"Die Sänger der Schwarzen Berge" und ihre fünf Gast-Chöre begeistern die Zuhörer in Oberbach. Ein breites Spektrum von musikalischen Genres sorgt für einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend im "Haus des Gastes".
Fünf Gast-Chöre aus dem weiteren Umkreis kamen ins Haus des Gastes nach Oberbach, die "Sänger der Schwarzen Berge" hatten eingeladen. Die Chöre übertrafen mit ihren Darbietungen die Erwartungen der Zuhörer im voll besetzten Saal bei weitem. Willkommen geheißen wurden sie mit einem "Willkommen-Lied" der Gastgeber unter der Leitung von Peter Heil. Moderator Gerwin Kellermann freute sich, unter den Ehrengästen "kompetente Musik-Fachleute" begrüßen zu können. Kellermann bat sodann alle Besucher, laut zu bekennen "Wir sind nicht anderswo" - schließlich habe sich für den Ausklang des Monats Oktober ein neuer "Brauch" auch in der Rhön breitgemacht, nämlich "Halloween".
Zarte Weisen
Den Reigen der Musikbeiträge eröffneten die "Wirtshaussänger" aus Waldberg.
Wer da glaubte, die 13 gestandenen Männer würden Bier- oder Weinlieder lautstark zu Gehör bringen, wurde sofort beim ersten Lied eines Besseren belehrt. Eine Stecknadel hätte man fallen hören können, als unter der Leitung von Bernd Thoma der "Abendfrieden" erklang.
Von weit her waren die Mitglieder des Gesangvereins Hendungen angereist. Ingeborg Glöckner stand am Dirigentenpult und hatte ihre 24 Sänger und Sängerinnen "im Griff", als diese zunächst den Herbst und dann auch den Frankenwein lobten. Da Musik bekanntlich keine Grenzen kennt, hatten auch die Hettenhausener aus Hessen den Weg nach Oberbach gefunden. Ihre Darbietungen hielten sich ebenfalls an das grenzenlose Singen mit einem schwedischen und einem schwäbischen Beitrag.
Trotz der vielen Strophen beim "Schneider, der da wanderte", kam wegen des ständigen Wechsels des Chor-Satzes keine Langeweile auf.
Moderne Klänge
Anders präsentierten sich die 7 "Solisten" aus dem Bergwinkel, Leitung Antje Hartelt. Mit seinem englischen Song sprach das Septett nicht nur die Jugend an - moderne Rhythmen sind durchaus in der Lage, auch ältere Zuhörer mitzureißen. Der Vortrag "Männer mag man eben" setzte ganz neue Akzente, nämlich humorvolle. Erstaunlich, welch Volumen sieben gute Stimmen zustande bringen können. Jeder solistische Ton saß und passte. Und die Körpersprache auch.
Aufruf zum Mitsingen
In die jüngste Vergangenheit entführte der Gesangverein Motten, Dirigat Josef Link, die Zuhörer.
"Über sieben Brücken musst du geh'n" - den Peter Maffay-Song, intonierten die 24 Chormitglieder gekonnt und bravourös. Das Publikum wurde zum Mitsingen aufgerufen - und das Angebot wurde sehr dankbar angenommen. Eine Verschnauf-Pause wurde zwar angekündigt, aber es ging musikalisch weiter.
Vier Dorfmusikanten aus der Rhön unterhielten mit volkstümlichen Weisen. Alle Chöre betraten nach der kurzen Pause erneut das Podium. Die Wirtshaussänger verzauberten das Publikum mit dem "Bajazzo-Lied" aus der gleichnamigen Oper von Ruggero Leoncavallo sowie mit "La Montanara".
Fulminanter Schluss
Beim Schließen der Augen meinte man den berühmten Trientiner Bergsteiger-Chor zu hören.
"Der alte Kakadu" (GV Hendungen) begeisterte ebenso wie der "Dalherda-Marsch" (GV Hettenhausen). Auch entführten die jungen Mottenerinnen nach England - und dann ging der gesamte Chor in die Luft. Sauber und einfühlsam erklang "Über den Wolken". Es durfte wieder mitgesungen werden - wie schön.
Lange hatten sie warten müssen, die Männer der Schwarzen Berge, dann aber erklangen kraftvoll, und mit Begeisterung vorgetragen, ihre Seemannslieder. Das Medley aus vielen bekannten Liedern animierte zum Mitsingen oder zumindest Mitsummen. Der sehr harmonische Abend in Oberbach klang aus mit dem gemeinsam gesungenen Kanon "Dona nobis pacem". Fazit: Die Freude am Singen ist ungebrochen.