Auf der Spur des seltenen Panther-Käfers

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Allianzmanagerin Eva Braksiek (von links) und Nicole Wirl von den Geonauten am Lebensraum des Panther-Bockkäfers, am Stamm einer Salweide in der Riedelgrube. Foto: Elisabeth Assmann
Allianzmanagerin Eva Braksiek (von links) und Nicole Wirl von den Geonauten am Lebensraum des Panther-Bockkäfers, am Stamm einer Salweide in der Riedelgrube. Foto: Elisabeth Assmann
Eine echte Rarität: Der Panther-Holzwespenbock "Xylotrechus pantherinus" lebt in der Riedelgrube. Foto: Nicole Wirl
Eine echte Rarität: Der Panther-Holzwespenbock "Xylotrechus pantherinus" lebt in der Riedelgrube. Foto: Nicole Wirl
 
Freuen sich über die 2014 neugeschaffene Naturoase für Pflanze, Tier und Mensch: Ulf Zeidler vom BN, Allianzmanagerin Eva Braksiek, Nicole Wirl von den Geonauten, Bürgermeister Franz Kuhn. Foto: Elisabeth Assmann
Freuen sich über die 2014 neugeschaffene Naturoase für Pflanze, Tier und Mensch: Ulf Zeidler vom BN, Allianzmanagerin Eva Braksiek, Nicole Wirl von den Geonauten, Bürgermeister Franz Kuhn. Foto: Elisabeth Assmann
 
Vor der Trafostation, die zum Tierhotel umfunktioniert wurde: Ulf Zeidler vom BN, Nicole Wirl von den Geonauten, Allianzmanagerin Eva Braksiek und Bürgermeister Franz Kuhn. Foto: Elisabeth Assmann
Vor der Trafostation, die zum Tierhotel umfunktioniert wurde: Ulf Zeidler vom BN, Nicole Wirl von den Geonauten, Allianzmanagerin Eva Braksiek und Bürgermeister Franz Kuhn. Foto: Elisabeth Assmann
 

Die Riedelgrube hat einiges zu bieten - nicht nur, aber auch in der Ferienzeit. Sie ist Heimat des seltenen Panther-Holzwespenbock und ein faszinierendes Ausflugsziel für Kinder.

Mit Riesenschritten nahen die Sommerferien. Eifrig wird in den Familien der Urlaub geplant, um dem Alltag zu entkommen. Doch auch ganz in der Nähe ist Exotisches, Seltenes zu entdecken, Entspannung und Abenteuer zu finden. So ist die Troll-lige Riedelgrube in Ebenhausen ein spannender Naturspielplatz und das nahegelegene John-Bauer - Trollmuseum bringt die skandinavische Fantasiewelt nach Franken.
Im vergangenen Herbst gab es sogar eine kleine Sensation. Im Rahmen der Gästeführerausbildung für die Riedelgrube entdeckte Referentin Diplom-Geographin Nicole Wirl von den Geonauten zufällig den seltenen Käfer "Xylotechus pantherinus". Für den Panther-Holzwespenbock ist die seit 1969 geschlossene, ehemalige Lehmgrube ein idealer Lebensraum. Er braucht die Salweide zum Überleben, von ihr allein ernährt er sich. Die Larve entwickelt sich nur in lebenden Ästen und Stämmen der Salweide. Die halboffenen Naturräume waren früher häufiger, als Flüsse noch nicht reguliert waren und die Landschaft noch stärker aufgelockert war in Wald und Feld.

