Die kleinen Krabbeltiere bevorzugen feuchte Orte und saugen sich dort in wenigen Augenblicken fest. Häufig wird angenommen, dass die Zecke beißt, tatsächlich sticht sie aber: Mittels der scherenartigen Mundwerkzeuge "schneidet" - oder vielmehr "reißt" - die Zecke die Haut auf und steckt ihren Saugrüssel in die Wunde, um das Blut des Wirts zu saugen. Fall sie nicht entdeckt wird, verbleibt sie dann mehrere Stunden oder sogar Tage dort.
Deshalb steigt die Zahl der FSME-Infektionen
Wenn die Zecke ungestört Blut saugen kann, kann ihr Körper die Größe einer Perle erreichen. Um die Fortpflanzung zu gewährleisten, ist das kleine Tier auf das Blut angewiesen. Hierbei werden in erster Linie Wirbeltiere befallen, aber auch Vögel und Reptilien. Das Problem: Da die Zecken von Wirt zu Wirt wechseln, übertragen sie häufig Krankheitserreger von einem Lebewesen zum anderen.
Für die steigende Zahl der FSME-Infektionen in Deutschland lassen sich mehrere potenzielle Gründe ausmachen. Zum einen kann die Klimakrise mit dafür verantwortlich gemacht werden, da Zecken generell ein warmes Klima bevorzugen. Die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim erklärt, dass Zecken erst bei Temperaturen ab null Grad Celsius beginnen, aktiv zu werden. In den vergleichsweise warmen Monaten von Mai bis Oktober werden somit auch die meisten FSME-Infektionen gemeldet.
Auch die Corona-Pandemie ist mit dafür verantwortlich, dass mehr FSME-Infektionen auftreten - da die Menschen aufgrund des Lockdowns mehr Zeit draußen in der Natur verbringen. Gerade in FSME-Risikogebieten, wie etwa in Franken, verbringen die Menschen viel Freizeit in der Natur ihrer heimischen Region.
Wie du dich selbst schützen kannst
Und auch im eigenen Garten gibt es keinen Schutz vor den kleinen Blutsaugern - bereits ab Februar sind Zecken auch in Gärten zu finden, so die Wissenschaftlerin Mackenstedt. Unter anderem werden sie durch Haustiere, Vögel und Wildtiere im Garten verbreitet.
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Eine infizierte Zecke bedeutet nicht direkt, dass Borrelien auf den Menschen übertragen werden. Erst wenn die Zecken bereits seit längerem an der Haut saugen, können sich die Bakterien auf den Menschen übertragen. Wir haben einige wichtige Informationen zum Schutz gegen Zecken aufgelistet:
- Körper nach Aufenthalt im Freien gründlich untersuchen - besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten
- Zecken sollten innerhalb von 24 Stunden entfernt werden
- Bevorzugte Stichstellen: Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich, Kniekehle
- Bevorzugter Lebensraum der Zecken: Hohes Gras, Gebüsch, Unterholz
- Empfohlene Kleidung: Feste Schuhe, lange Hosen und Ärmel, helle Farben (so erkennt man Zecken besser)
- Repellentien* (künstliche Hautschutzmittel)
Was du zur FSME-Impfung wissen musst
Solltest du trotz Schutzmaßnahmen dennoch von einer Zecke gebissen worden sein, muss die Zecke, laut Informationen der Barmer, umgehend mit einem Hilfsmittel*ohne Drehbewegung aus der Haut herausgezogen werden. "Anschließend muss die Einstichstelle gut beobachtet werden. Zeigt sich nach einigen Tagen eine an Größe zunehmende Rötung, sollte man dringend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Denn dann kann eine Borreliose übertragen worden sein, die medikamentös behandelt werden muss", sagt die Expertin Dr. Claudia Wöhler.
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Die Ständige Impfkommission und das Robert-Koch-Institut raten dringend zur Impfung gegen FSME, wenn Sie sich in Risikogebieten aufhalten. Stiftung Warentest erklärt, was es mit der Impfung auf sich hat.
Zum einen ist eine Grundimmunisierung nötig, die aus insgesamt drei Impfungen besteht. Dosis 1 und 2 werden im Abstand von ein bis drei Monaten verabreicht, nach fünf bis zwölf Monaten erfolgt die Gabe der dritten Dosis, die einen vollkommenen Schutz gewährleistet. Ein Schutz gegen die gefährliche Infektion setzt frühestens nach 14 Tagen ein, deshalb sollte frühzeitig mit der Immunisierung begonnen werden.
Alle drei bis fünf Jahre müsste Impfung aufgefrischt werden
Damit du auch langfristig gegen FSME immun bist, empfiehlt sich eine regelmäßige Auffrischung der Schutzimpfung. Diese sollte alle drei bis fünf Jahre nachgeholt werden.
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