Kurz vor Heiligabend wurde es bei "Bares für Rares" stimmungsvoll musikalisch: Eine historische Krippe mit eingebauter Spieluhr sorgte nicht nur für leuchtende Augen, sondern verwandelte einen Händler kurzerhand in einen Weihnachts-DJ.
Nur noch eine Nacht bis das Christkind kommt. Bei "Bares für Rares" war es allerdings schon etwas früher zur Stelle: In einer sehr speziellen Krippe auf dem Expertentisch - inklusive musikalischer Begleitung, die einen Fachmann kurzerhand zum Plattenaufleger werden ließ.
Das Timing hätte kaum besser sein können: Einen Tag vor Heiligabend wurde in der beliebten ZDF-Trödelsendung eine historische Krippe angeboten, die zugleich als drehbarer Christbaumständer mit integrierter Walzenspieluhr diente. Der Verkäufer hatte das Stück einst von einem Bekannten erhalten, nun sollte es einen neuen Platz finden. "Meine Töchter sind der Meinung, ich darf Baumständer nicht mehr verwenden", erklärte Willi augenzwinkernd. "Sie haben Angst, ich fackel die ganze Hütte ab."
Dass der Baumständer schon viele Jahre gesehen hatte, verriet seine Bauweise: Die Öffnung war recht klein - früher kamen schließlich keine ausladenden Nordmanntannen ins Haus, sondern eher kompakte Fichten, noch dazu gern auch auf dem Tisch platziert. Neben der Drehfunktion sorgte ein Detail bei Annika Raßbach für echte Begeisterung: der originale Aufziehschlüssel. "Sowas feiere ich ja immer sehr!"
Weihnachtssongs sind Horst Lichter nicht rockig genug
Mit diesem Universalschlüssel ließ sich nicht nur Musik abspielen und der Baum in Bewegung setzen, sondern auch fixieren. Die Expertin staunte: "Super durchdacht!" Beim Aufziehen erklangen zudem vertraute Melodien wie "Stille Nacht, heilige Nacht" oder "Oh du Fröhliche" - weihnachtlicher ging es kaum. Hergestellt worden war das gute Stück vermutlich zwischen 1890 und 1910 von J. C. Eckhardt. Für eine genauere Datierung hätte man das genagelte Gehäuse öffnen müssen, was Annika Raßbach dem Objekt zuliebe jedoch unterließ.
Ihr Urteil fiel dennoch positiv aus: Der Zustand war gut, einzig Josef war der Hirtenstab aus der kleinen Hand gebrochen. Willi hoffte auf 700 bis 800 Euro, die Expertise sah den Wert eher bei rund 500 Euro. Die Händlerkarte nahm er trotzdem an. Kaum war der Verkäufer im Nebenraum verschwunden, meldete Horst Lichter musikalische Änderungswünsche an. "Rockin' Around the Christmas Tree" hätte ihm besser gefallen. Würden sich die Händler von den alten Klassikern mitreißen lassen?
Und wie! "Das ist DJ Friedrich, der an den Reglern sitzt", stellte Benjamin Leo Leo seinen Kollegen Friedrich Häusser vor, der genau wusste, an welcher Stelle gedreht werden musste, damit der Baumständer sein musikalisches Können zeigte. Am Ende überzeugte Willi mit Verhandlungsgeschick: Bei Wolfgang Pauritsch erzielte er 400 Euro für den klingenden und rotierenden Krippen-Christbaumständer.
"Zerquetschte Bierdose" erlöst bei "Bares für Rares" vierstellige Summe
Als Nächstes kam eine filigrane Kette aus den Jahren 1910 bis 1915 an die Reihe. Das sogenannte Lavallière-Collier wurde auf 600 bis 650 Euro geschätzt. Trotz drei fehlender Diamanten sah Susanne Steiger in dem Schmuckstück einen echten Hingucker - besonders als Geschenk zur Weihnachtszeit. Für 650 Euro machte sie den Deal perfekt.