Ein Oberpfälzer Unternehmen Lammsbräu setzt seit Jahren auf Bio - bei Bier und Limonaden. Laut Geschäftsführer zahlt sich die Strategie aus - auch wenn das vergangene Jahr Probleme aufzeigte.
Das Neumarkter Lammsbräu hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgelegt: Das Unternehmen konnte dabei zwar seinen Umsatz halten - vor der Krise der Brauereien in Deutschland konnte sich aber auch der Bio-Pionier aus der Oberpfalz nicht gänzlich schützen.
Denn die Branche ist generell unter Druck: Die Zahl der Insolvenzen bei Brauereien hat einen Rekordstand erreicht. Dies hat laut Experten unter anderen mit einem Abflauen des Craft-Bier-Trends zu tun, aber auch mit hohen Energiepreisen und Investitionsstau. Generell ist der Bierkonsum aber weiter zurückgegangen - und die Brauereien stehen deshalb unter einem stärkeren Wettbewerb.
Alkoholhaltige Getränke rückläufig - Lammsbräu sieht Zurückhaltung bei Bio-Kunden
Dies musste auch das Neumarkter Lammsbräu feststellen: Die alkoholhaltigen Getränke konnten sich der rückläufigen Dynamik auf dem deutschen Bier- und Bio-Bier-Markt nicht entziehen und verbuchten einen Absatz von 73.251 Hektoliter (2023: 85.524 hl) - ein Minus von knapp 15 Prozent. Den größeren Teil des Umsatzes macht Lammsbräu aber sowieso mit nicht-alkoholischen Getränken: Um 2,1 Prozent auf 157.134 Hektoliter stieg der Absatz an alkoholfreiem Bier und Bio-Limonaden.
"Das zurückliegende Jahr zeigt deutlich, dass es sich lohnt, an langfristigen Zielen festzuhalten - auch wenn einem zwischendurch der Wind ins Gesicht bläst", zeigt sich Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu zufrieden. "Als wir vor rund 30 Jahren anfingen alkoholfreies Bio-Bier zu brauen und ein deutschlandweit einzigartiges, sehr breites Sortiment an Alkoholfreien aufzubauen, wurden wir oft belächelt. Wir haben oft gehört: ‚Bio und dann auch noch alkoholfrei, wie soll das klappen?‘. Wir haben uns nicht beirren lassen - und das war der Beginn einer absoluten Erfolgsgeschichte".
Probleme entstehen für das Oberpfälzer Unternehmen aber aus der sinkenden Kaufkraft der Kunden und Kundinnen: "Der Bio-Markt hat sich insbesondere im Bereich der A-Marken noch nicht ganz von der Nach-Corona-Delle erholt", so Ehrnsperger. Zwar würden die Kunden zurück in die Bioläden kommen - eine Zurückhaltung beim Kauf von Bio-Marken sei aber weiter zu spüren. "Oft landet dann aber Handelsware im Einkaufskorb. Wenn es die wie bei
Bio-Bier nicht gibt, wird aktuell auch mal auf konventionelle Ware ausgewichen", so der Geschäftsführer.
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