"Kot, Larven und abgeworfene Häute": Bayerische Brauerei muss 16.000 Liter Bier vernichten

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Weil bei einem Besuch des Veterinäramts etliche hygienische Mängel in einer bayerischen Brauerei festgestellt wurden, konnte ein Teil der Produktion nicht mehr in den Verkauf. Trotzdem bleibt die Kontrolle für die Inhaber ohne weitere Konsequenzen.

Diese Nachricht ist ein Schock für bayerische Bierliebhaber: Weil bei einer Lebensmittelkontrolle in der Lammbrauerei Verunreinigungen festgestellt wurden, mussten tausende Liter Bier vernichtet werden. Die Vorwürfe des zuständigen Landratsamtes sind schwer und unappetitlich. Doch die Brauerei geht offen mit dem Vorfall um und erklärt, wie es dazu kommen konnte und was sich in Zukunft ändern soll.

Als Mitarbeiter des Veterinäramts dem Betrieb im oberbayerischen Weilheim einen Besuch abstatteten, kamen einige Hygienemängel ans Licht. Die Kontrolle fand bereits im Dezember 2022 statt, wie die Schwäbische nun berichtete. Dabei entdeckten die Lebensmittelexperten unter anderem, dass Wände und Böden der Produktionsstätte mit Schimmel befallen waren.

Kontrolle bei Lammbrauerei in Weilheim: etliche Hygienemängel beanstandet

Doch das war noch nicht alles: Sowohl die Arbeitsgeräte als auch die Arbeitsflächen seien verschmutzt und teils verrostet gewesen. Zudem war das verwendete Gerstenmalz von Schädlingen befallen. Laut dem Veterinäramt handle es sich dabei um eine "hochgradige Kontaminierung mit unterschiedlichen Schädlingen sowie deren Kot, Larven, Puppen und abgeworfenen Häuten".

Die Betreiber Renate Storz und ihr Sohn Hans wurden mit den Ergebnissen konfrontiert. Die Familie gewährte der Schwäbischen daraufhin Zugang zur Brauerei, um sich selbst ein Bild von den Beanstandungen machen zu können. Laut dem daraufhin veröffentlichten Bericht sei die Anlage zwar durchaus in die Jahre gekommen, auch einzelne Schimmelflecken und rostige Stellen seien erkennbar gewesen. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie die Dokumentation des Veterinäramts vermuten lässt.

Im Gerstenmalz hätten sich tatsächlich Schädlinge befunden, zu dem Befall habe es laut Hans Storz aber auch schon vor oder während der Lieferung kommen können. Das Malz sei nicht mehr verwendet worden. Zudem wurden rund 16.000 Liter Bier, die bereits im Sommer 2022 produziert worden waren, zur Verbrauchersicherheit vernichtet. Die schimmeligen und rostigen Stellen seien durch die feuchte Umgebung erklärbar. 

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Aber welche Konsequenzen hat die Kontrolle für die Lammbrauerei? Keine! Denn inzwischen haben die Inhaber die Bierproduktion aus Weilheim weg verlegt und sie seien selbst keine Bierbrauer mehr. Das Bier nach dem Weilheimer Rezept gebe es zwar noch, aber eben aus einer anderen Produktionsstätte. Laut dem Landratsamt Tuttlingen habe übrigens zu keiner Zeit eine gesundheitliche Gefahr für die Kunden bestanden.

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