Dispo, Spotify, TV-Sender und mehr: Das ändert sich im November

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Im November stehen für Verbraucher zahlreiche Änderungen in den Bereichen Finanzen und Medien an. Ein Überblick zeigt, welche Neuerungen auf uns zukommen.

Wer beim Online-Shopping in Raten zahlen will, muss sich ab November umstellen. Neue Regeln vom Dispokredit sollen den Verbraucherschutz erhöhen. Und auch beim Fernsehen gibt es eine große Neuerung, denn einige Sender werden von der Bildfläche verschwinden.

Was ändert sich im kommenden Monat sonst noch für Verbraucherinnen und Verbraucher? Hier sind die wichtigsten Änderungen in den Bereichen Finanzen, Reise, Fernsehen und Kultur im Überblick.

Neue Regeln für "Buy Now – Pay Later"

Klein- und Kurzzeitkredite bis 200 Euro werden strenger geprüft: Ab dem 20. November muss bei der Vergabe von Minikrediten und "Buy Now – Pay Later"-Angeboten auch bei kleineren Beträgen eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchgeführt werden. Wer sich Geld bei der Bank leiht, soll künftig außerdem verständlicher informiert werden, was das kostet. Grundlage ist die EU-Verbraucherkreditrichtlinie, die bereits am 30. Oktober 2023 in Kraft getreten ist und vor allem Haushalte mit geringem Einkommen vor Überschuldung bewahren soll.

Änderungen beim Dispokredit

Ab November 2025 treten neue Regelungen für den Dispokredit in Kraft, die den Verbraucherschutz deutlich stärken sollen: Banken dürfen diesen Kredit nicht mehr ohne Vorwarnung kündigen, sondern müssen eine Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten einhalten. Dies soll verhindern, dass Verbraucher plötzlich ohne finanziellen Spielraum dastehen, insbesondere in Fällen, in denen der Dispokredit über längere Zeit genutzt wurde. Zudem wird es für Kreditnehmer einfacher, ihre Rechte bei fehlerhaften Informationen oder überhöhten Zinsen durchzusetzen: Das Widerrufsrecht für solche Fälle wird deutlich erweitert. Diese Änderungen sind Teil der Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie und sollen mehr Transparenz und Fairness in Kreditverträge bringen.

Darüber hinaus sieht die neue Regelung vor, dass Verbraucher umfassender über die Konditionen des Dispokredits informiert werden müssen. Die Banken sind künftig verpflichtet, sämtliche Kosten und Risiken klar darzulegen, bevor ein solcher Kredit gewährt wird. Ziel ist es, die Überschuldung von Haushalten zu verhindern, die durch überhöhte Zinsen und eine unzureichende Beratung entstehen können. Für die Umsetzung dieser Richtlinien wurden Änderungen im Bürgerlichen Gesetzbuch sowie im Einführungsgesetz zum BGB vorgenommen. Verbraucher sollten sich deshalb rechtzeitig über ihre neuen Rechte informieren

Ryanair schafft Papier-Boardingpässe ab

Papier war gestern: Wer mit Ryanair fliegt, braucht ab dem 12. November ein Smartphone. Dann stellt die Airline vollständig auf digitale Boardingpässe um. Diese werden künftig während des Check-ins direkt in der "myRyanair"-App generiert und beim Boarding vorgezeigt. Die App ist jedoch nicht für alle Reisenden zwingend erforderlich: Der Hauptbucher kann elektronische Bordkarten etwa an das mobile Wallet seiner Mitreisenden weiterleiten. 

Für Reisende ohne Smartphone könnte das Einsteigen ins Flugzeug künftig aber schwierig werden. Derzeit nutzen laut Airline fast 80 Prozent der mehr 206 Millionen Passagiere bereits die digitale Option. Ryanair hat erst kürzlich mit verschärften Handgepäck-Regeln für Aufruhr gesorgt.

