Das einstige Mädchen aus der Bronx gastierte am Donnerstagabend in München. In der keineswegs ausverkauften Olympiahalle galt die Aufmerksamkeit der männlichen Fans allerdings mehr dem knackigem Po der gebürtigen Puertoricanerin als ihrem aufgemotzten Pop.
Die Damen kamen mit modischen Klamotten in vielerlei Variationen und athletischen Tänzern auf ihre Kosten. Die durchgestylten Showeffekte mit viel Licht, Laser und Luxusklamotten drängten die Disco-Dröhnung - "Let´s Get Loud" - fast in den Hintergrund.
Zwar wurde alles an Sounds aufgeboten, was die Popwelt derzeit zu bieten hat, von Electro-Pop über Hip Hop bis hin zu R´n´B und Soul, doch drängte sich die Vermarktungsidee des J.Lo-Logos mit all seinen Facetten in den Vordergrund des gesamten Events.
Da gibt es Jennifer Lopez als Modemarke, Duftlinie, Werbeikone, Video- und Filmstar, American Idol Jurorin und Showdiva mit MTV-Prämierung - alles live zu erleben auf der aktuellen Tournee, die sie erstmals auch nach Deutschland bringt. "Dance Again" lautet das Motto des aufwändig inszenierten Hitfeuerwerks mit Songs ihrer aktuellen "Best of"-Compilation CD und DVD.
Nachdem Jennifer Lopez von der Spitze der Forbes-Liste der einflussreichsten Promis etwas abgerutscht war, muss der Markt nun wieder bedient werden, solange das Eisen noch heiß ist, denn die Konkurenz a lá Beyoncé, Lady Gaga oder Katy Perry schläft nicht. Die Kür zur "Sexiest Woman Alive" hilft da natürlich schon, doch bleibt die Live- und Medienpräsenz wichtig.
So fanden auch Fußballstars wie Martinez, frisch aus Bilbao zu den Bayern gestoßen, den Weg in die Olympiahalle. Über Backstagebegegnungen wurde nichts bekannt. "Liebe ist für mich eine Reise, keine Bestimmung", erfahren die Konzertbesucher als Einblendung auf der Videoleinwand.
So lässt sich die rasche Männerfolge, etwa von Puff Daddy über Ben Affleck bis zu Marc Anthony im Leben der Jennifer Lopez - sogar nach der Geburt ihrer beiden Kinder - auch erklären. Tja, the show must go on und solange es Konsumenten für solche Reizüberflutungen mit vielen Samplings gibt, lohnt es sich ja.