Naturinsel in der Agraröde

Aber nicht nur er, auch viele andere Tier- und Pflanzenarten haben hier ein Refugium gefunden. Ulf Zeidler vom Bund Naturschutz ist begeistert, was sich hier so tummelt: "Eine tolle Naturinsel in der umliegenden Agraröde. Die Riedelgrube hat eine wichtige Trittsteinfunktion." Schmetterlinge fliegen von einer Blüte zur nächsten. An der alten Trafostation, die der BN zum Tierhotel umgebaut hat, sitzen ruhig Tauben, obwohl auf der anderen Seite Turmfalken nisten. "Die Tauben sind als Beute zu groß für den Turmfalken," bemerkt Zeidler schmunzelnd bei seinem Rundgang auf dem Umwelt- und Erlebnisweg.
Er und weitere Fachleute vom BN haben die Gemeinde mit Rat und Tat bei der Gestaltung der Infotafeln und der Anlage des Biotops unterstützt und werden dies auch in Zukunft tun.
Auch die Allianzmanagerin des Oberen Werntals, Eva Braksiek, die seit 2011 den Lehrpfad und die Umweltbildungsangebote vorbereitet hat, ist begeistert: "Es ist ein wunderschönes Angebot sich im Freien aufzuhalten. Mit dem John-Bauer-Museum und seinen Trollen ist für jeden etwas dabei. Der Aufenthaltsraum für schlechtes Wetter und eine Toilette sind wichtig für Gruppenausflüge." Seit Juli 2014 ist das Gelände ganzjährig öffentlich zugänglich und befindet sich in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen (Am Brennofen).

Unglaubliche Vielfalt

"Unglaublich, was die Natur hier für eine Vielfalt produziert," ist Bürgermeister Franz Kuhn von dem im Juli 2014 eingeweihten Umwelt- und Erlebnisweg begeistert. Auf der Freifläche sprießen Vogelbeere und viele Sträucher, die einmal jährlich von der Gemeinde freigeschnitten werden muss.
Zehn Schautafeln informieren auf 2,5 Kilometern über Natur, Trolle und schwedische Kultur. Naturbänke laden zum Verweilen ein. Steinhaufen zum Klettern. Bürgermeister Kuhn gehen die Ideen noch nicht aus: Vom neuen Baugebiet nahe der Riedelgrube will er die Entwässerung nutzen, das jetzige Naturangebot mit einem Wasserbiotop zu ergänzen.
Ein ehrenamtliches Team um Anja Erz-Holschuh bietet spannende Führungen für Kindergärten und Schulklassen sowie naturkundlich interessierte Menschen. Neben Naturthemen geht es auch darum, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und die Welt der Trolle und Waldgeister zu entdecken.

Ferienprogramm

Für die Sommerferien sind drei Veranstaltungen geplant. Da die Riedelgrube mit der Bahn leicht zu erreichen ist, ist sie auch ein beliebtes Ausflugsziel. So nutzt die Kreisgruppe des Bund Naturschutz das Naturidyll gleich zu Beginn der Ferien für einen Naturentdeckertag für Kinder in der Riedelgrube.
Kinder ab der zweiten Klasse besuchen am Donnerstag, 6. August, mit dem Zug die Trolle und tausend Schätze der Natur. Abfahrt ist um 10.30 Uhr in Hammelburg, Zustieg an Haltestellen auf der Strecke ist möglich. Wer will kann auch um 11.30 Uhr direkt zur Riedelgrube kommen. Anmeldung ist unbedingt erforderlich bis 30. Juli in der Stadtbibliothek Hammelburg (Tel.: 09732/ 902433) oder direkt bei der BN-Kreisgruppe (bn-badkissingen@gmx.de).
Weiter geht es in der Riedelgrube mit dem spannenden Angebot der Geonauten am Dienstag, 18. August. Dann sind Wiesendetektive im Alter von acht bis zwölf Jahren gefragt. In einer naturbelassenen Wiese verstecken, und zwischen Grashalmen, Käfern und Schmetterlingen am Ende gar noch einenTroll entdecken? Von 15 bis 17.30 Uhr geht es mit Nicole Wirl und ihrem Geonauten-Team auf Entdeckertour. Anmeldeschluss ist am Freitag, 14. 8., unter Tel.: 0151/ 20466183, info@die-geonauten.de.
Am Sonntag, 27. September, geht es mit dem BN nochmals für Groß und Klein ins Gelände unter dem Motto "Bäume, Sträucher, Hecken", An den Früchten sollt ihr sie erkennen, Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Bahnhof Ebenhausen.
Anfragen für zusätzliche Führungen sowie Gruppenbesuche nimmt Nadine Schmitt von der Gemeinde Oerlenbach entgegen unter Tel: 09725/7101-18 (vormittags) oder per E-Mail: nadine.schmitt@oerlenbach.de