Zecken-Risikogebiete in Bayern: 94 von 96 Regionen betroffen - das muss man wissen

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Die Frühlingszeit hat begonnen. Es ist auch die Zeit der Zecken. Bayern ist besonders betroffen von den kleinen Tieren. Wir erklären dir, worauf du bei einem Ausflug ins Grüne achten solltest.

  • Zecken: Robert-Koch-Institut weist neue FSME-Risikogebiete aus
  • FSME: Das verbirgt sich hinter der Krankheit
  • Impfung: So kannst du dich schützen

Blauer Himmel und Sonnenschein: Der Frühling macht sich langsam bemerkbar. Das schöne Wetter zieht viele Menschen ins Grüne. Allerdings bringt der Frühling nicht nur gutes Wetter mit, sondern auch unbeliebte Krabbeltiere: die Zecken.

Zecken in Bayern: Fast flächendeckend Risikogebiet

Der Biss einer Zecke kann gefährlich werden und ist in Bayern nicht ganz unwahrscheinlich. Denn erst Anfang März 2023 hatte das Robert Koch-Institut (RKI) den Landkreis Fürstenfeldbruck und den Stadtkreis München als FSME-Risikogebiete erklärt. Damit gelten nun 94 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte als risikoreiche Gebiete. Teilweise beginnt die Zecken-Zeit bereits recht früh. "Wir hatten heuer bereits Phasen, wo Zecken schon stellenweise aktiv waren", erklärt Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München gegenüber der Deutschen Presseagentur. Generell gebe es eine Verschiebung nach vorne, erläutert der Experte. "Das zeigt sich auch daran, dass die FSME-Fälle früher auftreten."

FSME oder Frühsommer-Meningoenzephalitis, wie die Abkürzung ausgeschrieben heißt, ist "eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird", so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Das FSME-Virus vermehre sich hauptsächlich in kleinen Säugetieren wie Mäusen. Über infizierte Zecken werde es dann auf den Menschen übertragen. FSME-Erkrankungen würden meistens im Frühjahr und im Sommer, vereinzelt auch im Herbst, beobachtet werden. FSME werde aber nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Infizierte sind demnach nicht ansteckend.

Es gibt eine weitere gute Nachricht: Die Mehrheit der Infizierten - etwa 70 bis 95 Prozent - hat keine Beschwerden oder erlebt "nur" eine erste Krankheitsphase und die zweite bleibt aus. Denn die Krankheitsanzeichen einer FSME-Erkrankung treten laut BZgA typischerweise in zwei Phasen auf. Zunächst zeigen sich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Oft haben die Betroffenen zu diesem Zeitpunkt den Zeckenstich vergessen und die Symptome werden als Erkältung fehlgedeutet. Das ist für die meisten Infizierten auch nicht weiter schlimm, denn für den Großteil der Betroffenen ist die Erkrankung an der Stelle bereits überstanden. 

FSME: Das sind die Symptome

Bei einem Teil der Infizierten kann es allerdings nach circa einer Woche zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns kommen. Auch eine Rückenmarksentzündung kann auftreten. Anzeichen sind hier erneutes Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. Bei schweren Verläufen kann es außerdem zu Lähmungen an Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Schläfrigkeit kommen. 

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Folgeschäden einer FSME-Erkrankung können Lähmungen, Kopfschmerzen, geringere Belastbarkeit und Gefühlsschwankungen über einige Monate sein. Eine folgenlose Heilung ist aber auch spät noch möglich. Es kann allerdings auch zu bleibenden Schäden kommen. Etwa eine*r von 100 Erkrankten mit Befall des Nervensystems stirbt an der Infektion. Falls die Krankheit ausbricht, geschieht dies gewöhnlich eine bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich, selten bis zu vier Wochen danach.

In Deutschland liegen die FSME-Risikogebiete vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. In diesen Gebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) dringend eine Impfung. Die Impfung wird besonders Menschen, die in Risikogebieten leben oder dort hinreisen und Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, empfohlen. Auch in Berufsgruppen wie Förster*innen, Waldarbeiter*innen oder Jäger*innen ist eine Impfung auf jeden Fall sinnvoll. 

Impfung gegen FSME: Geringe Impfquote in Deutschland

Im Jahr 2022 wurden dem RKI insgesamt 546 FSME-Erkrankungen übermittelt. Allerdings war der Großteil, nämlich 98 Prozent, der Erkrankten nicht geimpft.  Das RKI gibt an, dass ein großer Anteil der FSME-Erkrankungen wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten besonders in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden könnte. Auch Zeckenexperte Gerhard Dobler betont: "Impfen ist der beste Schutz vor einer FSME-Erkrankung."

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Vorschaubild: © Bernd Weißbrod (dpa)