Neue Details zu Mannheim: Todesfahrer hat Polizisten aufgefordert ihn zu erschießen

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Am Rosenmontag raste ein Mann in eine Menschenmenge in der Mannheimer Innenstadt. Zwei Personen starben, mehrere wurden verletzt. Ein Taxifahrer schreitet ein, verfolgt den Mann und hupt, um andere zu warnen.

Update vom 07.03.2025, 17.10 Uhr: Todesfahrer von Mannheim wollte von Polizei erschossen werden

Der Todesfahrer von Mannheim, der durch eine Fußgängerzone gerast sein und dabei zwei Menschen getötet haben soll, wollte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft von der Polizei erschießen lassen. Im Zuge seiner Festnahme nach der Tat vom vergangenen Montag habe er Polizisten aufgefordert, ihn zu erschießen, sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde. Ob er dies von vorneherein vorhatte oder den Entschluss erst fasste, als die Beamten ihn stellten, kommentierte sie nicht. Aufgrund der laufenden Ermittlungen würden dazu keine detaillierteren Angaben gemacht. Zuvor hatte der Mannheimer Morgen berichtet.

Der bisherigen Erkenntnissen zufolge psychisch kranke Deutsche habe zudem keine Erlaubnis für die Schreckschusspistole gehabt, die er mit sich geführt habe, hieß es weiter. Mit der Waffe hatte er sich vor seiner Festnahme in den Mund geschossen.

Dem 40-Jährigen wird Mord in zwei Fällen sowie versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er soll am Rosenmontag mit seinem Auto durch die Fußgängerzone gerast sein und absichtlich Menschen umgefahren haben. Eine 83 Jahre alte Frau und ein 54 Jahre alter Mann starben, 14 Menschen wurden teils schwer verletzt.

Update vom 06.03.2025, 17.15 Uhr: "Bin kein Held. Ich bin ein Muslim."

Der Taxifahrer, der den Mannheimer Todesfahrer aufgehalten hat, möchte dafür nicht gelobt werden. "Ich bin kein Held. Ich bin ein Muslim", sagte A. Muhammad, der seinen Vornamen nicht in den Medien lesen möchte, bei einem Gespräch mit Oberbürgermeister Christian Specht (CDU).

Es sei für ihn selbstverständlich gewesen, einzugreifen und Mitmenschen zu schützen. Sein Handeln sei von einer religiösen Motivation beeinflusst gewesen, sagte das Mitglied der Ahmadiyya-Muslimgemeinde, das aus Pakistan stammt. Er wolle mit der Aussage auch ein Zeichen gegen Hass setzen, sagte Muhammad. Und sich dafür einsetzen, dass Mannheim Offenheit und Toleranz bewahre.

Er war nach eigener Aussage am Rosenmontag mit seinem Taxi dem 40-jährigen Deutschen nachgefahren, der mehrere Menschen teils tödlich verletzt hatte. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Mannheimer Staatsanwaltschaft erklärten, der Taxifahrer habe nach aktueller Sachlage dazu beigetragen, "den Tatverdächtigen an der Fortführung der Fahrt zu hindern".

Muhammad sagte, er habe nicht nachgedacht. Sein Herz und seine Religion hätten ihn geführt. Er habe gehupt und bei offenem Fenster Passanten gewarnt. Er sei dem Auto gefolgt und habe es schließlich gestoppt. Als er die Waffe gesehen habe, die der 40-Jährige dabeihatte, sei er gerannt. Aus Angst, der mutmaßliche Täter könne nun sein Auto stehlen, sei er dann wieder zurückgelaufen.

Bei der Waffe handelte es sich um eine Schreckschusswaffe. Specht sagte: "Das war so geistesgegenwärtig und mutig." Der Oberbürgermeister dankte Muhammad im Namen der Stadtgesellschaft. 

