94 Prozent für Sandwall

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Sie stehen dem neu gewählten Bürgermeister Andreas Sandwall in Bad Bocklet zur Seite: Holger Tillmann (rechts), der bisherige 3. Bürgermeister, wurde zum 2. Stellvertreter gewählt. Norbert Borst (links) fungiert künftig als 3. Bürgermeister. Foto: Björn Hein
Sie stehen dem neu gewählten Bürgermeister Andreas Sandwall in Bad Bocklet zur Seite: Holger Tillmann (rechts), der bisherige 3. Bürgermeister, wurde zum 2. Stellvertreter gewählt. Norbert Borst (links) fungiert künftig als 3. Bürgermeister.  Foto: Björn Hein
 
Barbara Schultze wurde als neue Gemeinderätin von Bad Bocklet vereidigt. Foto: Björn Hein
Barbara Schultze wurde als neue Gemeinderätin von Bad Bocklet vereidigt. Foto: Björn Hein
 

In seiner ersten Sitzung als Bürgermeister von Bad Bocklet bekam Andreas Sandwall Kritik von der Opposition wegen der Wahl des 2. und 3. Bürgermeisters.

Für Andreas Sandwall war die Sitzung des Gemeinderates am Dienstag in Bad Bocklet eine Premiere. War es doch die erste, die er als frischgebackener 1. Bürgermeister leitete. Er bedankte sich dafür, dass er bei der Wahl sehr viel Zustimmung bekommen hatte und wünschte sich, dass es so harmonisch wie die ganze Zeit im Gemeinderat weitergehe.
Nach der Eröffnung teilte Wahlleiter Thomas Beck mit, dass die Wahlbeteiligung bei rund 44 Prozent gelegen habe. Das Procedere sei für in Ordnung befunden worden, am Samstag nach der Wahl sei der offizielle Dienstbeginn Sandwalls gewesen. Beck teilte mit, dass der 1. Bürgermeister rund 94 Prozent der Stimmen auf sich habe vereinigen können, nicht wie angegeben rund 88 Prozent. Dies liege daran, dass bei der Wahl als Gesamtstimmen nur die gültigen Stimmen gezählt werden und nicht, wie ursprünglich angenommen, alle abgegebenen Stimmen, inklusive der ungültigen.
Bürgermeister Sandwall bedankte sich bei den Wahlhelfern und denen, die die Wahl organisiert haben. "Ich bin froh, endlich wieder eingleisig fahren zu können", so Sandwall. Jetzt könne er sich ganz den Geschäften der Gemeinde widmen, ohne zwei Jobs gleichzeitig ausführen zu müssen.


Neue Rätin vereidigt

Die Neuwahl des Bürgermeisters machte es nötig, eine Nachrückerin als Marktgemeinderätin zu vereidigen. Dies wird Barbara Schultze aus Aschach sein (CSU-Liste), Sandwall sprach ihr ein großes Kompliment für die Bereitschaft aus, dass sie den Wählerwillen hiermit umsetzt. "Frau Schultze teilte uns am 10. Mai schriftlich mit, dass sie das Amt annehmen wird", so Sandwall. In einem feierlichen Akt legte Barbara Schultze den Amtseid ab.
Anschließend wurde der 2. Bürgermeister gewählt. Da dies in geheimer Abstimmung geschehen musste, war eine Wahlkabine aufgebaut worden und es wurde ein Wahlausschuss gebildet. Holger Tillmann (CSU) und Peter Holzheimer (FCW) wurden vom Gremium für diesen Posten vorgeschlagen, am Ende stimmten neun für Holger Tillmann, während acht Stimmen auf Peter Holzheimer entfielen. Nachdem Holger Tillmann als bisheriger 3. Bürgermeister schon vereidigt war entfiel der erneute Amtseid.
Auch der 3. Bürgermeister wurde neu gewählt. Norbert Borst (CSU) und Uto-Paul Schmitt (FCW) waren für dieses Amt vorgeschlagen worden. Am Ende des Wahlgangs entfielen auf Norbert Borst neun Stimmen, auf UtoPaul Schmitt acht. Norbert Borst wurde als 3. Bürgermeister vereidigt.
Auch Ortsbeauftragte wurden neu bestellt. Ortsbeauftragter in Bad Bocklet ist nun Christian Horn (CSU; fünf Gegenstimmen) und in Aschach Horst Krapf (CSU; drei Gegenstimmen).
Am Ende der Sitzung kritisierte Uto-Paul Schmitt das Vorgehen bei der Wahl des 2. und 3. Bürgermeister. "Ich möchte betonen, dass es hier nicht um persönliche Befindlichkeiten geht und ich mich immer mit offenem Visier gezeigt habe", so Schmitt. Er meinte, dass die getroffene Entscheidung dem Gremium nicht guttut - schließlich könne man an einer Hand abzählen, wer für welchen Kandidaten gestimmt hat. "Warum hat man nicht im Vorfeld über die Bestellung der Kandidaten gesprochen?", fragte er in die Runde. Bei der Besetzung der Bürgermeisterposten hätte man darauf achten müssen, dass hier anteilig der Wählerwille umgesetzt wird. Denn "nicht alle Bürger wählen schwarz", wie es Schmitt ausdrückte.


Notfalls die Geschäfte führen

Zum Vorwurf machte er außerdem, dass die Posten schon im voraus festgestanden hätten, ohne dass die Opposition mit ins Boot geholt wurde. "Uns war wichtig, dass Holger Tillmann als 2. Bürgermeister in einem Notfall die Amtsgeschäfte führen kann. Schließlich ist er im öffentlichen Dienst beschäftigt und kann dies dann auch ohne Probleme beruflich vereinbaren", erklärte Bürgermeister Andreas Sandwall. Man habe gesehen, wie wichtig dies werden könnte, besonders damals, als Bürgermeister Wolfgang Back ausgefallen war. "Dennoch hätte dies ausdiskutiert werden müssen. Stattdessen wurden hier bereits im Vorfeld die Claims und Grenzen abgesteckt", sagte Uto-Paul Schmitt. "Das ist deine Ansicht, man kann es auch anders sehen", antwortete Sandwall. Uto-Paul Schmitt betonte, dass man sich in der Opposition von diesem Wahlergebnis vorgeführt fühle, außerdem werfe die Wahl auch ein schlechtes Licht auf den Marktgemeinderat.