Öffentlich-Rechtliche nur noch mit modernen Geräten zu sehen

Mit veralteten Fernsehgeräten ohne HD-Empfang kann man in Deutschland ab dem 18. November keine öffentlich-rechtlichen Sender mehr empfangen. Nach der ARD stellt auch die ZDF-Senderfamilie die Satelliten-Verbreitung in SD-Qualität ein. Das gilt für die Programme ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA. 

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Auch große Kabelnetzbetreiber wie Vodafone und Pyur schalten die letzten öffentlich-rechtlichen Sender in SD noch dieses Jahr ab. Wer nicht aufgerüstet hat, braucht für ARD und ZDF einen neuen Fernseher oder ein Zusatzgerät.

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Spotify und Telekom erhöhen Preise

Ab November 2025 müssen sich Musikliebhaber und Telekom-Kunden auf Preiserhöhungen einstellen. Spotify hat den Preis für Premium-Abos angehoben, was bisher neue Kunden der Plattform traf. Für Neukunden in Deutschland und Österreich galt der erhöhte Preis von 11,99 Euro für das Einzelabo von "Spotify Premium" bereits seit dem 14. August 2025. Bestehende Kunden wurden zu diesem Zeitpunkt per E-Mail über die bevorstehenden Änderungen in Kenntnis gesetzt. Wer den neuen Bedingungen zustimmte, erhielt eine Übergangsfrist und muss die höheren Preise erst drei Monate nach der Zustimmung zahlen. Diese Frist läuft am 15. November 2025 aus, weshalb Spotify-Premium-Bestandskunden jetzt auch  11,99 Euro zahlen müssen.

Die Preiserhöhung wird mit gestiegenen Betriebskosten und einer Erweiterung des Angebots begründet. Gleichzeitig betrifft die Änderung auch Familienabonnements, die bisher als kostengünstige Option galten. Spotify hatte bereits in den letzten Jahren mehrfach die Preise angepasst, und diese neue Erhöhung ist Teil einer Strategie, die Einnahmen zu maximieren und zusätzliche Investitionen zu finanzieren. 

Auch die Telekom zieht die Preise für ältere Tarife an, was vor allem Bestandskunden betrifft, die noch nicht auf modernere Konditionen umgestiegen sind. Konkret werden die Preise für die Tarife Call Plus, Call Start, Call Time, Call Basic und Call Comfort um 2,50 bis 3 Euro pro Monat erhöht. Diese Tarife basieren auf veralteter Technik und werden laut Vergleichsportal Verivox seit Jahren nicht mehr aktiv vermarktet. Das Unternehmen begründet die Maßnahme mit steigenden Infrastrukturkosten und dem Ausbau der Netze, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Preiserhöhung könnte für Verbraucher jedoch ein Anlass sein, ihre bestehenden Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Tarif zu wechseln.

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Letztes Budget vom Kulturpass ausgeben

Der Kulturpass für 18-Jährige endet zum Jahresende. Wer noch Budget für Museen, Konzerte, Kino oder Bücher übrig hat, sollte sich beeilen, denn Pass-Inhaber können es nur noch bis Ende November nutzen, wie es aus der Webseite für das Angebot heißt. 

Straßen und Plätze verwandeln sich in Weihnachtswunderländer

Die Weihnachtsmarktsaison steht vor der Tür: Die meisten Märkte starten in der Woche vor dem ersten Advent. In Dortmund geht es am 20. los, auf dem Berliner Alexanderplatz am 24., in Dresden am 26. und in Nürnberg am 28. November. Weitere beliebte Weihnachtsmärkte in Franken findest du hier.

In den vergangenen Jahren hatten sich viele Kommunen über gestiegene Gema-Rechnungen für Musik auf Weihnachtsmärkten beschwert. Weil sie die Beteiligten zuletzt auf einen neuen, vergünstigten Tarif für urheberrechtlich geschützte Klänge geeinigt haben, könnten beliebte Hits hier wieder häufiger zu hören sein.

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Vorschaubild: © Jan Woitas/dpa