Bei Brückenaus Lola Montez-Saal geht es voran

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Andrea Schallenkammer und Projektleiter Torsten Storath stehen an der Stelle der ehemaligen Bühne. Im Hintergrund ist das Fenster, das bisher durch Bühne und Vorhänge verdeckt wurde. Foto: Julia Raab
Andrea Schallenkammer und Projektleiter Torsten Storath stehen an der Stelle der ehemaligen Bühne. Im Hintergrund ist das Fenster, das bisher durch Bühne und Vorhänge verdeckt wurde. Foto: Julia Raab
Gerüste stehen vor dem Lola Montez-Saal. Foto: Julia Raab
Gerüste stehen vor dem Lola Montez-Saal. Foto: Julia Raab
 
Moderne und Tradition: Die Bühne wird bald durch eine mobile Lösung ersetzt. Das Tonnengewölbe wird herausgearbeitet und ein Lüster wird im Gewölbe angebracht. Foto: Julia Raab
Moderne und Tradition: Die Bühne wird bald durch eine mobile Lösung ersetzt. Das Tonnengewölbe wird herausgearbeitet und ein Lüster wird im Gewölbe angebracht. Foto: Julia Raab
 
Auf der Hinterseite des Kursaalgebäudes, am Eingang zum Lola Montez-Saal, schreiten die Bauarbeiten voran. Foto: Julia Raab
Auf der Hinterseite des Kursaalgebäudes, am Eingang zum Lola Montez-Saal, schreiten die Bauarbeiten voran. Foto: Julia Raab
 
Andrea Schallenkammer und Projektleiter Torsten Storath begutachten die voranschreitenden Bauarbeiten im Lola Montez-Saal. Foto: Julia Raab
Andrea Schallenkammer und Projektleiter Torsten Storath begutachten die voranschreitenden Bauarbeiten im Lola Montez-Saal. Foto: Julia Raab
 
Wenn die Gruppe Pur nach Bad Brückenau kommt, soll der Lola Montez-Saal längst fertig sein. Allerdings ist da auch Sommer angesagt, also Open-Air-Zeit. Am 24. Juli spielt die Band im Schlosspark. Foto: Provinztour
Wenn die Gruppe Pur nach Bad Brückenau kommt, soll der Lola Montez-Saal längst fertig sein. Allerdings ist da auch Sommer angesagt, also Open-Air-Zeit. Am 24. Juli spielt die Band im Schlosspark. Foto: Provinztour
 

Der in den 1970er Jahren zum Kinosaal umgebaute Lola Montez-Saal soll möglichst in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden.

Klassisches Aussehen und moderne Techniken werden den Raum in neuem Glanze erstrahlen lassen. Nichts erinnert mehr an den plüschigen Charme des kleinen Saals im Kursaalgebäude. Der Boden ist abgedeckt, die ehemalige ist Bühne ist abgerissen, alle Vorhänge sind abgehängt, und überall stehen Baugerüste herum. Der Lola Montez-Saal ist in diesem Bauzustand kaum wiederzuerkennen. Doch nicht mehr lange, dann wird er in neuem Glanze erstrahlen.

"Bis Juni sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, und wir werden in dieser Zeit viele Veränderungen vornehmen", verspricht Torsten Storath, Projektleiter der Baumaßnahme vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt. "Back to the Roots! Der Raum soll wieder seinen ursprünglichen Charakter erhalten. Es soll eine Annäherung daran geben, wie er im Jahre 1833 gebaut wurde", ergänzt Kurdirektorin Andrea Schallenkammer voller Vorfreude.


Kosten 580 000 Euro

Insgesamt belaufen sich die Baumaßnahmen auf 580 000 Euro brutto, getragen vom Freistaat Bayern. Verdient habe der Lola Montez-Saal diese Investition allemal, meint die Kurdirektorin. Er sei der Dreh- und Angelpunkt des Kursaalgebäudes neben dem König Ludwig I.-Saal.

Bereits im letzten Herbst begannen die Befunduntersuchungen des Gebäudes und der Statik. Anfang Januar konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege verlief gut, so dass es zu keinen Verzögerungen kam. "Baumaßnahmen an denkmalgeschützten Gebäuden sind immer besonders abzuklären und verlangen immer eine besondere Behandlung", meint Storath. Der letzte Umbau des Lola Montez-Saals fand Ende der 1970er Jahre statt.


