Mit dem Hit "This Is The Life" eroberte Amy MacDonald 2007 die internationalen Charts und die Herzen ihrer Fans. Dieser Ohrwurm durfte also auch nicht fehlen, als die sympathische Schottin an diesem Wochenende in München auftrat.
Allerdings eignete sich die Werkshalle Zenith an der Lilienthalalle nur schlecht für eine Singer-Songwriterin, die eher eine intime Konzertatmosphäre für ihre sensiblen Songs mit detailverliebten Geschichten aus dem Alltag bräuchte. Supportact Charlie Simpson aus London kam mit seiner Band damit etwas besser zurecht und wusste mit differenziertem Alternative-Pop zu gefallen.
Headliner Amy MacDonald stand dazu etwas im Kontrast. Die Songs der mittlerweile 25-jährigen Sängerin und Gitarristin wirken so, als kämen sie direkt von der Bettkante eines Jungmädchenzimmers, mittlerweile zwar etwas gereifter, aber immer noch mit schlichten und doch pfiffigen Melodien zum Mitsingen - zum Beispiel bei "A Corious Thing".
Mit Unterstützung von Paul Weller wurde der Reifeprozess offenbar inzwischen beschleunigt, was auch äußerlich im Vergleich zu früheren Auftritten sichtbar wurde - "Don´t Tell Me That
It´s Over". Frisur und Bühnenoutfit haben sich zum Image einer Rock-Lady weiterentwickelt und Stimme und Performance sind hör- und sichtbar professioneller geworden. Nett ihre immer noch unbekümmert persönlich gehaltenen Ansagen mit deutlich schottischem Zungenschlag, bei denen der Funke direkt übersprang.
In der Authentizität ihres Vortrags lag die Stärke ihres Auftritts, denn im Unterschied zu vielen Ihrer Konkurrentinnen komponiert und schreibt sie fast alle ihre Songs selbst. Allerdings ähneln sich die Lieder mit der Zeit, so dass der Spannungsbogen nur schwer aufrecht zu erhalten war. Da tat der Klassiker "Higher And Higher" von Jackie Wilson zwischendrin richtig gut.
Aus dem Leben mit manchen Selbstzweifeln zu Beginn ihrer Karriere ist bei Amy MacDonald offenbar dennoch mit ihrem neuen Album ein Leben in einem schönen Licht entstanden, was mit zunehmendem Erfolg spürbar wurde - "Life In A Beautiful Light". Sie freut sich nun auf ein paar Tage daheim in Glasgow mit ihrem Hund, der dort auf sie wartet.