Das hat die Union immer vermeiden wollen: eine Koalition mit zwei Partnern wie in der gescheiterten Ampel. Eine neue Umfrage hält derzeit nun genau solch ein Szenario für möglich.
Schlechte Nachrichten für die Union: Laut einer Erhebung des Insa-Instituts für die "Bild"-Zeitung ist es zwar relativ klar, dass Friedrich Merz die Bundestagswahl gewinnen und als erster Anwärter auf den Kanzlerposten ins Rennen gehen wird. Womöglich könnte ihm und der CDU/CSU aber eine sehr schwierige Regierungsbildung bevorstehen.
Der Grund: Die Union bräuchte womöglich zwei Koalitionspartner. Denn laut der neuen Wahlumfrage könnten sowohl die aktuell im Umfragehoch befindliche Linke als auch Sahra Wagenknechts BSW in den neuen Bundestag einziehen.
Muss die CDU/CSU weitere Koalitionspartner suchen?
In der Erhebung des Insa-Instituts kommt die Linke auf 7 Prozent (+0,5 Prozentpunkte seit Wochenbeginn) und das BSW auf 5 Prozent. Die Union mit 30 Prozent, die SPD mit 15 und die Grünen mit 13 Prozent verharren auf ihren Werten. Die AfD büßt einen Punkt auf 21 Prozent ein. Die FDP verliert einen halben Punkt und wäre mit 4 Prozent derzeit nicht im Parlament.
Damit würde es weder für eine schwarz-grüne Koalition noch für Schwarz-Rot reichen. Dies liegt daran, dass durch den Einzug von BSW und Linke prozentual weniger Sitze im Bundestag auf die Union und die anderen Parteien fallen würden - auch wenn sie genauso viele Wählerstimmen bekommen würden. Denn Stimmen für Parteien, die an der 5-Prozent-Hürde scheitern, spielen für die Verteilung der 630 Bundestagssitze keine Rolle (Außer sie erreichen mindestens drei Direktmandate). Da die Union ein Bündnis mit der AfD ausschließt, bliebe derzeit also nur eine Dreierkoalition als Ausweg.
Daran änder auch nichts, dass die CSU in Bayern weiter stabil hohe Zustimmungsraten aufweisen kann. Kurz vor der Bundestagswahl am Sonntag hält sich die CSU laut einer neuen Umfrage in Bayern weiter stabil über der 40-Prozent-Marke. In einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts GMS im Auftrag von Sat.1 Bayern kommt sie wie schon vor zwei Wochen auf 42 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als noch zu Jahresbeginn - aber deutlich mehr als bei der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2021, bei der die CSU nur 31,7 Prozent bekam.
Wahlumfragen sind jedoch generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
Die Fehlertoleranz, die angibt, um wie viel die tatsächlichen Werte von den berechneten abweichen könnten, liegt in der aktuellen Insa-Umfrage bei plus/minus 2,9 Punkten. Die Daten wurden am 18. und 19. Februar bei 2.502 Befragten erhoben. rowa/mit dpa