Altstadt Bad Kissingen: Marode Häuser sollen weichen

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In der Kissinger Altstadt sollen die Häuser Weidgasse 5 bis 9 abgerissen und durch einen Neubau mit Ladengeschäften im Erdgeschoss und Wohnungen darüber ersetzt werden.
In der Kissinger Altstadt sollen die Häuser Weidgasse 5 bis 9 abgerissen und durch einen Neubau mit Ladengeschäften im Erdgeschoss und Wohnungen darüber ersetzt werden.
Siegfried Farkas/Archiv
Das Bauvorhaben liegt an zentraler Stelle in der Bad Kissinger Altstadt.
Das Bauvorhaben liegt an zentraler Stelle in der Bad Kissinger Altstadt.
 

Es ist einige Zeit ruhig geworden um das Bauprojekt in der Weidgasse: Inzwischen liegt der Bauantrag vor. Der Abriss der Altbauten ist genehmigt.

Die Bauvoranfrage wurde bereits vor vier Jahren gestellt, dann wurde es ruhig um ein für die Altstadt wichtiges, privates Bauprojekt: Zwischen der Weid- und Bräugasse will ein Investor mehrere alte und marode Häuser abreißen und durch Neubauten ersetzen. Konkret geht es um die Anwesen Weidgasse 5 bis 9. Die in Leipzig ansässige S. u. Z. Immobilien Ltd. plante damals mit einem Baubeginn bereits 2019 und mit Investitionen in Höhe von 5,5 Millionen Euro.

Dass das Projekt nach wie vor aktuell ist, zeigte sich in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses. Der Bauamt liegt inzwischen der Bauantrag für das Vorhaben vor. Von Investorenseite war niemand in der Sitzung zugegen. Die Leiterin des Bauamts, Christine Schwind, informierte das Gremium über den Projektstand. Der Redaktion gelang es nicht, Kontakt zum Investor herzustellen.

Nach Informationen des Bauamts ist an dieser Problemstelle der Altstadt nicht mehr von mehreren Neubauten die Rede, sondern es ist ein Mehrfamilienwohnhaus geplant. Dieses beinhaltet 15 Wohnungen mit einer gesamten Wohnfläche von 1285 Quadratmetern. Hinzu kommen ein Café sowie ein Ladengeschäft im Erdgeschoss.

Wie Schwind berichtet, wurde die Planung mit Experten des internationalen Denkmalrates Icomos unter Welterbe-Aspekten abgestimmt. Die alten Gebäude stehen zwar nicht unter Denkmalschutz, liegen aber im geschützten Altstadtensemble und in der Welterbe-Schutzzone. Der Abrissantrag ist bewilligt. Laut Schwind wurde die Vorplanung überarbeitet, sodass der Neubau sich nun besser ins Stadtbild einfüge.

Staffels: Änderung am Bebauungsplan

Dem Bauausschuss hat zudem eine Änderung des Bebauungsplanes für den Staffels beschlossen. Die Änderung betrifft eine Fläche im Bereich zwischen Eichendorffstraße, Rilkeweg sowie Dr.-Georg-Heim-Straße. Bisher waren dort sechs Bauflächen für Mehrfamilienhäuser vorgesehen, diese werden zu vier Flächen zusammengefasst. "Ziel war es, die Baugrenzen besser an die Topographie anzupassen", erklärt die Bauamtsleiterin. Da das Areal im Heilquellenschutzgebiet liegt, gibt es einige Einschränkungen für künftige Hausbesitzer dort: Unter anderem darf möglichst wenig Boden versiegelt werden. Außerdem sind die Häuser mit begrünten Flachdächern zu planen. Bevor das bestehende Anwesen Dr.-Georg-Heim-Straße 28 abgerissen wird, muss geprüft werden, ob dort Fledermäuse vorkommen.

Überfluteter Weg zum Sportplatz: Was tun?

Ein kommunalpolitisches Dauerthema betrifft den Weg zum Sportplatz Hausen über den Nepomuksteg sowie den weiteren Fuß- und Radweg nach Kleinbrach. Der Weg ist nach Ausführungen von Thomas Hornung, Leiter des Tiefbauamts, an etwa zehn bis 35 Tagen pro Jahr überschwemmt, meist in den Wintermonaten. Wunsch der Hausener ist es, den Weg hochwassersicher zu machen. Laut Hornung wird aufgrund des Klimawandels die Zahl der Überflutungen gerade im Sommer weiter abnehmen. Bauliche Veränderungen wie temporäre Stege, Brücken und Gitter seien teuer und würden keinen 100-prozentigen Schutz bieten, sondern die Überflutungshäufigkeit auf fünf bis 25 Tage senken. Der Kompromiss: In den nächsten beiden Jahren dokumentiert Wolfgang Lutz (CSU) wie häufig der Weg unter Wasser steht. Danach trifft der Stadtrat eine Entscheidung.