Muhammad lebt den Angaben nach seit 15 Jahren in Mannheim. Seit 2017 sei er deutscher Staatsbürger. Er sei Taxifahrer, Familienvater, Mannheimer, sagte Muhammad. Die Stadt habe ihm viel gegeben. Nach dem Vorfall habe er gesundheitliche Probleme gehabt. Mittlerweile gehe es ihm besser, sagte Muhammad. Er möchte demnach zurück in sein normales Leben und weiter als Taxiunternehmer für die Menschen da sein.

Update vom 06.03.2025, 06.43 Uhr: Hinweise auf mögliche Kontakte des Verdächtigen in rechtsextreme Kreise

Nach der Amokfahrt in der Mannheimer Innenstadt, konzentrieren sich die Ermittlungen insbesondere auf die Motivlage des Tatverdächtigen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg vom Mittwoch, 5. März 2025, hervor.

Aktuell gebe es demnach keine Hinweise darauf, dass die Tat einen extremistischen oder politischen Hintergrund habe. Die bisherigen Erkenntnisse, die auf umfangreichen ärztlichen Unterlagen und übereinstimmenden Zeugenaussagen basieren, lassen vermuten, dass der Tatverdächtige seit vielen Jahren unter einer psychischen Erkrankung leidet. In der Vergangenheit sei er regelmäßig ärztlich und psychiatrisch behandelt worden, zuletzt im vergangenen Jahr auch stationär.

Den Ermittlern sind Hinweise auf mögliche Kontakte des Verdächtigen in rechtsextreme Kreise im Jahr 2018 bekannt. Im selben Jahr wurde er wegen eines Kommentars auf einer Social Media Plattform, der verfassungswidrige Inhalte enthielt, zu einer Geldstrafe verurteilt. Diese Umstände werden im Rahmen der Ermittlungen berücksichtigt. Abfragen bei verschiedenen Nachrichtendiensten blieben jedoch ergebnislos in Bezug auf Extremismus. Auch bei der Durchsicht von Beweismitteln seien bisher keine Anhaltspunkte für eine extremistische Gesinnung des Verdächtigen gefunden worden. Die Auswertung werde intensiv fortgesetzt.

Aktivitäten des 40-Jährigen in sozialen Medien ein Ermittlungsschwerpunkt

Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen, die vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg unter dem Dach des Staatsschutz- und Anti-Terrorismuszentrums (SAT BW) geführt werden, liegt auf der Überprüfung der Aktivitäten des 40-jährigen Verdächtigen in sozialen Medien und Messenger-Apps.

Die Polizei arbeitet auch weiterhin daran, den komplexen Tatablauf zu rekonstruieren. Am 4. März 2025 sei ein Taxifahrer befragt worden, der dazu beigetragen habe, den Verdächtigen an der Weiterfahrt zu hindern. Zudem wird ein im Fahrzeug gefundenes Schriftstück mit mathematischen Formeln forensisch untersucht.

Die Zahl der Verletzten habe sich mittlerweile auf 14 erhöht, so die Behörden, darunter ist auch ein zweijähriges Kind. Vier Personen würden derzeit noch in verschiedenen Krankenhäusern behandelt.

Polizei: Ausweisdokument zeigt nicht den Mannheimer Todesfahrer

Bezüglich der Fahrt in eine Menschenmenge in Mannheim verbreitet sich im Internet viel Desinformation - etwa in Form von Ausweisdokumenten. Darauf soll der vermeintliche Fahrer mit arabisch klingendem Namen zu sehen sein. Doch die Behörden stellen das richtig, wie die Deutsche Presse-Agentuer (dpa) in einem Faktencheck erklärt. 

"FAKE NEWS im Umlauf", schreibt die Polizei Mannheim bereits am Abend des Tattags auf X. "Derzeit kursieren Gerüchte inkl. Fotos von Ausweisdokumenten, die den vermeintlichen Tatverdächtigen zeigen. Dabei handelt es sich NICHT um den tatsächlich Tatverdächtigen!" Die Beamten fordern dazu auf, diese Falschinformationen nicht weiter zu teilen. Sie antworten auch direkt auf X-Posts mit der Falschinformation.