Bogen als 3-D-Bild

Damals wurde er zum Kinosaal, mit einer Leinwand und viel Technik, umfunktioniert, die heute nicht mehr aktuell ist. Die damalige Umgestaltung führte dazu, dass die beiden Wände - wo Bühne und Leinwand installiert waren - baulich völlig vernachlässigt und verstellt wurden. An der rechten Wand, an der die Leinwand hing, solle nun der Bogen wiederhergestellt und als 3-D-Bild erkennbar gemacht werden.

Auf der gegenüberliegenden Seite wird das Fenster hinter der Bühne geöffnet, das bisher nicht sichtbar war. Insgesamt werde der Raum dadurch viel heller, meint der Projektleiter. Auch das Tonnengewölbe über der Bühne, das von roten Vorhängen verdeckt war, soll freigelegt und herausgearbeitet werden. Im Gewölbe selbst soll ein Lüster angebracht werden, wie er sich im großen Saal wiederfindet, betont die Kurdirektorin. Dadurch finde eine Angleichung der Optik statt.


Ausweichmöglicheit


Für die Bühne selbst ist eine mobile Lösung mit modernster Technik angedacht. Tradition und Moderne sollen hier eng vereint werden, meint Schallenkammer und weiter: "Wir wollen der modernen Zaubershow sowie einem alten Theaterstück den Raum für ihre Darstellung geben." Durch die Umbauarbeiten im Lola Montez-Saal müssen alle geplanten Veranstaltungen bis Juni in den König Ludwig I.-Saal verschoben werden.


Premiere am 8. Juni

Das betrifft vor allem die Aufführung des Fränkischen Theaters Schloss Maßbach im März. "Da haben wir zum Glück eine gute Ausweichmöglichkeit", meint Schallenkammer. Wenn alles nach Plan läuft, betont der Projektleiter der Baumaßnahme, könne das Theaterstück vom Schloss Maßbach am 8. Juni wieder hier an gewohnter Stelle in neuem Ambiente und frischen Glanz stattfinden.

Wer war Lola Montez? Elisabeth Rosanna Gilbert (Lola Montez, 1821 - 1861) war die Mätresse von König Ludwig I. und eine irische Tänzerin. Sie wurde am 17. Februar 1821 in Irland als Tochter eines englischen Offiziers und einer Landadeligen geboren. Sie wuchs international auf und heiratete zunächst einen Offizier. Die Ehe wurde allerdings geschieden und Elisabeth kehrte nach England zurück. Sie änderte ihren Namen zu Lola Montez und trat als Solotänzerin auf. Nachdem der Identitätswechsel aufflog, zog sie nach Europa, wo sie in vielen Städten gastierte und stets mit Skandalen und Affären von sich reden machte. Der Aufenthalt 1847 in Bad Brückenau war der Höhepunkt ihrer Biografie. Der König von Bayern ernannte seine Geliebte zur Gräfin von Landsfeld. Dadurch wurde sie zum Auslöser der 48er Revolution in München. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag starb sie in New York.

Ausgewählte Veranstaltungshöhepunkte 2016
Mittwoch, 23. März, 8. Juni, 26. Oktober, 28. Dezember: Fränkisches Theater Schloss Maßbach; Mittwoch, 25. Mai: Donovan Aston präsentiert Sir Elton John´s Greatest Hits; Samstag, 25. Juni: Kissinger Sommer zu Gast in Bad Brückenau: Sabine Meyer (Klarinette), Christiane Karg (Sopran); 9. bis 17. Juli: Unterfränkische Kulturtage in Bad Brückenau; Samstag/ Sonntag, 9./ 10. Juli: 20. Parkfest im Schlosspark; Samstag, 23. Juli: Joan Baez: Schlosspark Open Air; Sonntag, 24. Juli: Pur - Schlosspark Open Air; Samstag, 17. September: "Eine Hommage an Udo Jürgens"; Samstag, 12. November: Winterkonzert des Bayerischen Kammerorchesters, zu Gast Pirmin Grehl, Flöte.