Zur Unterstützung der eigenen Mannschaft bei der WM 2018 in Russland gehört vor allem eins: der richtige Fangesang. Da wird in Island laut "Huh!" gerufen und bei uns "Auf geht's Deutschland, schießt ein Tor" - doch was hat es mit den Hymnen auf sich?
"Olé, olé, olé, olé, Super-Deutschland, olé, olé": Fangesänge gehören beim Fußball zu den festen Ritualen. Mithilfe der ansteckenden Melodien und Rhythmen sind die einfachen Texte leicht im Kopf - und jeder kann sie mitgrölen. Mit Fangesängen unterstützt man die eigene Mannschaft, egal ob im Stadion oder beim Public Viewing.
WM 2018: Das sind gute Public-Viewing-Locations in FrankenDoch welche Fangesänge sind bei der Weltmeisterschaft 2018 im Trend, welche Nation fällt im Stadion in Russland auf? Wir haben die verschiedenen Hymnen unter die Lupe genommen.
Fangesänge der Deutschen
Spätestens seit der WM 2006 gehört der Ruf "Auf geht's Deutschland, schießt ein Tor" mit dazugehöriger Melodie zu den Fangesängen in Stadien. Aber auch das einfache "Deutschland, Deutschland" mit Zwischenklatschern beherrscht nahezu jeder Fußballfan. Und wenn Deutschland dann schließlich gewonnen hat, werden die Jubelgesänge angestimmt. "Oh, wie ist das schön" und eine "Humba Täterä" dürfen da nicht fehlen.
Doch woher kommen die typischen Fangesänge eigentlich? Im Allgemeinen ist das Phänomen, seinen Verein mit Gesang anzuspornen, auf das Militär zurückzuführen. Damals wollte man mit den Schlachtliedern die eigene Stärke demonstrieren - und das ist bis jetzt im Fußball noch heute so. Bei den Fußballhymnen werden häufig Melodien bekannter Lieder ("Yellow Submarine") genutzt, damit sich ein Song durchsetzt. Es wird auf Altbewährtes gesetzt, was möglichst viele kennen und mitsingen können.
"Humba Täterä" war sogar ursprünglich ein Fastnachtslied und ein großer überregionaler Hit im Jahr 1964. Der Fangesang "Oh, wie ist das schön" hat ebenfalls eine längere Geschichte hinter sich: Die ursprüngliche Version stammt von Walter Rothenburg und lautete "Oh, wie bist du schön". Der Schlagertexter erzielte Anfang der Fünfziger Jahre einen kleinen Erfolg damit.
Die Isländer rufen "Huh!"
Und wie hören sich Fangesänge in anderen Ländern an? Seit der Europameisterschaft 2016 kennt nahezu die ganze Welt den Schlachtruf der Isländer. Bei diesem geben die Fans ein lautes "Huh!" von sich und schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, machen lange Pausen zwischen den Rufen und werden nach und nach schneller. Die "Wikinger" starten 2018 erstmals in ihrer Fußballgeschichte bei einer Weltmeisterschaft und werden, wie schon vor zwei Jahren bei der EM, von ihren Fans wie Helden gefeiert.
WM 2018 im Ticker: FIFA prüft mögliche homophobe Rufe der mexikanischen FansBei den Franzosen läuft es ähnlich unkompliziert ab: "Allez les bleus!", rufen die Fans in Frankreich. Zur Erklärung: Das französische Team wird aufgrund ihrer blauen Trikots "Les Bleus" genannt. Ebenso hat die Schweizer Fangemeinde Gesänge in petto. Sie grölen im Stadion gerne "Oh Embolo" auf die Melodie von "Awimbawe (the lion sleeps tonight").
Fans von Nordirland und England sind musikalisch
Nordirland stimmt dagegen schon komplexere Lieder an. Die Fußballfans singen textsicher "Sweet Caroline" oder den Klassiker "Will Griggs On Fire". Ähnlich musikalisch geht es im Vereinten Königreich zu. Die britischen Fans grölen Fußball-Hymnen, die auch schon längst von Fußballfans in Deutschland adaptiert worden sind: "You'll Never Walk Alone" und "Three Lions (Football's Coming Home)" stehen nach wie vor ganz oben auf der Beliebtheitsskala.
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