Die Gemeinde Motten hat das Backhaus in Kothen der Backhausgemeinschaft abgekauft, damit die Tradition auch von künftigen Generationen gepflegt werden kann. Insgesamt gilt es, einen Investitionsstau abzuarbeiten, wie die Bürgermeisterin sagt.
Als nach wie vor "ausgeglichen" bezeichnen Erste Bürgermeisterin Katja Habersack (parteilos) und Kämmerin Kerstin Bauer-Grob Mottens Haushaltsatzung. Zwar sinken die Rücklagen auf circa 1.463 Millionen Euro, "aber auf Grund einer sehr soliden Haushaltsführung der Vorjahre haben wir einen sehr niedrigen Schuldenstand", so die Rathauschefin. Diese liegen bei insgesamt 72.175,20 Euro, pro Kopf also bei 43,19 Euro. Die Bevölkerung wuchs um sechs Mottener auf insgesamt 1681 Bürger an, gab Bauer-Grob bekannt.
Das Gesamtvolumen des Haushalts beläuft sich auf 7.504.937 Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt circa 3,398 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 4,137 Millionen Euro. Der Hebesatz bleibt unverändert bei 320 Prozent, die daraus resultierenden Gewerbesteuereinnahmen erhöhen sich jedoch auf etwa 800.000 Euro. Auch Grundsteuer A und B bleiben bei 300 Prozent. Aus Grundsteuer A ergeben sich circa 18.500 Euro Einnahmen, aus Grundsteuer B etwa 165.000 Euro. Die Schlüsselzuweisungen liegen bei 310.400 Euro und fallen geringer aus als im Vorjahr.
Die Wassergebühren bleiben gleich. Die Einleitungsgebühr beträgt pro Kubikmeter 1,76 Euro, die Abwassergebühren liegen bei 1,84 Euro pro Kubikmeter.
Weniger Investitionen sind heuer geplant. Mit 2,5 Millionen Euro will die Gemeinde "vier größere Projekte" umsetzen, erläuterte die Kämmerin. Die insgesamt etwa vier Millionen Euro teuren Ausgaben für das neue Kinderhaus werden durch Fördergelder halbiert, so dass die Gemeinde nur etwa 1,9 Millionen Euro selbst stemmen muss.
Das Sturzwasserkonzept wird mit etwa 180.000 Euro veranschlagt, die Sanierung des Wasserwerks mit 600.000 Euro. Die Sanierung der Druckmindererschächte wird mit 168.000 Euro angegeben. Hier regte sich doch etwas Unverständnis aus den Reihen der Gemeinderäte. Man wisse ja, dass die Baukosten angestiegen sind, doch das sei wirklich ein sehr hoher Posten. Gemeinderat Florian Rehm erläuterte, dass nicht nur die Druckminderer ausgetauscht werden, sondern die Schächte insgesamt technisch ertüchtigt werden müssen.
Im vergangenen Jahr konnte die Gemeinde noch mit eigenen Mitteln die Aufwendungen stemmen. Heuer ist im Haushalt eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro veranschlagt. "In den nächsten Jahren", so Katja Habersack, "haben wir einen Investitionsstau abzuarbeiten".
Eine Investition in die Zukunft hat die Gemeinde bereits getan. Sie erwarb das Backhaus in Kothen von der Backhausgemeinschaft. Diese kann und soll das historische Gebäude wie bisher nutzen. "Das Backhaus und die Backtradition ist altes Kulturgut", sagte Habersack. Für künftige Generationen wolle die Gemeinde die Tradition des Brotbackens sichern. "Das Ganze lebt von denen, die diese Tradition am Leben halten".