E-Scooter im Urlaub: Was Reisende in Europa wissen müssen

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In vielen europäischen Ländern sind E-Scooter sowohl beliebt als auch umstritten. Die Gesetzeslage variiert stark von Land zu Land.

In Europa sind E-Scooter ein kontrovers diskutiertes Thema, wobei die Meinungen und Regelungen von Land zu Land stark variieren. In Nürnberg wurde ein neues Konzept für E-Scooter-Verleihsysteme entwickelt, um das wilde Parken zu verhindern und die Sicherheit zu verbessern. Zudem sorgt die Nutzung von E-Scootern in Städten für zunehmende Beschwerden und rechtliche Auseinandersetzungen.

Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland hat die Regelungen für E-Scooter in beliebten Reiseländern unter die Lupe genommen.

E-Scooter in Europa: Flitzen oder Fluchen?

Paris verbietet sie, Berlin liebt sie, Amsterdam ignoriert sie: E-Scooter sind ein europaweites Thema. Während Deutschland über eine neue Verordnung diskutiert, um das E-Roller-Chaos stärker als bisher zu bändigen, verfolgen andere EU-Staaten ganz unterschiedliche Lösungsansätze. Doch was sollten Reisende wissen, um Strafen und Risiken zu vermeiden? Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland wirft einen Blick über den Lenker: Wie streng sind die Regeln in beliebten Reiseländern?

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Ob für den schnellen Café-Besuch oder die letzte Etappe zum Hotel – E-Scooter sind auch im Urlaub ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Doch wer glaubt, überall gelten dieselben Regeln, muss schnell auf die Bremse treten. In der EU reicht die Palette von strikten Verboten bis zu Basisregeln, die auf Eigenverantwortung setzen.

Darüber hinaus wichtig: Es gelten unterschiedliche technische Vorgaben und Versicherungspflichten bezüglich des Fahrzeuges. Leih-Modelle erfüllen in der Regel die nationalen Vorschriften. Wer jedoch seinen privat zugelassenen Scooter einfach mit ins Ausland nimmt, riskiert böse Überraschungen und sollte sich vorher gut informieren. Sonst endet die Fahrt schneller als geplant – und zwar nicht, weil der Akku leer ist, sondern weil die Zulassung fehlt. Und selbst wenn solche unerlaubten Spritztouren unbemerkt bleiben: Ein Unfall kann schwere finanzielle Folgen nach sich ziehen.

  • Frankreich: Adieu, Leih-Scooter? Frankreich geht härter vor. Aus Paris wurden Leih-Scooter bereits 2023 komplett verbannt – zu viele Unfälle und Beschwerden über achtlos abgestellte Roller. Private E-Scooter sind jedoch weiterhin erlaubt. Abseits der Hauptstadt rollen die Leih-Flitzer aber noch, doch Städte wie Lyon und Marseille setzen auf strenge Vorschriften und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wer sich nicht daran hält, riskiert hohe Bußgelder.
  • Niederlande: Fahrradland, aber nicht für jeden mit zwei Rädern - Die Niederlande sind ein Paradies für Radfahrer – doch bei E-Scootern hört die Liebe auf zwei Rädern auf. Die meisten Modelle sind dort für den Straßenverkehr nicht zugelassen. Wer also glaubt, in Amsterdam ebenso unbeschwert mit dem E-Scooter durch die Gassen zu cruisen wie die Einheimischen auf ihren Hollandrädern, könnte eine teure Überraschung erleben.
  • Italien: Dolce Vita mit Helm - Italien setzt auf Regeln statt Verbote. Seit Ende 2024 gilt eine landesweite Helmpflicht für alle E-Scooter-Fahrer – und eine Versicherungspflicht. Wer also in Rom oder Mailand stilvoll durch die Straßen gleiten möchte, sollte nicht nur an die Sonnenbrille, sondern auch an Helm und Versicherung denken.
  • Skandinavien: Einheitlich uneinheitlich - Skandinavien? Einheitliche Regeln? Fehlanzeige! Die E-Scooter-Regeln im Norden Europas variieren stark, sind aber insgesamt nicht besonders streng. In Norwegen sind E-Scooter weitgehend erlaubt, jedoch werden alkoholbedingte Verstöße streng bestraft. Schweden verbietet das Fahren auf den meisten Gehwegen, und Dänemark hat eine besonders kreative Regelung: Private E-Scooter dürfen ohne Helm gefahren werden, bei Leih-Scootern ist jedoch Kopfschutz Pflicht.
  • Irland: Entspanntes Rollen auf der grünen Insel - Einen liberaleren Ansatz gibt es in Irland: Seit Mai 2024 sind E-Scooter hier erlaubt und die Regeln überraschend entspannt. Mit Leih-Rollern darf man ab 16 Jahren losflitzen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 km/h und eine Helmpflicht gibt es nicht. Auch eine Versicherung ist nicht notwendig. E-Scooter dürfen auf Straßen und Radwegen fahren, jedoch nicht auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen.

