Das bayerische Umweltbildungsteam stellte den hessischen und thüringischen Kollegen das Milan-Spiel nicht nur vor, sondern es wurde gleich gespielt.
Um den Leitvogel des Biosphärenreservats Rhön, den Rotmilan, den Jungen und Mädchen näher zu bringen, hat sich das bayerische Umweltbildungsteam (Naturpark und Biosphärenreservat Rhön) ein neues Spiel ausgedacht. Im Haus der schwarzen Berge in Oberbach stellten am Dienstagnachmittag Maik Prozeller und Alexander Fromm ihren hessischen und thüringischen Kollegen das Milan-Spiel nicht nur vor.
Nein, es durfte auch gespielt werden, und kam bei dem runden Dutzend auch sehr gut an. Mit Sicherheit werde den Kindern bei diesem Spiel sehr viel über den Rotmilan vermittelt, war die einhellige Meinung. Viel mehr, als wenn ihnen das nur in sprachlicher oder schriftlicher Form beigebracht wird. "Und was zu Naschen gibt's auch noch dabei", fügte der hessische Ranger Jan Knittel schmunzeln an.
Das Spiel ist derzeit noch in der Erprobungsphase, sagte Prozeller. Es wird aber definitiv 2018 ins Jahresprogramm aufgenommen. Voraussichtlich soll es für zwei bis drei Wochen angeboten werden. Schulen können das Umweltteam mit dem neuen Spiel entsprechend anfordern. Drei Stunden müssen eingerechnet werden, bis alle Module durchgespielt sind, erläuterten Prozeller und Fromm ihren Kollegen. Beim Zeitstrahl, was der Vogel in welchem Monat etwa macht - zum Beispiel Nestbau, Eierlegen - wird den Kindern zunächst ein grobes Wissen näher gebracht. Dieses können die Kleinen beim Zugspiel bereits anbringen. Multiple choice Fragen - heißt das Nest des Milans Horst, Dieter oder Karl? - sind hier zu beantworten.
"Wir werden das Spiel zwei- oder drei Mal nachbauen", sagte Ranger Hubert Stumpf aus Wüstensachsen. Ideen werden zwischen den drei Ländern ständig ausgetauscht. Das spare Zeit für die Entwicklung der Umweltbildungsaktionen.
Die Herstellung der Utensilien ist allerdings relativ aufwändig: Milane aussägen und bemalen, Landkarten für das Zugspiel und den Rhöner Lebensraum mit Gefahren wie Straße, Windräder oder Stromleitungen herstellen. "Aber es macht auch Spaß und die Arbeit lohnt sich", versicherte Prozeller.