Ein Anfang ist gemacht, mit der 1000 Euro-Spende von der Sparkasse. Aber es müssen mindestens noch rund 35 000 Euro für die Glocken zusammenkommen.
"Wenn nichts geschieht, verstummt unser Kirchturm total. Das kann und darf nicht sein." Die Worte von Pfarrer Gerd Kirchner dokumentieren dramatisch die aktuelle Lage im Hinblick auf die marode Glockenanlage. Bekanntlich ist nur noch einer von insgesamt vier Klangkörpern funktionsfähig.
Sanierung dringend notwendig
Ein Sachverständiger der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern sieht nach intensiver Prüfung aktuell eine Sanierung als "dringend notwendig" an. Sein Vorschlag: vier neue Glocken aus Bronze, vier neue Aufhängungen (Joche), neuer Glockenstuhl, Schallbretter im Turm (alles aus Eichenholz) sowie Erneuerung von Läutemaschinen und Läuteantrieb.
In den vergangenen Monaten haben Experten mehrerer Fachfirmen die Situation vor Ort in Augenschein genommen und ihre Offerten abgegeben.
"Die Gesamtkosten werden nach den vorliegenden Angeboten mit einer Summe zwischen 60.000 und 70.000 Euro beziffert", legt Kirchner die Fakten auf den Tisch. Dieser Betrag könne nie und nimmer aus den laufenden Haushaltsmitteln der Kirchengemeinde wie beispielsweise den zustehenden Kirchensteuermitteln bezahlt werden, so der Geistliche.
Um das Glocken-Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, brauche man freiwillige Spender, Sponsoren, Aktionen und Veranstaltungen. Mindestens 35.000 Euro müssten auf diese Art und Weise zusammenkommen. "Ich freue mich über jeden Obolus", zeigt sich der Pfarrer optimistisch, der in diesen Tagen wieder einen größeren Geldbetrag entgegennehmen konnte.
Symbolischer Scheck
1000 Euro gab es von der Sparkasse Bad Kissingen.
Den symbolischen Scheck überreichten die Bad Brückenauer Geschäftsstellenleiterin Yvonne Müller und ihre Kollegin Cornelia Borowski. Am Termin an der Friedenskirche nahmen auch die Mitglieder der "Arbeitsgruppe Glocken" teil. Kirchenpfleger Hans Dieter Kurrle, Helma Ritter, Heinz Kalmund, Karl Jäger und Eberhard Schelle informierten die Vertreterinnen des Geldinstituts bei dieser Gelegenheit detailliert über die Aufgabe ihres Gremiums. Zur Sprache kamen dabei unter anderem die Ideen, die Geld für das neue Geläut in die Gemeindekasse bringen sollen. So ist neben mehreren über das ganze Jahr verteilten Benefizveranstaltungen wie beispielsweise Konzerten auch ein Familienwochenende zum Thema Glocken geplant. Das Gemeindefest am Sonntag, 3. Juli, wird ebenfalls im Zeichen der Klangkörper stehen.
Und nicht zuletzt befindet sich in der Friedenskirche neben der Kanzel eine Spendensäule, "die anzeigt, wie viel Geld wir schon haben beziehungsweise noch brauchen".
Yvonne Müller und Cornelia Borowski zeigten sich beeindruckt, mit welchem Engagement und auf welch vielfältige Art und Weise die Ehrenamtlichen das Glocken-Projekt zum Erfolg führen wollen. Für Pfarrer Kirchner wünschten sie sich, dass er noch häufiger einen symbolischen Scheck mit einem höheren Geldbetrag in den Händen halten könne.