Eine Autofahrerin, die freiwillig zu Metzner gekommen ist, ist Magdalena Albert (Name von der Redaktion geändert). Die über 70-jährige Dame aus dem Forchheimer Landkreis möchte lieber anonym bleiben. Vor einiger Zeit war die Dame freiwillig in der Fahrschule von Metzner, um ihre Fahrtauglichkeit unter Beweis zu stellen.
Damit wollte sie ein Zeichen setzen: "Gegen die allgemeine Stimmung, dass man Senioren den Führerschein wegnehmen sollte", betont sie. Dass man vorbeugen müsse, sehe sie ein. Senioren den Führerschein abzunehmen, sei aber der falsche Weg.
Schon immer sei sie gerne Auto gefahren, gerne auch schnell und in flotten Autos. "Vor zwei Jahren bin ich noch am Stück nach Österreich gefahren", erzählt sie stolz. Vier bis fünf Mal pro Woche sitze sie immer noch hinter dem Steuer. Zehn Fahrstunden hat sie bei Metzner genommen, in denen sie alle möglichen Verkehrsszenarien geübt hat. Ob Panne auf der Autobahn oder Stadtfahrt: "Eine solche Situation kann sich ergeben. Deshalb muss man der Situation gewachsen sein", findet Albert.
Fahrlehrer Metzner hat die Seniorin auf alle Eventualitäten geprüft und ihr ein hervorragendes Zeugnis überreicht. "Ich bin auch gelobt worden. Darauf bin ich sehr stolz", berichtet die Dame. Das kann Metzner bestätigen. "Wenn man selbstständig sein will, braucht man einen Führerschein", meint sie. Auf dem Land sei man auf das Auto angewiesen. Den Führerschein gegen kostenlose Fahrten mit dem ÖPNV einzutauschen, wie es in manchen Kommunen angeboten wird, davon hält sie wenig. Dafür müsse die passende Infrastruktur vorhanden sein.
Bei den Polizeiinspektionen in Forchheim und Ebermannstadt wird genau dokumentiert, an wie vielen Unfällen im Kreis Forchheim tatsächlich Senioren beteiligt waren. Noch genauer: Bei wie vielen Unfällen Senioren Unfallverursacher waren. Das Fazit: Besonders oft sind Senioren nicht in Unfälle verwickelt. Wenn sie es aber sind, dann meist als Unfallverursacher.
Das sind die Unfallursachen
Die häufigsten Unfallursachen bei Unfällen mit Senioren sind Vorfahrtsfehler, Fehler beim Wenden, Rangieren und Anfahren, Fehler beim Abbiegen sowie zu geringer Sicherheitsabstand. "Geschwindigkeit, Alkohol und Überholen sind bei Senioren weniger als beim Durchschnitt", sagt Polizeihauptkommissar Hartmut Demele.
Die häufigsten Unfallursachen bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren sind Geschwindigkeit, Abbiegen, Straßenbenutzung und Vorfahrtsfehler. Die Anzahl der Verkehrsunfälle bei den 18 bis 25 Jährigen ist von 308 Unfällen im Jahr 2009 auf 238 Unfälle im Jahr 2018 zurückgegangen, so die Statistik der Polizei.
Demele mahnt aber: "Man kann so etwas nicht am Alter festmachen, es kommt immer auf die jeweilige Situation an." Auf sture oder uneinsichtige Senioren treffe die Polizei bei Kontrollen eher selten.mit dpa