Zuvor hatten User nach der tödlichen Autoattacke in sozialen Medien Aufnahmen unter anderem eines Personalausweises verbreitet und unterstellt, der Inhaber des Dokuments es gewesen, der das Fahrzeug in die Menschenmenge gesteuert habe.

Häufig wilde Spekulationen nach Gewalttaten

Doch der abgebildete 33-Jährige ist nicht für die Tat verantwortlich, er hat mit dem Fall überhaupt nichts zu tun. Die Polizei hat einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz festgenommen. Zunächst wird nicht von einem politischen Hintergrund für die Tat ausgegangen.

Immer wieder kommt es nach Gewalttaten zu einer Flut von falschen Informationen im Netz. Viele Menschen wollen schnell ihren Informationshunger stillen, doch eine richtige Einordnung und Verifikation nimmt sowohl bei Polizei als auch bei sorgfältigen Medien gewisse Zeit in Anspruch. In der Zwischenzeit kommt es in sozialen Netzwerken wiederholt zu unbelegten Theorien etwa über Täter, Motivation oder Verantwortlichkeiten - häufig um gezielt Stimmung zu machen und Feindbilder zu schüren.

Zuletzt etwa verbreiteten sich nach dem Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg Falschinformationen über eines der Opfer.

Update vom 05.03.2025, 09.43 Uhr: OB dankt Taxifahrer für mutiges Eingreifen

Während eines ökumenischen Gottesdienstes am Dienstagabend (4. März 2025) wurde nicht nur der Opfer der Mannheimer Amokfahrt gedacht. Oberbürgermeister Christian Specht dankte in Rahmen der Feier auch einem pakistanisch-stämmigen Taxifahrer, der den flüchtigen Todesfahrer in Mannheim gestoppt haben soll. Der Mann habe eine ganz herausragende Rolle gespielt, sagte der CDU-Politiker beim Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer. Der Mann sei so mutig gewesen, dass er "dem Täter hinterherfuhr und schließlich dessen Fahrzeug blockierte, um weiteren Schaden abzuwenden", so Specht.

Der Taxifahrer lebe seit 15 Jahren in Deutschland und sei Mitglied der Ahmadiyya-Muslimgemeinde. "Er, so wurde mir berichtet, sagt, er habe als Muslim und als Staatsbürger so mutig gehandelt." Am Mittwoch, 5. März, will sich OB Specht mit dem Mann treffen. 

Auch RTL/n-tv berichten von einer dramatischen Verfolgungsjagd in der Mannheimer Innenstadt, bei der der Taxifahrer den mutmaßlichen Todesfahrer eines Fahrzeugs verfolgt und gestoppt hat. Laut Angaben von Jürgen Schwarz, geschäftsführender Vorstand der Taxizentrale Mannheim, ereignete sich der Vorfall, als der Verdächtige mit hoher Geschwindigkeit die Planken, die Haupteinkaufstraße Mannheims, entlang raste.

"Er ist der Held des Tages"

Der pakistanisch-stämmige Taxifahrer, desser Alter mit "etwa 50" angegeben wird, beobachtete die Situation vom Taxistand am Paradeplatz - und handelte sofort. "Er ist aus der Reihe ausgeschert und hat den Wagen verfolgt - die verlängerten Planken entlang bis zum Ende der Straße, da ist eine Sackgasse", wird Taxi-Vorstand Schwarz zitiert. "Da ging es nicht mehr weiter." 

