In lockerer Atmosphäre tauschten sich verschiedene Vertreter aus Stadt und Staatsbad über das Gutachten von Prof. Christoph Gutenbrunner aus. Der Tenor: Georgi-Sprudel und Siebener müssen besser vermarktet werden.
Was lange in Vergessenheit geriet, soll nun wieder ans Licht geholt werden. Etwa 30 Zuhörer lauschten den Ausführungen von
Prof. Christoph Gutenbrunner von der Me dizinischen Hochschule Hannover und brachten sich bei der anschließenden Diskussion ein. Gutenbrunner hatte die Bad Brückenauer Heilquellen - also Siebener und Georgi-Sprudel - untersucht und Vorschläge ausgearbeitet, wie sich die Stadt in Zukunft besser aufstellen kann.
Langfristige Strategie
Eindringlich warnte er davor, die Trennung zwischen Stadt und Staatsbad weiter beizubehalten oder gar zu kultivieren. "Für den Außenstehenden ist das nicht nachvollziehbar", sagte er.
Gutenbrunner legte der Stadt ans Herz, die vorhandenen Angebote besser zu vernetzen und das eigene Profil zu schärfen. Die Ergebnisse der Studie, für die die Stadt rund 15 500 Euro investierte (Förderung von 70 Prozent), müsse "jetzt in eine langfristige politische Strategie übersetzt werden."
Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) nannte das Gutachten "einen großen Schritt in der Entwicklung der Stadt" und bat die Partner der Kliniken und aus dem Staatsbad um Zu sammenarbeit. "Wir haben Potenzial, aber als Stadt allein schaffen wird das nicht." Die Bürgermeisterin betonte, die nächsten Schritte stünden schon an. So seien für die Sanierung der Georgi-Halle und die Neugestaltung des Georgi-Kurparks bereits Mittel im Haushalt für 2017 eingestellt - nach der Er öffnung von Haus Waldenfels.
Prof.
Emanuel Fritschka, Stadtrat (PWG) und Vorsitzender des Ärztevereins, sagte: "Zur Vernetzung zwischen Stadt und Staatsbad müssten sich die Leute zusammensetzen. Eine Moderation wäre wohl nötig." Gutenbrunner ging auf dieses Argument ein und sagte, es gebe durchaus gemeinsame Interessen von Stadt und Staatsbad. Es gelte, diese herauszuarbeiten.
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