"Dinner"-Gast muss alleine essen: "War schon komisch"

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Das perfekte Dinner - Tag 4
Baris (links) serviert Jeannie ihre Tatar-Alternative erst, nachdem Ella, Reiner und Jasna ihre Vorspeise schon aufgegessen haben.
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Das perfekte Dinner - Tag 4
Die Amalfi-Zitronen spielen im Nachtisch die Hauptrolle.
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Das perfekte Dinner - Tag 4
Obwohl der Hauptgang lange auf sich warten lässt, ist die Stimmung am Tisch ausgelassen.
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Das perfekte Dinner - Tag 4
Die hübsch angerichtete Hauptspeise muss einfach für die Ewigkeit festgehalten werden.
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Das perfekte Dinner - Tag 4
Eine Zitrone ist mit Creme gefüllt, die andere mit Sorbet.
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Fine Dining will Baris an Tag 4 seinen Gästen aus dem Rhein-Main-Gebiet präsentieren. Da er unbedingt ein "perfektes Dinner" abliefern möchte, stand er zum Üben nachts noch am Herd. Aber hat sich der Aufwand auch gelohnt?

Baris (32) hat am Vorabend nach Jasnas "Dinner" noch mal seine Hauptspeise probegekocht - sicher ist sicher: "Das Adrenalin war so hoch." Nachts um halb zwei kamen sogar noch die Schwiegereltern als Testesser in Taunusstein vorbei: "Die haben wir tatsächlich noch aus dem Bett rausgeholt." Entsprechend kurz war die Nacht, zwei Stunden Schlaf müssen reichen. "Die Nervosität kickt jetzt schon langsam", wird Baris zappelig.

"Ich denke schon, dass ich sehr gut kochen kann", stellt der Osteopath und ehemalige Sporttherapeut von Eintracht Frankfurt hohe Ansprüche an sich selbst. "Ich habe beim 'perfekten Dinner' mitgemacht, hauptsächlich um neue Leute kennenzulernen und Spaß zu haben", aber Gewinnen wäre trotzdem schön. Das soll ihm mit seinem Fine-Dining-Menü mit dem Motto "Kulinarische Kunst trifft auf sinnlichen Genuss" gelingen:

  • Vorspeise: Zweierlei vom Bison-Tatar - Klassisch und als Pani Puri mit Trüffelmayonnaise
  • Hauptspeise: Filet vom Rind in Rotweinreduktion / Fondant-Kartoffeln / Orangenmöhren / Spargel / Erbsenpüree
  • Nachspeise: Lemon Posset mit Amalfi-Zitronen-Sorbet

"Sein Ziel ist Feuerwerk", glaubt Reiner (59). Jasna (58) rechnet mit minimalistischen Tellern, "aber dass sie vom Geschmack her eine Explosion sein werden". Da Baris Wurzeln in der Türkei und im Iran hat, will Ella (63) hingegen "Geschmacksrichtungen kennenlernen, die ich noch nicht gekannt habe". Jeannie (51) vermutet, dass Baris einen exakten Plan hat: "Er hat ja schon viermal vorgekocht."

Fine Dining heißt für Jasna: "Große Teller, kleine Portionen"

"Pani Puri ist eine indische Teigtasche", erklärt Baris die unbekannte Komponente. Die wird mit Tatar befüllt und mit weißem Trüffel garniert. Die Inspiration für die Vorspeise kommt aus einem Drei-Sterne-Restaurant in Dubai. Jasna sieht ihre Fine-Dining-Erwartung bestätigt: "Große Teller, kleine Portionen." Fast allen schmeckt es, nur Jeannie mag weder Tatar noch Trüffel. Baris hat vorgesorgt: "Ich habe ein Rote-Bete-Carpaccio für dich gemacht."

Das nimmt Jeannie dankend an. Allerdings bekommt sie die Alternative erst, als die anderen schon fertig gegessen haben: "Es war jetzt keine Katastrophe, aber es war schon komisch." Ella übt konstruktive Kritik: "Er hätte vielleicht schon im Voraus fragen können. Da wäre dann die Pause nicht entstanden, als er noch mal verschwunden ist."

Der Hauptgang lässt auf sich warten. Während Baris in der Küche schwitzt, stellt Reiner fest: "Das Zeitmanagement war so lala." Jeannie bestätigt: "Wir haben ziemlich lange auf das Hauptgericht gewartet." Aber nachdem sich alle so gut verstehen, wird eben fröhlich geplaudert. Als Baris mal kurz am Tisch auftaucht, fragt ihn Jeannie: "Wie geht's dir? Wo bist du?" Baris wischt sich wieder den Schweiß von der Stirn und lacht: "Jeannie, mach mich bitte nicht nervös, ich komm grad runter." Nach dem Abfragen der Gargradvorlieben für das Rinderfilet gerät er noch mehr unter Druck, von rare bis well done ist alles dabei.

Nachtaktion hat sich nicht gelohnt

Dann stehen endlich die Teller auf dem Tisch, und zwar so schön angerichtet, dass alle ihre Handys zücken. "Was hast du da dran heute Nacht noch geübt?", hakt Reiner nach. "Dass ich das schneller mache", antwortet Baris. Da muss Reiner leider feststellen: "Also, ich würde sagen, es hat sich nicht gelohnt." Sein Fazit zum Geschmack: Fleisch top, "aber beim Zusammenspiel auf dem Teller, da hat es ein bisschen gerumpelt".

Wie Baris auf den britischen Dessert-Klassiker Lemon Posset kam: "Mit 16 war ich in England im Internat." Vor dem Anrichten findet er jedoch die Teller nicht: "Oh Gott, mir fehlt Schlaf!" Den Gästen verrät er noch eine weitere Panne: "Die Eismaschine hat heute den Geist aufgegeben." Beim Lemon Posset erlebt Jasna endlich die Geschmacksexplosion, die sie sich vom Menü erhofft hatte. Weniger überzeugt Jeannie die zweite Komponente: "Das Sorbet war einfach nur sauer und eiskalt."

"Für mich hat Baris den ganzen Abend sehr gestresst gewirkt. Die Schweißtropfen wurden immer mehr", meint Ella. "Der Arme hat sich sehr unter Druck gesetzt." Mit 29 Punkten entgeht Baris nur knapp dem letzten Platz.