Das Modeunternehmen Primark fordert die Einsicht in sämtliche Krankenakten von einem krank geschriebenen Mitarbeiter. Nachdem er die Einsicht verweigert hatte, stellte das Unternehmen die Lohnfortzahlungen ein.
Nachdem ein Mitarbeiter der Primark-Filiale in Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) sechs Wochen lang krankgeschrieben war, wollte das Modeunternehmen in dessen Krankenakte Einsicht erhalten und stellte prompt die Lohnfortzahlung des Mitarbeiters ein, als dieser der Forderung nicht nachkam. Es ist jedoch gesetzlich geregelt, dass jemand, der krankgeschrieben ist, sechs Wochen lang eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber erhält.
Außerdem gilt, wenn der Arbeitnehmer anschließend erneut wegen einer anderen Krankheit ausfällt: Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, weiterhin Lohn zu zahlen. Das passte der Modekette offenbar nicht. Anstatt den Lohn des Mitarbeiters weiterzuzahlen, verlangte Primark, die "Krankheitsursachen (Diagnosen) für sämtliche Erkrankungen für die letzten zwölf Monate" einzureichen. In diesem Zuge schaltete sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ein und unterstützt seither den Mitarbeiter dabei, sein Geld zurückzubekommen.
Streit zwischen Primark und Mitarbeiter geht in die nächste Runde
Wie jetzt inRLP.de berichtet, geht der Streit zwischen dem Mitarbeiter und dem Textil-Discounter in die nächste Runde. Dabei sollen unter anderem eine weitere Gehaltskürzung und das Mitmischen von Verdi für weitere Spannungen sorgen.