Tote bei schwerem Erdbeben in Südostasien - wohl keine Deutschen unter den Opfern

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Auf einmal bebt die Erde teils minutenlang, Gebäude und Brücken stürzen ein: Ein schweres Beben mit Epizentrum in Myanmar erfasst die Region. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben - Deutsche sind jedoch laut ersten Informationen nicht unter den Opfern.

Update vom 28.03.2025, 12.20 Uhr: Tote bei schwerem Erdbeben in Südostasien - wohl keine Deutschen betroffen

Beim schweren Erdbeben in Südostasien sind nach Medienberichten mindestens 24 Menschen gestorben. Die Nachrichtenseite Mizzima News berichtet von 21 Toten in Myanmar und beruft sich dabei auf Hilfsorganisationen und lokale Quellen in den Regionen Taungoo, Bago, Pyawbwe sowie Mandalay. Es werde mit weiteren Toten gerechnet. 

In Thailands Hauptstadt Bangkok starben zudem drei Menschen nach dem Einsturz eines im Bau befindliche Hochhauses. Das berichtet die thailändische Tageszeitung The Nation unter Berufung auf nationale Behörden. Unter den Trümmern in Bangkoks Stadtteil Chatuchak, der auch bei Touristen beliebt ist, werden demnach noch Dutzende Menschen vermisst. 

Myanmar und Thailand von schwerem Erdbeben betroffen - wohl keine Deutschen unter Verletzten und Todesopfern

Nach Angaben von General Zaw Min Tun, dem Sprecher der Militärjunta in Myanmar, treffen indes zahlreiche Verletzte in den Krankenhäusern ein. Die Kliniken benötigen demnach dringend Blutkonserven. Im von der Junta autoritär regierten Krisenland Myanmar dringen Informationen oft nur schwer nach außen.

Dem Deutschen Reiseverband (DRV) derzeit keine Informationen über verletzte deutsche Urlauber bekannt. Das teilte eine DRV-Sprecherin mit. "Aktuell gehen wir von mehreren Tausend Gästen in Thailand aus, die mit deutschen Reiseveranstaltern dort sind. Die wenigsten davon halten sich in Bangkok auf." In den bei Urlaubern beliebten Regionen Khao Lak, Phuket und Koh Samui im Süden Thailands gebe es keine Beeinträchtigungen, so die Sprecherin weiter. Das Erdbeben sei dort teils gar nicht spürbar gewesen. Die Reiseveranstalter nähmen aktuell mit ihren Gästen Kontakt auf, hieß es.

Für Myanmar wusste der Reiseverband, der viele Reisebüros und Veranstalter vertritt, nicht, ob Gäste mit deutschen Reiseveranstaltern dort unterwegs seien. Seit längerem gilt für das Land, das seit einem Militärputsch im Februar 2021 ohnehin schon in Gewalt und Chaos versinkt, eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Für Individualreisende kann der Reiseverband keine Angaben machen.

Ein starkes Erdbeben mit Epizentrum in Myanmar hat mehrere Länder Südostasiens erschüttert. Zu spüren war das Beben unter anderem in Thailands Hauptstadt Bangkok, aber auch in Teilen Indiens, Chinas und in Vietnams Hauptstadt Hanoi. In Bangkok waren auch noch Stunden nach dem Beben Sirenen zu hören. Das Ausmaß der Schäden sowie die Zahl von Toten und Verletzten in allen betroffenen Ländern war noch völlig unklar.

Ursprungsmeldung: Schweres Erdbeben: Panik und chaotische Lage in Südostasien

Ein starkes Erdbeben mit Epizentrum in Myanmar hat mehrere Länder Südostasiens erschüttert. Zu spüren war es unter anderem in Thailands Hauptstadt Bangkok, aber auch in Teilen Indiens, Chinas und in Vietnams Hauptstadt Hanoi.

In Myanmar selbst stürzte unter anderem ein Hotel in dem Ort Aung Pan nahe der Stadt Mandalay ein, dort sollen viele Menschen eingeschlossen sein, wie Rettungskräfte in den sozialen Medien berichteten. Zahlen zu Verletzten oder gar Toten gab es zunächst nicht. Auch das Ausmaß der Schäden war noch völlig unklar. Was wir wissen und was wir nicht wissen.

