Über Geld spricht man nicht - oder doch? Eine neue Studie gibt jetzt einen Überblick über die Gehälter in Deutschland und verrät, in welchen Berufen und Bundesländern Arbeitnehmer*innen am besten verdienen können.
- Gehaltsreport 2023: Studie gibt Gehaltsüberblick
- Top-Berufe: In diesen Branchen verdient man am meisten
- Bundesländer im Vergleich: Das sind die Unterschiede
- Gender Pay Gap: Frauen verdienen weniger als Männer
Es ist kein Geheimnis, dass es große Unterschiede bei den Gehältern der Menschen in Deutschland gibt. Aber kaum jemand kennt sie so genau, weil Geld und Gehalt häufig noch immer ein Tabuthema sind. Das Jobportal StepStone hat jetzt eine Studie durchgeführt, um "mehr Transparenz zu schaffen."
"Größte Gehaltsdatenbank aller Zeiten": So steht es um die Gehälter in Deutschland
Das Besondere an der Studie sei laut StepStone, dass mit "einer der größten Gehaltsdatenbanken in Deutschland" gearbeitet würde. Für den Gehaltsreport seien 561.761 Daten ausgewertet worden, die im Zeitraum von Januar 2021 bis November 2022 erhoben wurden.
Die Ergebnisse beziehen sich alle auf das Bruttojahresgehalt der Befragten und sind in Euro angegeben. Außerdem handelt es sich bei den Daten um das sogenannte Median-Gehalt. Der Median ist ein statistischer Wert, der in der Mitte aller Werte liegt. Im Gegensatz dazu werden beim Durchschnittsgehalt alle Werte zusammengerechnet und durch die Anzahl der Datensätze geteilt. Das kann allerdings zu Verzerrungen führen, weil der Durchschnittswert durch extrem hohe oder niedrige Werte "ausschlagen" kann.
In Deutschland liegt das mittlere Bruttojahresgehalt bei 43.842 Euro. Bayern belegt mit einem mittleren Bruttojahresgehalt von 46.757 Euro den vierten Platz im Bundesländervergleich. Am meisten verdienen die Menschen in Hamburg, gefolgt von Baden-Württemberg und Hessen. Das geringste Jahresgehalt gibt es in Sachsen-Anhalt mit 36.122 Euro.
Ost-West-Unterschied und Gender Pay Gap: So ungleich sind die Gehälter verteilt
Aber nicht nur zwischen den Bundesländern kommen Unterschiede zum Vorschein. Auch bei einem Blick auf die neuen und alten Bundesländer und das Geschlecht wird deutlich, dass die Gehälter in Deutschland ungleich verteilt sind. Es zeigt sich noch immer ein deutliches Ost-West-Gefälle: Das Median-Gehalt im Osten beträgt 38.670 Euro, während Beschäftige im Westen ein Bruttojahresgehalt von 45.461 Euro verdienen. Das bedeutet einen Unterschied von ganzen 15 Prozent zwischen Osten und Westen.
Auch der Gender Pay Gap ist weiterhin ein Thema. Damit ist die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen gemeint. Im StepStone Gehaltsreport wird der unbereinigte Gender Pay Gap angegeben: Er beträgt 13,06 Prozent. Das heißt, Männer verdienen für dieselbe Arbeit knapp 6000 Euro im Jahr (Mediangehalt) mehr als Frauen. Allgemein kann zwischen einem unbereinigten und einem bereinigten Gap unterschieden werden. Die unbereinigte Lohnlücke vergleicht die Gehälter von Männern und Frauen in ihrer Gesamtheit miteinander und ist als Differenz der Jahresgehälter zu verstehen. Bei der bereinigten Lohnlücke dagegen werden Faktoren wie die Berufserfahrung oder der Bildungshintergrund herausgerechnet. Was dann noch übrig bleibt, wird in der Wissenschaft als unerklärter Rest bezeichnet und könnte auf Diskriminierung beruhen.