Bisher geben Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Ticket, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben abzufedern. Denn die meisten üblichen Pendler-Abos waren zuvor deutlich teurer. Festgeschrieben ist die Finanzierung aber nur noch für 2025. Das Ticket wird nach Branchenangaben von rund 14 Millionen Menschen genutzt und ermöglicht bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr. Zu Jahresbeginn war der Preis von 49 auf 58 Euro im Monat angehoben worden.
Pflege
Der Pflegeberuf soll attraktiver werden, dafür sollen Pflegekräfte mehr Kompetenzen bei der Patientenversorgung bekommen. Künftig sollen sie zum Beispiel Wunden versorgen und Diabetes behandeln – Dinge, die bisher nur Ärztinnen und Ärzte dürfen. Außerdem sollen sie sich weniger mit Formularen und Bürokratie beschäftigen müssen und so mehr Zeit für die Pflegebedürftigen haben.
Schwarzarbeit
Im Kampf gegen Schwarzarbeit und Geldwäsche geraten Barbershops, Kosmetik- und Nagelstudios ins Visier. Ihre Beschäftigten sollen für mögliche Kontrollen künftig immer den Personalausweis dabeihaben – ähnlich wie bisher schon in der Baubranche und der Gastronomie.
Außerdem soll die Finanzkontrolle Schwarzarbeit schlagkräftiger gegen schwere Wirtschaftskriminalität und organisierte Kriminalität werden. Geplant sind eine bessere digitale Vernetzung und ein besserer Datenaustausch zwischen Behörden. Um die Justiz zu entlasten, soll die Finanzkontrolle Betrugsfälle selbstständig ahnden können.
Aufbewahrungsfristen
Um großangelegten Steuerbetrug besser aufdecken zu können, sollen Buchungsbelege bei Banken, Versicherungen und Wertpapierinstituten künftig zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Zu viel Bürokratie fürchtet die Bundesregierung dadurch nicht – in den meisten Fällen seien diese Belege ohnehin digital archiviert. Für alle anderen Steuerpflichtigen gilt weiter eine Aufbewahrungsfrist von acht Jahren.
Öffentliche Aufträge
Das Kabinett billigte das Tariftreuegesetz, das gute Arbeitsbedingungen bei großen öffentlichen Aufträgen sichern soll. Bei öffentlichen Aufträgen des Bundes ab 50.000 Euro sollen Firmen ihre Beschäftigten nach Tarifbedingungen bezahlen müssen. Sie müssen damit Entgelt, Weihnachtsgeld, Urlaub und Ruhezeiten wie in branchenüblichen Tarifverträgen gewähren. Aufträge zur Beschaffung für die Bundeswehr sind ausgenommen.
Außerdem soll die Vergabe öffentlicher Aufträge einfacher, schneller und digitaler werden. Dafür sollen Wertgrenzen für Direktaufträge erhöht werden. Ziel ist, dass zum Beispiel Gelder aus dem Sondervermögen für die Instandsetzung der Infrastruktur schnell fließen können.
CO2-Speicherung
Um Klimaziele zu erreichen, will die Bundesregierung eine unterirdische Speicherung des schädlichen CO2 ermöglichen. Dazu soll auch ein Transportnetz ausgebaut werden. Reiche spricht von einem «Meilenstein» auf dem Weg der Dekarbonisierung der Industrie. Es geht dabei vor allem um industrielle Prozesse, in denen sich CO2-Emissionen nicht vermeiden lassen, wie in der Zement-, Kalk- und Aluminiumindustrie.