An dieser Stelle wollte der mutige Taxifahrer den Todesfahrer stellen. Der Verdächtige habe daraufhin seinen Wagen gewendet und sei mit ihm gegen eine Wand gefahren, wobei das Auto beschädigt wurde. "Er ist dann ausgestiegen, hat sofort eine Waffe gezogen und geschossen, allerdings nicht auf das Taxi und den Fahrer," sagte Schwarz. Der 40-jähriger Fahrer flüchtet nach diesem Unfall und wurde kurz darauf am Hafen festgenommen.

Der Taxifahrer habe laut Jürgen Schwarz durch den Vorfall einen Schock erlitten und wurde zur weiteren Behandlung in eine Klinik gebracht. "Der Kollege hat sich gemeldet, mit emotional angegriffener Stimme. Er ist der Held des Tages", sagt Schwarz. Bereits vorher hatte ein Polizist gegenüber der Bild erklärt: "Ein Taxifahrer ist dem Auto gefolgt und hat den Fahrer gestoppt. Er ist für mich der Held."

Update vom 04.03.2025, 19.13 Uhr: Ermittler sind sich sicher: Mannheim-Fahrer fuhr absichtlich auf Menschen zu

Nach der Todesfahrt von Mannheim wurde ein Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes gegen den 40 Jahre alten Autofahrer erlassen. Bei seiner Vorführung vor dem Haftrichter machte er keine Angaben, sodass sein Motiv für die Tat weiterhin unklar bleibt, teilten die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit.

Die Ermittler sind sich sicher, dass der Deutsche aus Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) am Rosenmontag mit seinem Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone raste und absichtlich auf Menschen zufuhr. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann verloren ihr Leben. Elf Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Diese befinden sich laut der Mitteilung noch in stationärer Behandlung in verschiedenen Krankenhäusern.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde ein Haftbefehl wegen Mordes in zwei Fällen, versuchten Mordes in fünf Fällen jeweils in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Körperverletzung in elf Fällen erlassen, hieß es von der Anklagebehörde. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand handelte der Mann allein.

Mann versuchte sich mit Schreckschusspistole das Leben zu nehmen

"Die bisherigen Ermittlungen haben Hinweise auf psychische Vorerkrankungen ergeben und deuten demnach daraufhin, dass sich der Tatverdächtige in einem psychischen Ausnahmezustand befand." Er sitzt in Untersuchungshaft.

Nach der Autoattacke wurde der Mann verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Vor seiner Festnahme versuchte er den Ermittlern zufolge, sich durch einen Schuss in den Mund mit einer Schreckschusswaffe das Leben zu nehmen. Das Auto ist auf ihn zugelassen - nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist er der Halter des Fahrzeugs.

Bis in die späten Abendstunden des Rosenmontags wurde die Wohnung des Festgenommenen in Ludwigshafen durchsucht. Laut der Staatsanwaltschaft ergaben sich aus der Durchsuchung aber keinerlei Hinweise auf die Beweggründe oder ein Motiv des Beschuldigten.

Beschrifteter Zettel in Auto des Mannes gefunden - Beweismittel werden nun ausgewertet

Auch ein im Auto des Todesfahrers entdeckter Zettel beschäftigt die Ermittler. Darauf sind Skizzen zu erkennen und Notizen in etwas krakeliger Schrift. Es sind kurze Schlagwörter und mathematische Rechnungen mit Bleistift notiert zu Geschwindigkeit und Fahrt. Auch die Wörter "Anhalteweg" sowie "links" und "rechts" sind zu lesen. Die Ermittler müssen jetzt prüfen, inwieweit diese Aufzeichnungen relevant sind für die Aufklärung der Tat.

"Die bei dem Mann, in seinem Fahrzeug und in seiner Wohnung sichergestellten Gegenstände, wie die Schreckschusswaffe, schriftliche Unterlagen und digitale Datenträger werden derzeit kriminaltechnisch untersucht und ausgewertet", hieß es von den Behörden.

