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Helfer vor Ort üben in Bad Brückenau für den Ernstfall

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Professionelle Ersthelfer aus Motten üben im Feuerwahrhaus Bad Brückenau den Ernstfall. Foto: Julia Raab
Professionelle Ersthelfer aus Motten üben im Feuerwahrhaus Bad Brückenau den Ernstfall. Foto: Julia Raab
Matthias Schwab vom BRK Würzburg erklärt den Teilnehmern die systematische Patientenuntersuchung, bei der in wenigen Minuten festgestellt werden kann, ob die Situation lebensbedrohlich ist. Foto: Julia Raab
Matthias Schwab vom BRK Würzburg erklärt den Teilnehmern die systematische Patientenuntersuchung, bei der in wenigen Minuten festgestellt werden kann, ob die Situation lebensbedrohlich ist. Foto: Julia Raab
 
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
 
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
 
Manuelle Reanimation gehört für die HvOs zur grundlegenden Ausbildung. Foto: Julia Raab
Manuelle Reanimation gehört für die HvOs zur grundlegenden Ausbildung. Foto: Julia Raab
 
Manuelle Reanimation gehört für die HvOs zur grundlegenden Ausbildung. Foto: Julia Raab
Manuelle Reanimation gehört für die HvOs zur grundlegenden Ausbildung. Foto: Julia Raab
 
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
 
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
Der Vortrag von Dr. Claudia Siebel über Notfälle in der Schwangerschaft kommt bei den HvOs gut an und wird mit vielen Nachfragen untermauert. Foto: Julia Raab
 
Zum Glück nur eine Übung: HvOs aus Motten üben den Ernstfall und Rettungssanitäter Tim Kohlhepp gibt Tipps und Hinweise, um alle auf den gleichen Stand zu bringen. Foto: Julia Raab
Zum Glück nur eine Übung: HvOs aus Motten üben den Ernstfall und Rettungssanitäter Tim Kohlhepp gibt Tipps und Hinweise, um alle auf den gleichen Stand zu bringen. Foto: Julia Raab
 

In Bad Brückenau saßen die Helfer vor Ort auf der Schulbank. Sie nahmen frischten und erweiterten ihr Wissen für den Einsatz.

"Die ersten Nächte in Bereitschaft habe ich schlecht geschlafen, doch mittlerweile ist es Routine", sagt Carmen Heil, Ehrenamtliche bei den Helfern vor Ort (HvO) aus Geroda und hauptberuflich medizinische Fachangestellte.
Obwohl sie auch im Berufsalltag mit schwierigen Situationen konfrontiert wird, musste sie sich erst an ihren neuen Einsatzbereich gewöhnen.

Seit Anfang 2013 gibt es in Geroda die HvO-Gruppe unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Achim Kohlhepp. Zusammen mit 15 anderen ausgebildeten HvOs leistete sie im letzten Jahr in 26 Fällen Erste Hilfe und bereitete die Notfälle für den Rettungsdienst vor. "Wir sind einfach professionelle Ersthelfer", sagt sie nach kurzer Überlegung - und ihre Kollegen pflichten ihr bei. Denn neben einem Dienstplan und einem Einsatzfahrzeug hat die HvO Geroda einen Defibrillator mit an Bord. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat, um aktuelle Themen sowie die letzten Einsätze zu besprechen.

In Motten gibt es die HvO-Gruppe erst seit September 2016, doch die Rückmeldung aus der Bevölkerung ist beträchtlich. Mit 26 ehrenamtlichen HvOs ist die Gruppe vergleichsweise groß. Sie teilen sich die Einsätze in der Gemeinde, bevor der gerufene Rettungsdienst ankommt. Denn gerade der Weg nach Motten kann für die gerufenen Sanitätsfahrzeuge länger dauern. Etwa vier Einsätze pro Monat hatte die Mottener Gruppe seitdem. "Neben einer Auffrischung im Umgang mit einem Automatisierten externen Defibrillator (AED) müssen die Helfer jedes Jahr mindestens acht Fortbildungsstunden absolvieren", sagt Achim Kohlhepp, Initiator des Lehrgangtages in Bad Brückenau und Leiter der HvO-Gruppe Geroda. Da biete es sich an, einen ganzen Tag für die HvOs zu organisieren, damit die Stunden nicht zerstückelt über das Jahr verteilt sind, ergänzt er.

Dr. Claudia Siebel, Anästhesistin aus Bad Kissingen, steht nach ihrem Vortrag den HvOs Rede und Antwort. Durch ihren Einsatz, unter anderem als Notärztin in Bad Kissingen und Bad Brückenau, sei sie oft in Kontakt mit den professionellen Ersthelfern gekommen. "Den HvOs kommt eine große Aufgabe zu, denn neben medizinischen Erstversorgungen ist der psychologische Aspekt ganz wichtig", sagt sie. Für ihren Vortrag hat sie das schwierige Thema "Notfall in der Schwangerschaft" ausgesucht. "Schwierig, weil es doppelt emotional belastet ist", erklärt sie nach dem Vortrag. "Kinder und Schwangere lösen bei uns viele Emotionen aus und lassen uns möglicherweise unsicherer werden." Matthias Schwab vom Bayerischen Roten Kreuz Würzburg stellt in seinem Vortrag das Thema Medikamente in den Mittelpunkt.


Viel schneller reagieren

Denn obwohl die HvOs selbst keine Medikamente verabreichen dürfen, sei es eine wichtige Aufgabe der Ersthelfer, Infos über Medikamenteneinnahme und bestehende Krankheiten des Patienten einzuholen und schnell an den eintreffenden Notdienst weiterzugeben. Er zeigt den HvOs einen Ablaufplan, eine strukturierte Patientenuntersuchung in drei bis fünf Minuten, um effektiv zu erkennen, ob es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt.

Und was treibt die Ersthelfer an? Was ist die Motivation für die vielen Wochenenden und Abende, die dafür verwendet werden? Die Gruppe aus Motten antwortet mit Begriffen wie Nächstenliebe, Idealismus und Zusammenhalt. Und über allem schwebt der Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwortung. "Wir bräuchten noch viel mehr engagierte Leute", unterstreicht Carmen Heil zum Schluss.


Qualifizierung

Die HvOs sind offizielle Ersthelfergruppe bzw. örtliche Einrichtungen organisierter Erster Hilfe, die in der Regel die Sanitätslehrgänge A und B (San A und San B) absolviert haben. Die qualifizierte Erste Hilfe wird in ländlichen Regionen ehrenamtlich organisiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens mit Erste-Hilfe-Maßnahmen zu überbrücken. Jeder Interessierte - auch ohne medizinische Vorkenntnisse - kann den San A und B Lehrgang absolvieren und sich zum HvO ausbilden lassen.