Bon-Pflicht ab 2020: Fünf Milliarden neue Kassenzettel befürchtet

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Ab dem kommenden Jahr soll in Deutschland eine Ausdruckspflicht für Kassenbons gelten. Vor allem der Einzelhandel befürchtet einen großen bürokratischen Aufwand und zusätzliche Kosten.

Ab dem 1. Januar 2020 soll die Ausdruckspflicht für Kassenzettel gelten. Diese Belegausgabepflicht soll Steuerbetrug erschweren. Betroffen sind alle elektronischen Kassensysteme, offene Ladenkassen sind von der Ausgabepflicht befreit.

Bon-Ausgabepflicht verursacht Unmengen an Müll

Die Ausdruckspflicht für Kassenzettel wird laut Experten Unmengen an Müll mit sich bringen. "Im Einzelhandel in Deutschland rechnen wir mit mehr als zwei Millionen Kilometern zusätzlicher Länge an Kassenbons im Jahr", meint Ralph Brügelmann vom Handelsverband Deutschland.

Daniel Schneider vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks sagte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Wir reden über Umweltschutz und diskutieren über die Reduktion von Coffee-to-go-Bechern, schaffen dann aber auf der anderen Seite Müllberge aus beschichtetem Papier".

Einzelhandel befürchtet erhebliche Kosten durch die Belegpflicht

Vor allem kleine Händler wie Bäckereien, Frisöre und Kioske würden unter der neuen Verordnung leiden. Beachtliche Mehrkosten für Papier, Druck und Entsorgung der liegengebliebenen Kassenzettel seien die Folge der Ausdruckspflicht, so der Steuerexperte Rainer Kambeck gegenüber der dpa.