Gegen den Mann wurde 2010 ein Verfahren wegen unerlaubten Führens einer Schreckschusswaffe geführt, teilte die Staatsanwaltschaft Mannheim zudem auf Anfrage mit. Das Amtsgericht Weinheim verhängte wegen des Vorwurfs eine Geldstrafe in Höhe von 20 Tagessätzen. Zunächst hatte die "Welt" berichtet. In einem ökumenischen Gottesdienst wurde am Dienstagnachmittag der Opfer gedacht. "Aufgeschreckt sind wir und zugleich wie versteinert", sagte die evangelische Dekanstellvertreterin Anne Ressel zu Beginn der Messe in der Konkordienkirche. "Das Leben der Stadt, die Freude über Fasching, sind binnen Minuten dem Entsetzen gewichen."

Update vom 04.03.2025, 18.56 Uhr: Haftbefehl gegen Todesfahrer erlassen

Gegen den Todesfahrer von Mannheim wurde ein Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes erlassen.

Dies gaben die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg bekannt.

Update vom 04.03.2025, 9.45 Uhr: Ermittlungen zu 40-jährigen Todesfahrer

Die Ermittler im Fall der Todesfahrt von Mannheim haben bis in die späten Abendstunden des Rosenmontags die Wohnung des Festgenommenen in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) durchsucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden einige nicht näher erläuterte Dinge sichergestellt, die jetzt erst noch ausgewertet werden sollen. 

Auch ein im Auto des Todesfahrers entdeckter Zettel beschäftigt die Ermittler. Auf diesen sind Bleistiftskizzen zu sehen. Notiert sind demnach in etwas krakeliger Schrift Geschwindigkeit und Fahrt. Die Ermittler müssen jetzt prüfen, inwieweit diese Aufzeichnungen relevant sind für die Aufklärung der Tat. 

Der des zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes verdächtige 40 Jahre alte Todesfahrer von Mannheim soll heute vernommen werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist der aus Ludwigshafen stammenden Deutsche nicht mehr in der Klinik, sondern in Polizeigewahrsam. "Wir werden ihn heute vernehmen", sagte der Chef des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger. Von der Vernehmung erhofft sich die Polizei Erkenntnisse über Motiv und Hintergründe der Tat. 

Die Ermittler sind überzeugt, dass der Mann am Rosenmontag mit einem Wagen und einer laut Stenger "irren" Geschwindigkeit Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast ist. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen ums Leben. Elf Menschen wurden verletzt, mehrere von ihnen schwer.

Das es nicht noch mehr Opfer gab, könnte einem Taxifahrer zu verdanken sein. Dies berichtet zumindest die Bild. Demnach hätte der Mann gerade eine Pause gemacht, als der Täter mit seinem Ford vorbeiraste. Der geschäftsführende Vorstand der Taxizentrale Mannheim, Jürgen Schwarz, erklärte den Sendern RTL und ntv, dass der Taxi-Fahrer den Wagen sofort verfolgt habe. Schließlich sei es ihm gelungen, den Täter zu stoppen, weshalb dieser ausgestiegen sei und mit einer Schreckschusspistole geschossen habe. Der Taxi-Fahrer sei nicht verletzt worden, stehe aber unter Schock. " Er ist für mich der Held!“, zitiert die Bild einen Polizisten vor Ort. 

Update vom 4.3.2025, 6.55 Uhr: Wer ist der Tatverdächtige der Todesfahrt?

Der Täter hinter der Todesfahrt von Mannheim ist von Beruf Landschaftsgärtner. Ob er aber gerade gearbeitet habe, wisse man nicht, sagte Staatsanwalt Romeo Schüssler in Mannheim. Er sei ledig, habe nach Erkenntnissen der Ermittler keine Kinder und keine Partnerin oder keinen Partner. Man gehe davon aus, dass er alleine gelebt habe, so Schüssler. Zudem gebe es Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters - wie bereits berichtet.Bei seiner Festnahme hat sich der Tatverdächtige der Todesfahrt von Mannheim mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Präsident des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger, bei einer Pressekonferenz. Der Gesundheitszustand des 40-jährigen aus Ludwigshafen sei derzeit stabil

