Schuhbeck, «Koch, Kochbuchautor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer», der bei der Abfrage seiner persönlichen Verhältnisse «Rentner» als Beruf angibt, wirft die Anklage dabei unter anderem «groben Eigennutz» vor - Insolvenzverschleppung, Betrug, Subventionsbetrug, versuchten Betrug, vorsätzlichen Bankrott und vorsätzliche Verletzung der Buchführungspflicht.
Er habe «schon einige Zeit vor 2020 erkannt, dass die Einnahmen nicht mehr ausreichen», dass es «schwierig wird, mit hohen Mieten, Kosten für Personal», gibt Schuhbeck zu. Er habe den Überblick verloren. «Das war alles wirtschaftlich nicht mehr zu meistern.»
Schuhbeck unheilbar an Krebs erkrankt
Doch all das ist derzeit womöglich seine geringste Sorge. Nach Angaben seines Anwalts Norbert Scharf ist eine schwere und unheilbare Krebserkrankung des 76-Jährigen ein Grund dafür, dass Schuhbeck und seine Verteidiger dem Deal zustimmen und so ein langes Verfahren verhindern wollen.
Schuhbeck sei seit Monaten in Behandlung, habe operiert werden müssen. Die Erkrankung ist auch der Grund dafür, dass seine Haftstrafe, die er zuletzt in einer Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech absaß, derzeit ausgesetzt ist.
Haftunterbrechung zunächst bis September
«Herr Schuhbeck ist mittlerweile ein schwer kranker Mann im Alter von 76 Jahren. Eine nicht heilbare Krebserkrankung belastet ihn seit einigen Monaten akut und stark, dies psychisch wie physisch», teilen Schuhbecks Anwälte nach seinem Geständnis schriftlich mit. Ob er unter diesen Umständen überhaupt jemals wieder ins Gefängnis muss, ist unklar. Die bisherige Haftunterbrechung dauert noch bis Mitte September. So lange bleibt Schuhbeck, der nach Angaben seiner Anwälte «unter den gegebenen Bedingungen zurückgezogen» lebt, auf freiem Fuß.
Neues Kochbuch
Schuhbeck, der sich derzeit als «vermögenslos, ohne Einnahmen» bezeichnet und nach eigenen Angaben auch keine Altersvorsorge hat, sagt aber, er wolle arbeiten - und das Geld, das er schuldet, irgendwie zurückzahlen. Er habe «in der Haft ein neues Kochbuch geschrieben, damit die Einnahmen aus dem Verkauf an den Insolvenzverwalter gehen können», sagt er. «Ein zweites Buch ist fast fertig.»