Ausstellung im Foyer der Bischofsheimer Berufsfachschule

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Der Schulleiter der staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer Rudolf Schwarzer (rechts) und Martin Bühner stellen die neue Ausstellung in der Aula der Schule vor. Foto: Marion Eckert
Der Schulleiter der staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer Rudolf Schwarzer (rechts) und Martin Bühner stellen die neue Ausstellung in der Aula der Schule vor. Foto: Marion Eckert

Die erste Ausstellung im Foyer der staatlichen Berufsfachschule in Bischofsheim bestreiten Martin Bühner aus Leutershausen und Eva-Maria Trutz-Özbe aus Bad Brückenau.

Das Foyer der staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer war der Öffentlichkeit bisher nur zu besonderen Anlässen zugänglich. Das hat Schulleiter Rudolf Schwarzer geändert. "Wir sind ein Teil der Gesellschaft, wir leben, lernen und arbeiten nicht im gläsernen Elfenbeinturm, sondern wollen einladend sein", begründet er diesen neuen Weg.

Den Anstoß, die Aula als öffentlichen Ausstellungsraum zu nutzen, kam durch ein Schülerprojekt zum Ende des Schuljahrs. Die Wände wurden geweißelt, die Lampen verändert, es entstand eine Art "White Cube", was an eine Kunstgalerie erinnert habe, erklärt Schwarzer. "Es ist ein neu aufzufassender Raum entstanden, der neu bestimmt werden wollte. Leer, beinahe klinisch weiß, erforderte er eine neue Deutung."

Eine öffentliche Kunstgalerie in der Holzbildhauerschule, das sei ein neuer Ansatz für die Schule selbst, aber auch für Bischofsheim und die Region, zeigte Schwarzer die engen Verbindungen auf. Mit der Kunstgalerie verfolgt Schwarzer zwei Ziele: "Zum einen der aktuellen Schülerschaft vorweisen, worauf der Einzelne während seiner Ausbildung bauen sollte. Und der Öffentlichkeit eine Richtung aufweisen, mitten im Meer der Beliebigkeit vorhandener pseudo-künstlerischer Äußerungen." Die erste Ausstellung bestücken Martin Bühner aus Leutershausen und Eva-Maria Trutz-Özbe aus Bad Brückenau. Texte und Gedichte zu unterschiedlichen Themen hat Eva-Maria Trutz-Özbe niedergeschrieben.

"Bilder, die ich in mir sehe. Da ich weder zeichnen noch malen kann, beschreibe ich diese Bilder mit Worten. Es macht mir Spaß, Texte zu schreiben, die in Reimform etwas erzählen." Da geht es beispielsewiese um Zwischenleben, Ewigkeit, Herbsterfahrungen und November. Aber auch persönliche Motive finden sich in "Mein Kind", "Allein" und "Stille". "Damit verarbeite ich intensive persönliche Erfahrungen." Auch skurrile Texte finden sich in der Ausstellung. Ihre Texte hat Rudolf Schwarzer frei in den Raum gehängt, sie können von beiden Seiten gelesen werden.


Meilensteine der Entwicklung

Martin Bühner, ein ehemaliger Schüler der Berufsfachschule, ist seit Beginn des Schuljahrs 2015/ 16 Fachlehrer an seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Die aktuelle Ausstellung bestückt er mit Werken, die Meilensteine seiner künstlerischen Entwicklung darstellen. "Der Hahn aus Kirschbaumholz ist die wichtigste Arbeit auf meinem bildhauerischen Weg." Es war Bühners Gesellensstück, mit dem er im Praktischen Leistungswettbewerb Bundessieger wurde. Eine weitere für ihn wichtige Arbeit sei die liegende Kuh aus Bronze, die an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg während des Studiums für Bildhauerei bei Professor Wilhelm Uhlig entstand.


Form und Formenkontrast

"Ob Menschendarstellung oder bei der Arbeit an einer Tierplastik, es geht auch mir in erster Linie um die Form, um den Formenkontrast im Sinne einer Formenlandschaft", sagt Bühner. Ausdrücklich betont Schwarzer: "Wir sind kein geschlossenes Schulgebäude." Jeder könne sich in Ruhe umsehen, aber auch Kontakte aufnehmen. Schwarzer und Fachlehrer seien bereit, durch die Ausstellung zu führen und Erläuterungen zu den Arbeiten wie auch zum Arbeiten an der Schule zu geben.

Öffnungszeiten Vierteljährlich sollen die Ausstellungen über das Schuljahr verteilt wechseln. Das Haus stehe zu den Schulzeiten offen: Montag bis Donnerstag von 8 bis 15.30 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr.