… und hochdekoriert
«Saturday Night Live» hält den Emmy-Rekord: 338 Nominierungen und 93 Auszeichnungen führt die Webseite des wichtigsten Fernsehpreises der Welt für die Show auf. Allein Produzent Lorne Michaels war für 102 Emmys nominiert und gewann 21 von ihnen – mehr als jeder andere Person im US-Showbusiness. Zum Vergleich: «Game of Thrones» kam «nur» auf 159 Nominierungen und 59 Emmys.
SNL hat Weltkarrieren gestartet
Die Liste weltweit bekannter Comedy-Stars, die einst zum Ensemble von «Saturday Night Live» gehörten, ist lang. Schon aus der Original-Besetzung 1975 feierten später Dan Aykroyd («Ghostbusters») und Chevy Chase («Caddyshack», «Hilfe die Amis kommen») auch in Deutschland Erfolge. In den fünf Jahrzehnten seit dem Start gehörten dann unter anderem Eddie Murphy, Billy Crystal und Ben Stiller zur Besetzung – selbst der heute eher als ernster Schauspieler bekannte Robert Downey Jr. war einst Teil der Truppe.
Auch einige Sketche wurden zu weltweit bekannten Erfolgen. Sowohl die «Blues Brothers», als auch «Wayne's World» oder «Die Coneheads» hatten ihre Anfänge bei SNL.
Internationale Ableger hatten oft nur wenig Erfolg
In gut einem Dutzend Ländern gab es nationale Ableger der Show, selten aber waren sie so langlebig wie «RTL Samstag Nacht» in Deutschland. Nach der Premiere am 6. November 1993 lief die Sketch-Comedy fast fünf Jahre lang und wurde zum Sprungbrett für Wigald Boning, Olli Dittrich und Esther Schweins. Sprüche wie «Kentucky schreit ficken» und «Karl Ranseier ist tot» sorgen noch heute bei vielen Fans für wissendes Lachen. Weitere Ableger gab es unter anderem in Kanada und Brasilien, aber auch in Ägypten, Südkorea und Russland.
Musik-Stars gehören dazu
Neben den Sketchen schreiben auch die Gast-Moderatoren und Musik-Gäste regelmäßig Schlagzeilen. Niemand war dabei häufiger im Studio als Dave Grohl. Der einstige Drummer von Nirvana trat später auch mit den Foo Fighters immer wieder auf und kommt laut NBC auf 15 Auftritte.
Kurz nach dem Start der Show wäre es 1976 bei SNL sogar beinahe zu einer Beatles-Reunion gekommen. In einem Sketch versprach damals Lorne Michaels der Band 3.000 Dollar, sollten sie in der Show auftreten. «Paul und ich waren zusammen und haben die Show geschaut», erzählte später John Lennon der «New York Times». «Wir haben es geschaut und sind beinahe runter ins Fernsehstudio gefahren, nur als Gag. Wir hätten uns beinahe ein Taxi genommen, aber wir waren offen gesagt zu müde.»
Skandale, Skandale
Man kann die Menschen nicht ein halbes Jahrhundert zum Lachen bringen, ohne auch einige Skandale auszulösen. Keiner war so bedeutend wie ein Auftritt der Irin Sinéad O'Connor im Jahr 1992. Sie sang eine A-Capella-Version von Bob Marleys «War», aber veränderte eine Songzeile. Mit den Worten «Bekämpft sexuellen Missbrauch!» zerriss sie aus Protest gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche ein Foto von Papst Johannes Paul II. Ihre Karriere nahm dadurch lange Schaden, aber die Aktion galt zum Tod von O’Connor 2023 als Beispiel für die vorbildliche Integrität der Sängerin.