Die Intensität und Dynamik ist kaum zu überbieten, mit der Glen Hansard sowohl im Film als auch auf der Bühne, als Person und Musiker präsent ist. Dies zeigte sich auch bei seinem ersten Auftritt im proppenvollen Saal des E-Werks in Erlangen.
Sympathisch ist, dass Hansard einige Mitglieder seiner eigenen Band für den Supportact Lisa Hannigan zur Verfügung stellte. Die zierliche irische Sängerin mit akustischer Gitarre und Mandoline verstand es, mit wenigen Akkorden zu glockenkla-rer Stimme ein Maximum an Gefühl zum Ausdruck zu bringen und so das Publikum auf einen ganz besonderen Konzertabend einzustimmen.
Erstmals in seiner über zwei Jahrzehnte währenden Karriere als Musiker u.a. bei The Frame und als Schauspieler in dem berührenden Film "Once" mit dem Titelsong "Falling Slowly", der mit einem Oscar prämiert wurde, trat Glen Hansard in Franken auf. Mit diesem Song begann er auch sein Konzert in Erlangen, ganz alleine ohne Mikrophon an der Bühnenrampe.
Nach und nach kam die ganze Band samt Steichern und Bläsern hinzu.
Der mittlerweile 42-jährige Ire lebt auf seinem aktuellen Solo-Werk "Rhythm And Repose" und vor allem in der Live-Performance die Span-nung zwischen Melancholie und Euphorie, sensiblem Feingefühl und emotionalem Ausbruch noch intensiver aus als bisher, wobei ihm das verbreiterte musikalische Spektrum dienlich ist. Faszinierend, wie er die Dynamik zwischen zarten akustischen Klängen und wilder Verrücktheit, zwischen Rhythmus und Ruhe, auslotet.
Immer wieder entlockte er seinem alten Instrument mit einem eingebrochenen Loch in der Mitte neue Klangfarben in Korrespondenz zur kräftigen Stimme und den fein gewo-benen Lyrics über das Meistern von Niederlagen, das Scheitern und Gewinnen im Leben - "You Will Become". Das kann sich - zwischenzeitlich auch mit E-Gitarre - steigern, bis in "The Storm, It´s Coming" die warme Stimme brüchig und das Instru-ment dazu exzessiv malträtiert wird.
Was auf Platte einige Frames-Kollegen sowie Musiker aus den Bands von Bob Dylan, Leonard Cohen, Bruce Springsteen und Bon Iver bewerkstelligen, leisteten die insgesamt zehn Begleitmusiker auf beeindrucken-de Weise.
Als am Ende das Publikum den Begleitchor bildete, entstand eine enge Verbindung zwischen dem Auditorium und den Musikern auf der Bühne. Die Zugabe wurde wie eine Klammer vom Beginn des Konzerts zum Ende echt unplugged geboten, wobei auch Lisa Hannigan sich wieder einreihte. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können - faszinierend, intensiv und emotional.