Böller-Streik bei Baumärkten: Hier gibt es keinen Feuerwerks-Verkauf

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Silvester 2022: Diese Läden streiken beim Feuerwerks-Verkauf
Viele Baumärkte gehen in Böller-Streik und verkaufen keine Feuerwerkskörper.
Silvester 2022: Diese Läden streiken beim Feuerwerks-Verkauf
markusmarcinek/pixabay.com (Symbolbild)

Nach zwei Jahren voller Einschränkungen rund um Silvester und Feuerwerk gibt es 2022 keine Corona-Regeln mehr. Dennoch kann man nicht überall Raketen und Böller kaufen. Einige Läden weigern sich.

  • Böller-Streik: Hier gibt es 2022 keine Feuerwerkskörper
  • So begründen die Märkte ihre Entscheidung
  • Das denken die Deutschen über Feuerwerk an Silvester

Am 29. Dezember 2022 startet der Verkauf von Feuerwerksraketen und Böllern. Laut der Industrie- und Handelskammer München dürfen Silvesterraketen an den letzten drei verkaufsoffenen Tagen des Jahres verkauft werden. "Pyrotechnische Gegenstände der Kategorie 2", zu denen auch Feuerwerkskörper zählen, dürfen nach dem Sprengstoffgesetz dabei nur am 31. Dezember und am 1. Januar von Volljährigen gezündet werden. An den restlichen Tagen des Jahres braucht man dafür einen "Befähigungsschein".

Silvester 2022: Trotz Erlaubnis verkaufen viele Märkte kein Feuerwerk

In den letzten Jahren gab es wegen der Corona-Pandemie Verbote beim Verkauf von Silvesterraketen. Dieses Jahr dürfen Feuerwerksraketen wieder ganz normal verkauft werden. Aber: Feuerwerkskörper können längst nicht mehr in allen Läden gekauft werden. Viele Händler entscheiden sich ganz bewusst gegen den Verkauf.

So hat beispielsweise die Baumarktkette Hornbach schon vor drei Jahren eine Entscheidung getroffen: "Wir haben uns schon 2019, insbesondere aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes, dafür entschieden, ab 2020 kein Feuerwerk mehr anzubieten", schreibt die Kette auf ihrer Webseite.

Auch andere Märkte ziehen bei dem Entschluss, keine Raketen zu verkaufen, mit. Die Tierschutzorganisation Peta hat Ende 2021 bei verschiedenen Läden nachgefragt, wie diese zum Verkauf von Feuerwerk stehen.  Dabei haben auch Obi, Toom, Globus Baumärkte, die BayWa AG und Bauhaus versichert, "künftig keine Feuerwerkskörper mehr zu verkaufen." Grund dafür sei, dass die Unternehmen das "Gefahrenpotenzial von Feuerwerkskörpern für Tiere, Menschen und Umwelt" erkannt hätten.

Kein Feuerwerksverkauf aus Tier- und Umweltschutzgründen

Bei Obi-Märkten ist aber zu beachten, dass sie in zentral gesteuerten Filialen "aus Gründen der Nachhaltigkeit" keine Raketen und Silvesterknaller mehr anbieten. In nicht zentral gesteuerten Märkten könne es aber noch Feuerwerkskörper geben, so eine Sprecherin gegenüber der Bild-Zeitung.

Die Entscheidung gegen den Verkauf von Feuerwerkskörpern scheint auch mit der allgemeinen Meinung der Deutschen zu Feuerwerken einherzugehen. Eine Studie der Universität der Bundeswehr München zeigt nämlich: Die Menschen in Deutschland wollen nicht mehr so viel böllern. Nur 17 Prozent der Befragten gaben an, privat Raketen schießen zu wollen. Auch das Verkaufsverbot im letzten Jahr fanden fast zwei Drittel der Befragten rückwirkend betrachtet gut.