BayWa verkauft komplette Tochterfirma - nach Schließungen in Franken
Bei der BayWa AG wird aktuell stark "aufgeräumt" - das Unternehmen steckt tief in der Krise.
Ralf Welz / inFranken.de (Symbolbild)
Der angeschlagene Agrarhändler BayWa zieht jetzt die Notbremse. Nach Schließungen an diversen Standorten - darunter auch in der Region - wird eine Tochterfirma komplett verkauft.
Der Mischkonzern BayWa verringert seine Milliardenschulden durch den Verkauf der niederländischen Tochtergesellschaft Cefetra. Diese kehrt mit dem Verkauf an die Unternehmensgruppe First Dutch nun wieder in niederländische Hände zurück.
BayWa und der First-Dutch-Inhaber Peter Goedvolk haben sich auf den Verkauf geeinigt, wie der Münchner Agrar-, Bau- und Energiekonzern mitteilte. Die Schuldenlast der BayWa soll damit um 650 Millionen Euro sinken. Zuvor hatte die BayWa zahlreiche Schließungen an Standorten bekanntgegeben, darunter auch in Franken.
BayWa ist international gescheitert - das spüren jetzt auch Mitarbeiter in der Region
So wurde zum 30. April 2025 der Betrieb in Scheßlitz eingestellt, bis 30. Juni soll laut dem BR die Zweigstelle in Kronach dichtmachen - die Getreideerfassung und die Ausgabe von Dünger werden allerdings nach Burgkunstadt verlagert. Ebenfalls auf der BayWa-Streichliste stehen Thiersheim (Landkreis Wunsiedel) und Velden (Landkreis Nürnberger Land) - beide zum Jahresende.
Der Verkauf der niederländischen Tochter soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. Der Verkaufspreis beträgt laut Pflichtmitteilung an die Börse lediglich 125 Millionen Euro. Der weitaus größere Teil der Schuldenreduzierung ergibt sich daraus, dass die Cefetra offenbar selbst hohe Verbindlichkeiten in den Büchern stehen hat: Das Herauslösen der Cefetra aus der BayWa-Bilanz soll die Verbindlichkeiten um 500 Millionen Euro mindern. Die Cefetra-Gruppe ist Lieferant von Agrarrohstoffen unter anderem für die Futtermittelproduktion, ein weiteres Geschäftsfeld ist der Getreidehandel.
Die BayWa war im Sommer 2024 in finanzielle Schwierigkeiten geraten, maßgeblich verursacht durch stark gestiegene Zinszahlungen für die Verbindlichkeiten bei gleichzeitigen roten Zahlen im Tagesgeschäft. Die lang- und kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen summierten sich auf über fünf Milliarden Euro. Die Sanierung soll Jahre andauern und Ende 2028 abgeschlossen sein. Der frühere Konzernchef Klaus Josef Lutz wollte die BayWa unter viel Kritik in einen globalen Akteur im Agrarhandel verwandeln. Geht die Sanierung bis 2028 planmäßig über die Bühne, wird die BayWa wieder - wie in Jahren vor Lutz' Internationalisierungsstrategie - ein weitgehend auf Deutschland beschränktes Unternehmen sein.
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