Bei der Polizei war der Mann kein unbeschriebenes Blatt: Es gebe ein paar Vorstrafen, die lange zurücklägen, sagte Staatsanwalt Romeo Schüssler in Mannheim. Dabei gehe es um eine Körperverletzung, für die er eine kurze Freiheitsstrafe verbüßt habe vor über zehn Jahren, außerdem ein Fall von Trunkenheit im Verkehr. Bei der letzten Tat handle es sich um ein Delikt im Bereich von Hate Speech aus dem Jahr 2018. Er habe einen entsprechenden Kommentar auf Facebook abgesetzt und sei deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt worden. 

Bei der Todesfahrt seien eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann getötet worden. Das teilte der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger, mit. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen waren.

Update vom 3.3.2025, 20.20 Uhr: Polizei mit Vermutung zum Motiv

Hintergrund der Todesfahrt von Mannheim ist wohl eine psychische Erkrankung. Es gebe Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters, weshalb sich die Ermittler auf diesen Aspekt konzentrierten, teilte der zuständige Staatsanwalt in Mannheim mit.

Der Fahrer, der mit seinem Auto in der Mannheimer Innenstadt in eine Menschengruppe gefahren sein soll, hat seine Opfer nach Erkenntnissen der Polizei mit Absicht angesteuert. Es habe sich schnell herausgestellt, dass es sich bei dem Vorfall in Mannheim um eine gezielte Fahrt gehandelt habe, bei der bewusst mehrere Personen erfasst worden seien, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer. 

Bei der Todesfahrt in der Mannheimer Innenstadt sind zwei Menschen getötet worden, weitere Menschen wurden verletzt. Die Ermittler gehen derzeit nicht von einem politischen Hintergrund aus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Mannheim sowie das Landeskriminalamt mitteilten.

Update vom 3.3.2025, 17.32 Uhr: Polizei mit Sicherheitshinweis an Bevölkerung

Die Polizei bestätigt, dass es sich bei dem festgenommenen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz nach derzeitigem Ermittlungsstand um einen Einzeltäter handelt. "Es besteht aktuell KEINE Gefahr für die Bevölkerung!", heißt es unmissverständlich. Die Stadt Heidelberg hat derweil ihren großen Fastnachtszug am Dienstag (4. März 2025) abgesagt, wie sie mitteilt. Die im Heidelberger Karneval-Komitee zusammengeschlossenen Vereine und die Stadt hätten sich am Nachmittag in einer gemeinsamen Krisensitzung dazu verständigt.

"Die schrecklichen Bilder aus Mannheim sind erschütternd und wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien. Unsere Nachbarstadt muss zum zweiten Mal binnen eines Jahres so eine furchtbare Gewalttat erleiden - in so einer Situation war es für uns unvorstellbar, bei uns in Heidelberg einen fröhlichen Fastnachtszug zu feiern", lässt Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner verlauten.

"Ich habe daher großen Respekt vor der Entscheidung der HKK-Vereine, den Zug abzusagen. In der aktuellen Situation trauern wir als Region gemeinsam." Am 31. Mai 2024 hatte ein Mann an einem Stand der islamkritischen Bewegung Pax Europa mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Ein Polizist starb an seinen Verletzungen.

Update vom 3.3.2025, 16.05 Uhr: In der Innenstadt läuft ein Fasnachtsmarkt - Täter ist Deutscher

Der mutmaßliche Autofahrer, ein Deutscher, wurde nach dpa-Informationen festgenommen und liegt verletzt im Krankenhaus.

Von weiteren Tätern geht die Polizei nicht aus. Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren, sagte ein Polizeisprecher. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.

Inzwischen ist ein Hinweistelefon der Polizei eingerichtet: Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Tathergang geben können, sollen sich an die Nummer 0800/503 503 555 wenden. 

