Brand im Süden Thüringens
Auch im Süden Thüringens haben sich Flammen ausgebreitet. Seit Mittwoch sind Feuerwehren und andere Einsatzkräfte aus dem ganzen Bundesland auf der Saalfelder Höhe nahe Gösseldorf (Stadt Saalfeld/Saale) ununterbrochen im Einsatz. Grund zur Entwarnung gibt es bislang nicht, heißt es vor Ort. Die Behörden stellten den Katastrophenfall fest.
Der großflächige Waldbrand ist bis zum Abend noch nicht unter Kontrolle gebracht worden. «Die Lage ist weiter ernst», sagte der Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt, Peter Lahann. Ortschaften im Umfeld des Feuers seien nicht in Gefahr. Die Fläche des Brandes habe sich zuletzt nicht ausgeweitet, sie liege weiterhin bei etwa 250 Hektar.
Der Brand auf der Saalfelder Höhe gilt mit Blick auf die vergangenen drei Jahrzehnte als beispiellos in Thüringen. Einem Experten des Landesforstbetriebs Thüringen Forst zufolge gilt das Feuer als größter seit 1993 erfasster Waldbrand in dem Bundesland.
«Die Lage ist sehr dynamisch», sagte die stellvertretende Sprecherin des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt, Carolin Schreiber, nach der Lagebesprechung am Nachmittag. Der Wind werde stärker und drehe sich, das erschwere die Löscharbeiten und könne die Feuer immer wieder neu entfachen. Aktuell seien insgesamt 420 Feuerwehrleute und Einsatzkräfte vor Ort.
Brände auch in anderen Teilen des Landes
Auch in anderen Teilen Ostdeutschlands brennen Wälder. Aus Brandenburger Sicht hat sich hingegen die Lage am Donnerstag deutlich verbessert: Der Wind habe sich in Richtung Sachsen gedreht, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr in Brandenburg. Dadurch trete zumindest für Brandenburg Entspannung ein, da der Rauch abziehe und das Feuer sich nicht weiter gen Norden ausbreiten könne. Aktuell konzentriere man sich daher auf Sicherungsmaßnahmen.
Zudem waren in Bayern in der Nacht auf Donnerstag an mehreren Orten Wälder in Brand geraten. Der vermutlich größte Waldbrand war in der Oberpfalz und betraf eine Fläche von rund 14.000 Quadratmetern (1,4 Hektar), wie das dortige Landratsamt mitteilte.
Waldbrand auf Kreta - Touristen und Einwohner fliehen
Auch in beliebten Urlaubsregionen außerhalb Deutschlands brennt es. Im Südosten der beliebten griechischen Ferieninsel Kreta nahe der Touristenstadt Ierapetra ist ein großer Waldbrand ausgebrochen. Hotels, Pensionen und drei Dörfer mussten evakuiert werden. Wie der griechische Rundfunk ERTnews unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichtete, wurden Schätzungen nach rund 5.000 Touristen und Einheimische in Sicherheit gebracht.
Zudem brach in der Nähe der kleinen Hafenstadt Rafina im Nordosten Athens ein großer Brand aus. Griechische Medien zeigten dichte Rauchwolken, die kilometerweit in den Himmel über dem Osten Athens aufstiegen und sogar vom Stadtzentrum der griechischen Hauptstadt aus sichtbar waren. Drei Ortschaften wurden laut Polizei evakuiert.
Starker Wind hat zudem auch einen Wald- und Buschbrand in der westtürkischen Provinz Izmir weiter angefacht. Zwei Männer starben in den Flammen. Unter den Todesopfern war ein Forstarbeiter, der mithalf, die Flammen zu bekämpfen, wie der türkische Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli mitteilte. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, griffen die Flammen außerdem auf das Haus eines bettlägerigen 81-Jährigen über, er konnte nicht gerettet werden.
Die Winde trieben die Flammen in Richtung der türkischen Urlaubsregionen Cesme und Alacati an der Ägäis, wie Provinzgouverneur Süleyman Elban sagte. Drei Dörfer seien vorsorglich evakuiert worden.