Update vom 28.03.2023, 10 Uhr: "Arcturus" jetzt auch in Bayern nachgewiesen
Die Befürchtungen bezüglich der neuen Corona-Variante "Arcturus" sind wahr geworden, denn sie ist auch in Deutschland - in Bayern und Baden-Württemberg - angekommen. Die Virusvariante ist im Zeitraum vom 30. Januar 2023 bis zum 12. März 2023 sechsmal gemeldet worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtete darüber in seinen Wochenberichten.
Dabei gilt es im Kopf zu behalten, dass die Testkultur in Deutschland stark nachgelassen hat. Vergleichsweise wenige Proben werden zum Nachweisen des jeweiligen Corona Subtyps in ein Labor geschickt. "In Indien zeigte sich zuletzt ein wachsender Anteil dieser Sublinie, parallel zu einem Anstieg der dortigen Covid-19-Inzidenzen", schrieb das RKI. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass "Arcturus" hochinfektiös sein könnte.
Auch in anderen Ländern sei die Sublinie nachgewiesen worden. Informationen auf die Krankheitsschwere bei einer Infektion mit "Arcturus" veröffentlichte das RKI bisher nicht.
Virologe Hendrik Streeck wirkte in einem Gespräch im RTL-Magazin Punkt 12 den aufkeimenden Ängsten beruhigend entgegen. Obwohl "Arcturus" nachgewiesen worden sei, gebe es keinen Grund zur Beunruhigung. Es sei "kein Game-Changer" und werde keine neue Pandemie auslösen. Eine weitere Corona-Welle sei durchaus möglich, allerdings sei eine solche Welle generell ein mögliches Szenario.
Ursprungsmeldung vom 21.03.2023
Corona ist fast komplett aus unserem Alltag verschwunden - und auch die WHO vermutet ein Ende der Pandemie in diesem Jahr. Doch eine neue Variante könnte der Freude über die wiedergewonnene Normalität einen Strich durch die Rechnung machen. Davor warnen zumindest ein Wissenschaftler aus Indien.
Auf dem Subkontinent breitet sich derzeit nämlich die rekombinante Omikron-Variante XBB.1.16 rasant aus. In dem südasiatischen Riesen-Land sorgte die "Arcturus"-Variante in den vergangenen 14 Tagen für einen Anstieg der Infektionszahlen um 281 Prozent, wie unter anderem das Nachrichtenportal t-online berichtete.
Rasante Ausbreitung - durchbricht "Arcturus" die Immunität?
Beim indischen Mediziner Vipin Vashishta schrillen aufgrund dieser Entwicklung die Alarmglocken. "Alle Augen sollten auf Indien gerichtet sein! Wenn es XBB.1.16 alias 'Arcturus' gelingen könnte, die 'robuste' Bevölkerungsimmunität von Indern zu durchbrechen, die dem Ansturm von Varianten wie BA.2.75, BA.5, BQs, XBB.1.5 erfolgreich widerstanden haben, dann muss sich die ganze Welt ernsthaft Sorgen machen!" , schreibt das Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe auf Twitter.
Tatsächlich scheint die Variante schon über die Grenzen Indiens hinweg verbreitet zu sein. Vashishta selbst spricht von Fällen in den USA, Großbritannien und weiteren Ländern Südostasiens. Laut t-online dürfte "Arcturus" auch schon in Österreich und Deutschland nachgewiesen worden sein - unter anderem auch in Bayern.
Ob man jetzt aber gleich in Panik verfallen muss, ist fraglich. So zitiert t-online den ehemaligen Chef der indischen Corona-Task-Force, Randeep Guleria. Laut dem Pneumologen verlaufen die "Arcturus"-Infektionen in der Regel eher harmlos. Ein angemessenes Verhalten könne zudem die Ansteckungsgefahr reduzieren, so der Mediziner.