Zwei Brüder aus Bayern sind einen weiteren Schritt in Richtung Umweltschutz gegangen. Sie haben eine Döner-Verpackung erfunden, die sich nicht nur mit der Alufolie messen kann, sondern durch ihre Klimafreundlichkeit noch mehr Vorteile bringt.
Die beiden Brüder Bilal und Chihan Dalgic sind durch den Dönerladen ihres Vaters in Weilheim im Döner-Business groß geworden. Inzwischen sind beide Mitte dreißig und haben es sich in den Kopf gesetzt, das Kebab-Geschäft umweltfreundlicher zu gestalten.
Döner zum Mitnehmen wird gewöhnlich in Alufolie umwickelt, denn die ist auslaufsicher und hält die Mahlzeit warm. Der Aluminium-Müll, der hierdurch entsteht, ist jedoch alles andere als umweltfreundlich. Auch, weil mittlerweile sogar die Kundschaft nach einer umweltschonenderen Verpackungsmöglichkeit fragt, haben sich die Brüder eine Lösung überlegt.
Aluminium-Gewinnung fördert Gifte zutage
Allein durch Take-away-Produkte entstehe pro Tag 770 Tonnen Verpackungsmüll in Deutschland. Das Metall wird aus dem Erz Bauxit gewonnen. Im Tagebau wird es aus der Erde gefördert. Bei der Verarbeitung entsteht der giftige Rückstand Rotschlamm. Die Produktion verursacht zudem viel Kohlendioxid.
Zudem meldeten Verbraucherzentralen, dass Alufolie als Verpackungsmaterial für Lebensmittel gesundheitlich bedenklich sein kann. Produkte, die viel Salz oder Säure enthalten oder feucht sind, lösen Aluminium-Bestandteile aus der Innenseite der Folie. Diese Partikel können dann ins Essen wandern, das wir dann verspeisen.
Zwar sei das akut nicht gefährlich, man entwickle keine Vergiftungserscheinungen. Dennoch könne sich der Stoff über die Zeit im Körper ansammeln - besonders in Lunge und dem Skelettsystem. Das wiederum könne die Risiken für Nerven- oder Nierenerkrankungen erhöhen.
Nach eineinhalb Jahren am Ziel: Die "Kebag" wird inzwischen produziert
Im Gespräch mit dem BR erklärten sie: "Wir haben eine innovative und nachhaltige Dönerverpackung erfunden." Diese soll alle Vorzüge der Alufolie aufweisen und dennoch nicht schädlich für die Umwelt sein. Der Schaffensprozess habe eineinhalb Jahre gedauert. Sie probierten verschiedenste Möglichkeiten aus und verhandelten mit Verpackungsproduzenten.
Nun ist die Idee zur Realität geworden: Die Brüder haben eine sechseckige Dönertasche aus Papier kreiert, die den Härtetest besteht. Sie sei leicht zu befüllen und selbst nach einer Stunde des Herumliegens dringe keine Soße durch. Auch hält sie das Essen ebenso lang warm, wie Alufolie.