Alles unter einem Dach

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Konversion  Die Maßnahmen werden landkreisweit koordiniert, die Personalentscheidungen sind allerdings noch nicht gefallen.

von unserem Mitarbeiter Sebastian Schmitt

Wildflecken — "Wir haben eine ganze Palette von Aufgaben. Der neue Konversionsmanager kann gleich voll in die Arbeit einsteigen", sagte Bürgermeister Alfred Schrenk (SPD) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Bereits in der Resolution der Marktgemeinde im vergangenen Jahr hatten die Wildfleckener Kommunalpolitiker auf die Dringlichkeit von Konversionsmaßnahmen - also der Umwandlung von militärischen Flächen und Objekten für zivile Zwecke - hingewiesen. "Aus dieser Resolution ergibt sich ein erster Maßnahmenkatalog", sagte Schrenk.
Peter Nietsch (CSU/PWG) bezeichnete es als besonderen Glücksfall, dass sich Landrat Thomas Bold für eine landkreisweite Koordination des Konversionsmanagements stark gemacht hatte.
Weil die Personalentscheidung für die beiden Konversionmanager (Hammelburg/Wildflecken) zum Zeitpunkt der Sitzung noch nicht gefallen war, mussten Detailfragen zu diesem Thema in den nicht-öffentlichen Teil geschoben werden.
Um Bewerbungsfristen nicht zu versäumen, hat sich das Gremium kurzfristig mit einem Förderprogramm der Regierung von Unterfranken beschäftigt, bei dem 30 Gemeinden in Unterfranken die Chance bekommen, sich von einem Energie-Coach beraten zu lassen. Die Beratung wird für die ausgewählten Kommunen kostenlos sein. In erster Linie geht es dabei um die Umsetzung der Energie-Wende auf kommunaler Ebene. "Wir vergeben uns nichts, wenn wir uns für dieses Programm bewerben", sagte Schrenk. Die Marktgemeinde hatte sich bereits in der jüngsten Vergangenheit hinsichtlich verschiedener Formen der Energie-Einsparung fachkundigen Rat geholt.
Ebenfalls um Energie geht es bei der Ausschreibung der kommunalen Strombeschaffung für die Jahre 2014 bis 2016. Aufgrund der Gemeindegröße ist eine europaweite Ausschreibung voraussichtlich zwingend notwendig. Mit der Ausschreibung wird ein Dienstleister beauftragt. Rund 2000 Euro wird diese Dienstleistung kosten. Der Gemeinderat hatte darüber zu entscheiden, ob die Beschaffung von konventionellem Normalstrom oder aber von Ökostrom in Auftrag gegeben wird.
Laut Schrenk sei damit zu rechnen, dass Ökostrom für die Gemeinde wohl teurer wird. Einstimmig votierten die Kommunalpolitiker dafür, Normalstrom zu beziehen. "So billig, wie es eben geht", forderte Jürgen Peterek (CSU/PWG). Walter Rüttiger (SPD/PWW) wollte wissen, ob die Gemeindehäuser auch über die kommunale Strombeschaffung mit versorgt werden. Schrenk erklärte, dass die Mieter in den Gemeindewohnungen privatrechtliche Verträge mit den Stromanbietern abschließen. Dabei haben die Mieter grundsätzlich freie Anbieterwahl. Die Gemeinde selbst hat bei den Gemeindewohnungen nur dann etwas mit den Stromanbietern zu tun, wenn Wohnungen leer stehen.
Zum Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2012 lag die Stellungnahme des Landratsamtes vor. Die Behörde hat "keine Bedenken" gegen den Etat. Gleichwohl werde mit einer Anspannung der finanziellen Lage in den kommenden Jahren gerechnet.

Störender Wildwuchs

Wolfgang Illek (CSU) wollte wissen, was mit dem zugewucherten Grundstück in der Ortsmitte von Oberwildflecken geschehen wird. Schrenk sagte hierzu, dass die Verwaltung mehrfach den Kontakt zum Grundstückseigentümer gesucht hat. Ein Termin vor Ort zusammen mit dem Eigentümer sei bislang aus unterschiedlichen Gründen nicht zustande gekommen. Schon allein aus rechtlichen Erwägungen hat die Gemeinde bisher davon abgesehen, Zwangsmaßnahmen auf dem Privatgrundstück durchzuführen. Schrenk hofft auf eine gütliche Einigung nach dem Winter, wenn das Grün wieder zu wuchern droht.