Totale Mondfinsternis über Deutschland: "Blutmond" schon in wenigen Tagen zu sehen

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Schon in wenigen Tagen steht ein beeindruckendes Himmelsspektakel über Deutschland an: eine totale Mondfinsternis. Das seltene Ereignis ist erst 2028 wieder zu beobachten.

Zwar kann am Sonntag (7. September 2025), bei klarem Himmel über ganz Deutschland eine totale Mondfinsternis beobachtet werden. Laut Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg hat diese jedoch einen entscheidenden Nachteil: Der Mond geht bereits vollständig verfinstert auf.

Bei einer totalen Mondfinsternis tritt der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde ein. Der Mond wird dabei nicht komplett unsichtbar, sondern erscheint oft kupferrot oder orange (man spricht auch von einem "Blutmond“). Da er dunkler und rötlich gefärbt ist, könnte er besonders in der Nähe des Horizonts schwer zu erkennen sein, erklärte Liefke. Mitunter müssten Beobachterinnen und Beobachter abwarten, bis der Mond über die Dunstschichten am Himmel steigt. "Es ist sogar möglich, dass man ihn erst sehen kann, wenn er schon aus der totalen Finsternis raus ist", sagte die stellvertretende Leiterin der Einrichtung.

Totale Mondfinsternis am Sonntag: Beobachtung mit bloßem Auge möglich

Andererseits sei die totale Mondfinsternis schon um 20.53 Uhr vorbei. Besonders im Süden Deutschlands, wo noch Sommerferien sind, könne man sich das also problemlos noch mit Kindern anschauen, sagte Liefke. Ab etwa 19.40 Uhr sollte man den Blick dazu gen Osten richten. Spezielle Ausrüstung sei nicht notwendig. Eine Mondfinsternis kann - im Gegensatz zu einer Sonnenfinsternis - mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop gefahrlos beobachtet werden. Wer den "Blutmond" im Bild festhalten möchte, sollte dafür ein Stativ* und eine Kamera mit Zoom nutzen. 

Verschiedene Sternwarten, wie in Stuttgart oder das Bodensee Planetarium in Kreuzlingen bei Konstanz, sind wegen des Naturschauspiels geöffnet. Zwei Sternwarten in Berlin beispielsweise bieten für Interessierte geführte Live-Beobachtungen durch professionelle Teleskope an. 

Die totale Mondfinsternis beginnt am 7. September um 19.31 Uhr MESZ. In München zeigt sich der Mond am Himmel ab etwa 19.40 Uhr, während die Sonne um 19.43 Uhr untergeht. Das Maximum der Finsternis erreicht seinen Höhepunkt um 20.12 Uhr und die totale Phase endet gegen 20.53 Uhr. Danach bleibt für etwa eine Stunde der Erdschatten noch sichtbar, während er Stück für Stück von der Mondoberfläche weicht. Der Mond wechselt dabei optisch von einer Sichel hin zu einem Vollmond. Um circa 22.55 Uhr tritt der Mond vollständig aus dem Halbschatten der Erde hervor und das Ereignis ist abgeschlossen. Je nach Standort innerhalb Deutschlands können die Zeiten des Mondaufgangs etwas variieren. 

Nächste totale Mondfinsternis erst 2028 

Der Hintergrund des Himmelspektakels ist, dass sich die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne zwischen Mond und Sonne schiebt. Der Mond befindet sich dann im Erdschatten. Da das Sonnenlicht durch die Luftschichten der Erdatmosphäre nach innen gebrochen wird, erscheint der Mond in rötlich-bräunlichen Tönen. Die Totalität dauert meist über eine Stunde, genug Zeit also zum Beobachten und Fotografieren.

Wer das Himmelsspektakel kommenden Sonntag verpasst, muss übrigens eine ganze Weile warten, denn eine totale Mondfinsternis ist nicht jedes Jahr sichtbar. Erst am 31. Dezember 2028 steht die nächste im deutschsprachigen Raum sichtbare Verfinsterung des Mondes an.

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