Gunnar Lindemann von der AfD hat sich auf Twitter über das Wort "Fahrspurende" echauffiert - es sei ein Beispiel für Genderwahnsinn. Das Internet rätselt: Meint er das ernst?
Der AfD-Politiker Gunnar Lindemann hat auf Twitter für Belustigung gesorgt: Über einen Unfall auf der A10 schrieb er einen Tweet, der viele erstaunte: Eine Frau hatte eine Baustelle übersehen und war laut Berliner Zeitung ins "Fahrspurende" geprallt.
Der AfD-Politiker ätzte in seinem Post anschließend: "Der tägliche Genderwahnsinn: Jetzt werden sogar Fahrspuren gegendert", um dann noch ein bisschen über diese "links-grünen Ideologien" zu fabulieren.
"Genderwahnsinn": Internet lacht und wird kreativ
Um seine Aussage zu belegen oder zu stützen, postete er außerdem ein Bild vom Duden, in dem das Wort "Fahrspurende" nicht zu finden ist.
Erwartungsgemäß reagierten die Twitternutzer belustigt bis erstaunt. Nicht wenige fragten sich und das Netz, ob Gunnar Lindemann das ernst meine. Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali mutmaßte, dass Gunnar Lindemann die AfD verlasse und nun Chefredakteur beim Satiremagazin "Postillon" werde.
Auf Nachfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland ruderte Gunnar Lindemann zurück und behauptete, natürlich zu wissen, was ein Fahrspurende sei und mit Humor Sensibilität für die deutsche Sprache schaffen zu wollen.
Gendergerechte Sprache - was ist das und warum?
Häufig werden Substantive in der maskulinen Form verwendet, bezeichnen aber eine Gesamtheit. Frauen und Menschen anderer Geschlechter seien hierbei mitgemeint, so die landläufige Meinung.
Um dem entgegenzusteuern, wird inzwischen oft versucht, auf genderneutrale Begriffe auszuweichen. So wird heutzutage eigentlich nicht mehr von Studenten gesprochen, sondern von "Studierenden". Die Verwendung des Partizips mit der Endung "-ende" drückt kein Geschlecht aus und ist dadurch inklusiver als die männliche oder weibliche Form.