Bad Brückenau: Fall liegt jetzt bei der Kripo

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Symbolbild: Ulrike Müller
Symbolbild: Ulrike Müller

Am 4. Januar wird ein Mann blutüberströmt vor dem Nebeneingang eines Hotels in Bad Brückenau gefunden. Drei Wochen später übernimmt die Kriminalpolizei Schweinfurt die Ermittlungen.

Anfang der Woche ist der Fall des zwischen Stadt und Staatsbad zusammengeschlagenen Afghanenvon der Kriminalpolizei in Schweinfurt übernommen worden. Hintergrund ist der größere Ermittlungsaufwand, die Schwere der Verletzungen und die Tatsache, dass das Opfer bei seiner Vernehmung einen religiösen Hintergrund ins Spiel gebracht hat. Nun ermittelt das Kommissariat für Staatsschutz.


Raubdelikt wird ausgeschlossen

"Es gibt viele Ungereimtheiten. Es hat sich noch kein schlüssiger Ablauf des Abends ergeben", sagt Michael Zimmer von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage dieser Zeitung. Es werde in alle Richtungen ermittelt, auf einen rechtsmotivierten Hintergrund der Tat "haben wir keine Hinweise", stellt Zimmer klar.

Das Opfer selbst habe davon gesprochen, von Landsleuten angegriffen worden zu sein. Ein religiöser Streit könnte eskaliert sein. "Fraglich", nennt Zimmer diese Darstellung. "Eher nicht", sagt Herbert Markert, Leiter der Polizeiinspektion Bad Brückenau. Die Flüchtlinge in Wernarz, die den Weg zwischen Stadt und Staatsbad häufig nutzen, können es jedenfalls nicht gewesen sein. "Wir haben keine Afghanen", stellt Nathalie Treichel vom "Weißen Ross" klar.


Polizei sucht weiter nach Zeugen

Das Opfer gehört im Übrigen auch nicht zu den Flüchtlingen, die in der Stadt untergebracht sind. Wie Michael Zimmer bestätigt, lebt der Mann seit mehreren Jahren mit einem gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland und ist aus dem Hessischen zugezogen. Der 45-Jährige hat das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.

Nach bisherigen Ermittlungen stellt sich der Tathergang wie folgtdar: Der Mann wurde am 4. Januar kurz nach 23 Uhr vor dem Nebeneingang eines Hotels im Staatsbad mit schweren Gesichtsverletzungen aufgefunden. Der Tatort konnte auf dem Kirkhamweg, ungefähr 200 Meter hinter der Feuerwehr lokalisiert werden. Die Tatzeit grenzte die Polizei inzwischen auf eine halbe Stunde zwischen 21 und 21.30 Uhr ein. "Ein Raubdelikt können wir ausschließen", sagt Zimmer. Das Opfer habe seine Wertsachen noch bei sich gehabt.

Die Kripo Schweinfurt sucht weiter nach Zeugen. Hinweise bitte an Tel.: 09721/ 2020.