Update vom 3.3.2025, 15.43 Uhr: Zweiter Toter bestätigt - Menschen schon vor Faschingsumzug besorgt

Einen Tag zuvor fand in Mannheim der große Faschingsumzug statt. Unter einem Ankündigungspost der Polizei vom 27. Februar 2025 zeigte sich bereits die Sorge vieler Menschen vor einem Anschlag. Den Satz der Polizei "Wir wünschen Euch eine fröhliche, sichere Faschingszeit!" kann eine Frau nicht ernst nehmen: "Sichere Faschingszeit? Das ist doch nicht euer Ernst. Vor 2015 war das so. Ihr solltet auch auf euch aufpassen!", kommentiert sie.

Sie arbeite im Bereich der Rettungsstelle einer großen Uniklinik als Schwester. Vor 2015 hätten Herzinfarkte, Schlaganfälle und Unfallverletzungen den Alltag bestimmt. "Heute dominieren Schussverletzungen und Verletzungen mit Hieb- und Stichwaffen", teilt sie ihre Erfahrung. "Heute zum Faschingsumzug oder Straßenfasnacht zu gehen ist wie russisches Roulette", schreibt ein weiterer Mann.

"Hoffentlich, liebe Polizei, müssen Sie nicht eingreifen", lautet der Wunsch eines anderen. Ein weiterer Nutzer formuliert es so: "Ich hoffe und wünsche mir, dass die Menschen friedlich und ohne Angst feiern können."

Update vom 3.3.2025, 14.50 Uhr: Polizei soll Mannheimer Zugänge mit Maschinenpistolen kontrollieren

Um 14.10 Uhr teilte die Polizei Mannheim mit, dass eine Person getötet und mehrere Menschen verletzt wurden. "Zur Anzahl und Schwere der Verletzungen können bisher keine Angaben gemacht werden." Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten die Beamten demnach einen Tatverdächtigen ermitteln und festnehmen. 

Unterdessen hat das örtliche Uniklinikum seinen Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt, um sich auf die Versorgung von Verletzten vorzubereiten, wie es informiert. "Es wurden insgesamt acht Traumateams bereitgestellt, sowohl für die Versorgung von Erwachsenen als auch für die Versorgung von Kindern. Verschiebbare Operationen, die noch nicht begonnen hatten, wurden umgehend vom Operationsplan genommen, um zusätzliche Operationskapazitäten zu schaffen." Auch wurden die Kapazitäten auf den Intensivstationen des Universitätsklinikums aufgestockt.

Die Reporterin Ilanit Spinner informierte in einem Update der Tagesschau um 14.10 Uhr, dass Polizisten stadtauswärts wohl alle Straßen und Brücken mit Maschinenpistolen kontrollieren. Ein Hubschrauber kreise über die Stadt. Unklar sei noch, ob es ein Unfall oder Anschlag war. 

Laut der Polizei Mannheim sind inzwischen "zahlreiche Fake News im Zusammenhang mit dem Tathergang in Mannheim im Umlauf". Die Beamten bitten zudem, davon abzusehen, Videos vom Tathergang oder dem noch laufenden Einsatz zu teilen. "Es wird in kürzester Zeit ein Hinweisportal eingerichtet, dort kann Bild- und Videomaterial für Ermittlungszwecke hochgeladen werden."

Ursprungsmeldung vom 3.3.2025, 13.40 Uhr: Polizei warnt: Mannheimer Innenstadt meiden

Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte ein Mannheimer Polizeisprecher. Angaben zu einem möglichen Täter oder zu Hintergründen, könne man noch nicht mitteilen. Die Polizei bat Bürgerinnen und Bürger, die Innenstadt zu vermeiden und großräumig zu umfahren. 

In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben. 

Mannheim liegt im Norden Baden-Württembergs, an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © Boris Roessler (dpa)