Erdbeben erschüttert Länder in Südostasien

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok brach der Rohbau eines Hochhauses nach den Erschütterungen in sich zusammen. Videos im Internet zeigten, wie das Gebäude in sich zusammenstürzte, während Arbeiter davonliefen. Medienberichten unter Berufung auf Rettungskräfte zufolge sollen mehr als 40 Arbeiter darunter eingeschlossen worden sein. Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra berief während ihres Besuchs auf der Insel Phuket eine Notstandssitzung ein. 

Das Deutsche Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam meldete ein Erdbeben der Stärke 7,6 in Thailands Nachbarland Myanmar in einer Teife von circa 20 Kilometern. Die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete ein Beben der Stärke 7,7 in zehn Kilometer Tiefe. Die Erde habe teils minutenlang gezittert, hieß es. Zudem registrierten die US-Forscher ein paar Minuten später etwas südlich ein weiteres Erbeben mit einer Stärke von 6,4. 

Zum Vergleich: Das schwere Erdbeben, das die Türkei und den Norden Syriens 2023 erschütterte, hatte eine Stärke von 7,8 bzw. 7,6 auf der Richterskala. Doch nicht allein die Stärke des Erdbebens ist für die Schäden entscheidend: Andere Faktoren wie der Ort der Erschütterung, Bodenbeschaffenheit und die Baudichte sowie Bauart spieen ebenfalls eine große Rolle.  

Myanmar schon gezeichnet durch Chaos und Gewalt 

Das Beben ereignete sich etwa 50 Kilometer östlich von Monywa in der Landesmitte. In der östlich davon gelegenen Stadt Mandalay, der mit 1,6 Millionen Einwohnern zweitgrößten Stadt Myanmars, stürzten Gebäude ein. In Sagaing brach eine alte Brücke ein. Auch Aung Ban liegt nahe Mandalay. 

Fotos zeigten zudem beschädigte historische Pagoden in Myanmars Hauptstadt Naypyitaw und ein beschädigtes Kloster. Seit einem Militärputsch im Februar 2021 versinkt das frühere Birma sowieso schon in Gewalt und Chaos, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils erfolgreich gegen die Armee. 

In Bangkok bebte minutenlang die Erde, Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Im Stadtteil Silom im Zentrum der Hauptstadt waren Tausende Menschen auf der Straße, viele rannten. Sofort waren auch Helfer im Einsatz, die die Menschen anleiteten, sich unter freien Himmel zu begeben und die Gebäude zu verlassen. Aus den Krankenhäusern wurden Patienten auf die Straßen gebracht. In vielen Wohnanlagen ließ das Beben die Schwimmbecken überschwappen.

Schäden und Verletzte in China

In China war das Beben auch in der an Myanmar angrenzenden Provinz Yunnan in Südwestchina deutlich zu spüren, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Betroffen waren unter anderem die Großstadt Kunming und die bei Touristen beliebten Orte Lijiang und Dali. 

Der Katastrophenschutz in der Stadt Ruili sprach von Schäden an Häusern und Verletzen, wie chinesische Medien unter Berufung auf die Behörde berichteten. Ein Video auf der chinesischen Online-Plattform Weibo, Chinas Pendant zur Plattform X, zeigte Trümmerteile auf einer Straße in Ruili und Schäden an einem Hausdach.

Auch in den chinesischen Provinzen Guizhou und Guangxi waren die Erdstöße zu spüren. Aus Vietnam, wo etwa in der Hauptstadt Hanoi die Erde bebte, wurden zunächst keine Schäden bekannt.

Oft verheerende Schäden

Bei schweren Erdbeben wie jetzt in Myanmar sind die Schäden meist verheerend. Oft sterben Tausende, durch die Zerstörungen verlieren ganze Bevölkerungen ihr Zuhause. Gerade Asien ist immer wieder betroffen. Afghanistan (Juni 2022), Indonesien (September 2018) und Nepal (Mai 2015) erleben Katastrophen mit Tausenden Toten. Als besonders verheerend ist das Erdbeben vom März 2011 vor der japanischen Ostküste in Erinnerung, das fast 16.000 Menschenleben forderte und die Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima verursachte. 

In Pakistan und Indien werden nach einem Beben der Stärke 7,6 im Oktober 2005 an die 80.000 Todesopfer gezählt, 3,5 Millionen Menschen werden obdachlos. Zuvor hatte Weihnachten 2004 ein starkes Seebeben vor der Insel Sumatra gewaltige Tsunamis ausgelöst, die Tod und Zerstörung an die Küsten des Indischen Ozeans brachten. Geschätzt 230.000 Menschen starben - darunter mehr als 500 Deutsche. rowa/mit dpa

Vorschaubild: © Sakchai Lalit (AP)