Vorher schlau machen, sonst heißt es laufen statt rollen

Europa bleibt beim Thema E-Scooter von großen Unterschieden geprägt: Die genannten Länder sind nur Beispiele, denn in den 27 EU-Mitgliedstaaten gibt es genauso viele unterschiedliche Regelungen. Besonders knifflig: Oft bestehen Unterschiede zwischen Leih-Scootern und privaten Modellen. Zwar fordert der Europäische Verkehrssicherheitsrat (ETSC) europaweit gültige Sicherheitsstandards für E-Scooter, doch ob und wann diese tatsächlich kommen, bleibt abzuwarten.

Für Nutzer in Europa bedeutet das: Wer auf Reisen also unerwartete Strafen vermeiden möchte, sollte sich vorher informieren. Denn „Unwissenheit schützt vor Knöllchen nicht“ – das gilt auch auf dem E-Scooter. Ansonsten bleibt am Ende doch nur der gute alte Fußmarsch.

Hinweis: In einer ersten Version der Pressemitteilung am Morgen des 1. April 2025 hatte das Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland vermeldet, dass eine neue E-Scooter-Verordnung in Kraft tritt. Später korrigierte das Verbraucherzentrum diese Bekanntgabe. Das Inkrafttreten einer neuen Verordnung für E-Scooter sei "nicht korrekt". Die Erklärung des Verbraucherzentrums im Wortlaut: "War das ein Aprilscherz? Leider nein – sondern das Ergebnis einer fehlerhaften Informationslage. Um es klarzustellen: Es bleibt alles beim Alten. Keine neuen Regeln, keine plötzlichen Änderungen."  

Europaweite Versicherungspflicht

Einige allgemeine Regeln, die in ganz Europa gelten, umfassen das rücksichtsvolle Fahren, die Nutzung von Radwegen, das Verbot der Handynutzung während der Fahrt und das Tragen eines Helms, auch wenn dieser nicht vorgeschrieben ist. Zudem ist das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss strengstens untersagt. Eine europaweite Versicherungspflicht besteht seit Januar 2024 für E-Scooter, die bestimmte technische Kriterien erfüllen.

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Die Webseite bietet detaillierte Informationen zu den spezifischen Vorschriften in 30 europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien. Diese Informationen sind besonders wichtig, da die Regelungen oft sehr unterschiedlich sind und Verstöße mit hohen Bußgeldern geahndet werden können. Für jedes Land werden die Regelungen zu Mindestalter, Höchstgeschwindigkeit, Helmpflicht und erlaubten Fahrbereichen beschrieben, sowie die Bußgelder bei Verstößen gegen diese Vorschriften.

Ab April 2025 treten mehrere Änderungen in Kraft, die verschiedene Lebensbereiche betreffen. Dazu gehören die Einführung eines digitalen Führerscheins, der in einer Testphase erprobt wird, und die Anpassung der Einkommensgrenzen für das Elterngeld, das nur noch für Eltern mit einem Jahreseinkommen unter 175.000 Euro verfügbar ist. Zudem wird eine elektronische Reisegenehmigung für Reisen nach Großbritannien erforderlich sein, die für Europäer ab dem 2. April 2025 eingeführt wird.

Im Jahr 2025 gibt es zahlreiche attraktive Reiseziele und Urlaubsmöglichkeiten. Anbieter wie Check24 und AIDA bieten Frühbucherrabatte, während Airbnb Bad Staffelstein als Trendziel entdeckt hat. Beliebte Reiseziele für die Osterferien sind Spanien, Türkei und Ägypten, die mit ihren Stränden viele deutsche Urlauber anziehen.

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