Kinderschänder arbeitete im Allgäu

1 Min
Das Bundeskriminalamt gab dieses Bild frei. Foto: dpa

Der Kinderschänder, der sich nach massiver öffentlicher Fahndung am Donnerstag in Bayern gestellt hat, stammt aus einer kleinen Stadt in der Eifel. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Gießen am Freitag mit.

Der 37 Jahre alte Mann habe sich in Begleitung seines Anwalts in Sonthofen der Polizei gestellt. Der Mann habe dort als Saisonarbeiter gekellnert. Sein Name war laut Staatsanwaltschaft mehrfach in den Hinweisen genannt worden, die nach der Öffentlichkeitsfahndung bei den Ermittlungsbehörden eingingen. Der 37-Jährige sei in seinem Heimatort in Rheinland-Pfalz Übungsleiter in einem Verein und zuständig für mehrere Jugendgruppen.
 
Als die Ermittler den Gesuchten nicht am Wohnort antrafen und mit Nachbarn gesprochen hatten, dürfte einer von ihnen dem Gesuchten einen Tipp gegeben haben. Der habe dann wohl eingesehen, dass er sich stellen sollte. Namen und Wohnort nannte die Staatsanwaltschaft nicht.
 
Der Mann soll nach Darstellung des Bundeskriminalamtes (BKA) mehrere Jungen im Alter von fünf bis sieben Jahren schwer missbraucht haben. Videos davon hatte er ins Internet gestellt. Ein Junge wird in einem Video „Marcel“ genannt, ein anderer „Pascal“. Die Staatsanwalt berichtete, der 37-Jährige habe ein enges Verhältnis zu Jungen mit diesen Namen. Die von ihm geleiteten Jugendgruppen sind für Jungen im Alter von vier bis zwölf Jahren. Die Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass es noch mehr Opfer des Mannes gibt. Der 37-Jährige ist geschieden, Kinder hat er nicht.
 
Am Mittwochabend hatte die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ über den Mann berichtet. Das BKA veröffentlichte (www.bka.de>www.bka.de) Fotos, Teile der Videos und Stimmproben des Gesuchten. Der Mann, der in einem Video „Christoph“ oder „Christof“ genannt wurde, war auf den Bildern klar zu erkennen. dpa