Das Mädchen, das vergangene Woche in Jena gestorben ist, wurde tagelang misshandelt. Die Neunjährige verbrachte ihre Ferien bei einer Tante in Jena. Wie bekannt wurde, stammt das Kind aus Mittelfranken.
In Jena-Lobeda soll sich vergangenen Donnerstag eine schlimme Gewalttat zugetragen haben, an deren Folgen eine Neunjährige verstorben ist. Wie bekannt wurde, stammt das Mädchen aus Mittelfranken.
Am Montag waren mehrere Kripo-Teams in den Hochhäusern unterwegs, um Nachbarn nach möglichen Beobachtungen zu befragen. Parallel dazu liegen die erschreckenden Obduktionsergebnisse vor. "Das Mädchen ist an schweren inneren Verletzungen und Blutungen gestorben", sagt Jens Wörmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera.
Verwandte behaupten, es habe sich um einen Unfall gehandelt
"Die Verletzungen sind die Folge schwerer körperlicher Misshandlung." Sie seien nicht mit Sturz- oder Unfallverletzungen vereinbar, wie die Verwandten des Opfers behaupten, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Schulferien bei der Tante in Jena
Das Mädchen aus Mittelfranken hatte einen Teil der Schulferien in Jena bei ihrer Tante verbracht, die mit anderen Verwandten in dem Hochhaus in Lobeda wohnt. Ihr Lebensgefährte verständigte am Donnerstag den Rettungsdienst. Als der Notarzt eintraf, musste er das Mädchen reanimieren. Später verstarb das Kind im nur wenige Hundert Meter entfernten Universitätsklinikum.
Zunächst führt die Staatsanwaltschaft den 23-jährigen Lebensgefährten der Tante als Verdächtigen wegen Körperverletzung mit Todesfolge, hat aber inzwischen den Kreis der möglichen Täter erweitert. "Gegen den Mann besteht kein dringenderer Tatverdacht als gegen die anderen in Betracht kommenden Personen. Wir ermitteln in alle Richtungen", begründet der Staatsanwalt, warum bislang kein Haftgrund gegen den Mann besteht.
Nach Informationen der
Ostthüringischen Zeitung konzentrieren sich die Ermittlungen aber vor allem auf den Familienkreis, da das Kind nach den Angaben der Verwandten nicht allein außerhalb der Wohnung war. Die schweren Verletzungen zumindest will keiner vor dem Notruf bemerkt haben.
Persönlichkeitsrecht: Aus welcher mittelfränkischen Stadt wird nicht bekannt gegeben
Zu den Ermittlungsdetails hält sich Sprecher Wörmann bedeckt. So will er beispielsweise nicht sagen, ob das Mädchen Opfer von sexuellen Übergriffen geworden ist und ob die Wohnung zugleich der Tatort ist: "Wir wollen die laufenden Ermittlungen nicht gefährden." Auch die genaue Herkunft des Kindes aus Mittelfranken wurde aus Gründen des Persönlichkeitsrechts nicht bekannt gegeben.
Neben den Familienmitgliedern und Nachbarn will die Kriminalpolizei auch die Eltern des Mädchens befragen, die nach Thüringen anreisen.