Abgedrehter Diebstahl: 800-Kilo-Kugel mit Gin aus See verschwunden - "Es ist für uns unfassbar"

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Kugel mit Gin aus dem Bodensee verschwunden
Eine rund 800 Kilogramm schwere Kugel voller Gin wurde in den Bodensee herabgelassen, nun ist sie spurlos verschwunden.
Kugel mit Gin aus dem Bodensee verschwunden
Diana Strohmeier/Fishgroup/dpa

Es klingt unglaublich: Eine 800 Kilogramm schwere Edelstahlkugel voller Gin soll vom Grund des Bodensees gestohlen worden sein. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

"Unsere Gin-Kugel wurde gestohlen!" Mit dieser ungewöhnlichen Meldung wendet sich das Schweizer Unternehmen "Ginial" auf Instagram an seine Kunden. Doch was noch kurioser daran ist: Die Kugel war nicht nur enorm schwer, sondern auch reichlich mit Alkohol gefüllt.

Das Unternehmen hatte seinen Gin in eine Edelstahlkugel abgefüllt. Medienberichten zufolge soll die Kugel ganze 800 Kilogramm wiegen und 230 Liter Alkohol enthalten. Diese 800-Kilo-Kugel wurde vor 100 Tagen im Bodensee versenkt. "Der Gin verweilt im Moment auf dem Grund des Bodensees. Die Lagerung ist was ganz Besonderes: Er wird insgesamt 100 Tage in einer Edelstahlkugel im Wasser liegen, bis er im Dezember 2022 geborgen wird", schrieb das Unternehmen kürzlich noch auf seiner Webseite. Doch der Plan ging nicht auf. Als die Kugel wieder vom Grund des Bodensees an die Oberfläche geholt werden sollte, folgte der Schock: Die Kugel ist weg.

Gin-Kugel verschwunden: "Unfassbar, dass es so dreiste Menschen gibt" 

"Leider müssen wir euch mitteilen, dass unsere Gin-Kugel aus dem See gestohlen wurde. Es ist für uns unfassbar, dass so etwas passiert und es so dreiste Menschen gibt, die so etwas tun", so das Unternehmen auf seiner Webseite. Eine Anzeige bei der Polizei habe der Inhaber Cello Fisch bereits gestellt. Das Unternehmen versichert, sich bei allen Kund*innen zu melden, die eine oder mehrere Flaschen bestellt und bezahlt haben. "Natürlich versuchen wir alles, damit wir die Kugel wieder erhalten."

Unternehmerin Jenny Fisch äußert gegenüber ntv, dass bereits etwas mehr als 200 Flaschen verkauft waren. Das Geld sei jetzt (Stand 21. Dezember 2022) schon zurückgezahlt worden. Das Unternehmen habe dadurch einen Verlust von knapp 40.000 Euro erlitten. Daniel Meili von der Kantonspolizei Thurgau betont, es sei eher unwahrscheinlich, dass die Kugel durch ein natürliches Phänomen wie Wellenschlag abhandengekommen sei. "Da muss irgendeine Art Menschenhand beteiligt gewesen sein." Die Kugel war nämlich an einer Betonplatte festgeschraubt. Daher könne davon ausgegangen werden, dass sie nicht einfach davon geschwemmt wurde.

Auch die Unternehmer*innen wehren sich unter ihrem Instagram-Beitrag gegen die Anschuldigungen, das Ganze sei nur ein Marketing-Gag: "Tausend Dank an alle, die bei der Suche mitgeholfen haben! Und Danke auch an alle Neider, Möchtegern-Experten, Schadenfreudige und Spießbürger: Was würde die Welt nur ohne Euren wichtigen Senf tun?", schreiben die Inhaber*innen der Manufaktur.

Ermittlungen am Bodensee: Polizei sucht Gin-Dieb

Die Polizei will sich über den Stand der Ermittlungen noch nicht weiter äußern. "Unsere Ermittlungen laufen weiter, einen Täter konnten wir noch nicht ermitteln. Nur so viel: Wir haben den Seegrund untersucht und mit den beteiligten Personen gesprochen, aber noch nichts gefunden", verrät Meili dem Südkurier.

Trotz des großen Verlusts kann Jenny Fisch den Vorfall doch mit Humor sehen. Auf die Frage, was die Diebe wohl von dem aufwendigen Diebstahl haben, antwortet sie gegenüber ntv mit einem Schmunzeln: "Einen Schwips für den Rest ihres Lebens vielleicht?"