FCN hofft auf die Klose-Magie nach der Länderspielpause - wichtiger Spieler wieder einsatzbereit

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Der 1. FC Nürnberg hat nach der Länderspielpause ein echtes Brett vor der Brust: Zur Eröffnung des 13. Spieltags muss der FCN beim Tabellenzweiten SC Paderborn antreten. Für einen Club-Spieler könnte es emotional werden, für Klose wird es eine Premiere.

In der letzten Länderspielpause Mitte Oktober hat Miroslav Klose vieles richtig gemacht. Zuvor gefühlt noch kurz vorm Rauswurf, ging sein FCN mit einem mühevollen 3:2-Heimsieg gegen Aufsteiger Preußen Münster in die Pause.

15 Tage später spielte der Club im Derby bei der SpVgg Greuther Fürth wie ausgewechselt. Mit 4:0 fegte das Klose-Team die Fürther aus dem eigenen Stadion. Es folgte ein weiterer rauschhafter Kantersieg über Jahn Regensburg und Punkteteilungen gegen den HSV und den FCK - wobei der FCN jeweils die bessere Mannschaft war und letztlich an starken Torhütern und am eigenen Abschlusspech scheiterte. Dazwischen gabs noch die knappe Pokalniederlage bei der TSG Hoffenheim, aus der der Club auch eher gestärkt hervorging und sich erhobenen Hauptes aus dem DFB-Pokal verabschieden konnte. 

Länderspielpause: FCN hofft erneut auf Kloses Magie

Lange Rede, kurzer Sinn: Beim FCN setzt man darauf, dass das Team ähnlich gestärkt aus der aktuellen Länderspielpause kommt, wie schon im Oktober. Sollte das der Fall sein, muss sich der Club auch vor einem Zweitliga-Spitzenteam wie dem SC Paderborn nicht verstecken - hier gibt's das Spiel live in TV und Stream. Man habe die letzte Länderspielpause gut genutzt, bestätigte Klose. "Mein Gefühl sagt mir, dass wir sie auch dieses Mal gut genutzt haben", sagte der Coach am Donnerstag.

Der SCP seinerseits hat freilich auch keinen Grund, vor Ehrfurcht zu erstarren angesichts des Nürnberger Aufschwungs. Paderborn hat erst ein einziges Ligaspiel in dieser Saison verloren (0:3 beim 1. FC Kaiserslautern), spielte - wie Nürnberg - zuletzt aber zweimal nur Unentschieden. Gerade das Heim-Remis gegen Eintracht Braunschweig (0:0) war etwas enttäuschend. Insgesamt ist das Team von Lukas Kwasniok als Tabellenzweiter mit 21 Punkten aber voll im Soll. 

Das gilt auch für den FCN, der mit 18 Punkten und 24:20 Toren punkt- und torgleich mit dem 1. FC Köln auf Platz 7 liegt. Bis zu Platz 3 (und Paderborn auf 2) sind es nur drei Punkte. Gewinnt der Club also in Paderborn, ist er nicht nur weiter mitten drin im Aufstiegsrennen, sondern würde den SCP sogar in der Tabelle überholen. "Wir wollen wach, wir wollen gierig sein", versicherte Klose vor dem Auftakt in den 13. Spieltag. Rund 1600 Club-Fans werden das Team nach NRW begleiten.

Gutes Pflaster für Nürnberg? FCN hat in Paderborn noch nie verloren

Was sagt die Bilanz? Der 1. FCN hat sieben der zehn letzten Spiele in der 2. Bundesliga gegen Paderborn gewonnen und nur zwei Mal verloren, das jeweils zu Hause: 1:2 im Januar 2022 und 0:2 im April 2024 im letzten Aufeinandertreffen. Die Tore für Paderborn erzielten Adriano Grimaldi und Visar Musliu, Can Uzun vergab auf Nürnberger Seite einen Strafstoß. Das letzte Auswärtsspiel des FCN in Paderborn ging im November 2023 an den Club. Schon vor der Pause führte man mit 3:0 nach Treffern von Jens Castrop, Kanji Okunuki und Lukas Schleimer. Castrop flog in der 61. Minute mit Rot vom Platz, dem SCP gelang aber durch Grimaldi nur noch das 1:3 in Spielminute 78. 

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Auswärts in Paderborn hat der FCN tatsächlich noch nie verloren: Es gab in den sechs Pflichtspielen fünf Siege der Franken und ein Unentschieden. Nur bei den Stuttgarter Kickers trat Nürnberg in der 2. Bundesliga öfter an (neunmal) als in Paderborn (fünfmal), ohne je zu verlieren.

Für FCN-Trainer Klose wird es eine Premiere, denn als Coach traf er noch nie auf den SC Paderborn. Auch als Spieler ist das lange her. Im Mai 2000 gewann Klose mit dem 1. FC Kaiserslautern II in der Regionalliga mit 3:2, Klose erzielte selbst das 1:1 (Team-Kollegen waren unter anderem Roman Weidenfeller, Marco Reich und Sascha Hildmann). Im Fokus wird am Freitagabend auch Julian Justvan stehen. Nürnbergs Spielmacher lief zwischen 2020 und 2023 für Paderborn auf, bestritt für den Klub seine ersten 96 Zweitliga-Partien und erzielte dabei acht Tore. Danach ging es für den 26-Jährigen weiter zur TSG Hoffenheim. Es könnte also durchaus ein emotionales Duell werden für die Nummer 10 des FCN.

Castrop gegen Paderborn wieder dabei - Klose gibt Entwarnung bei Jander

Auf ein positives Ergebnis beim SCP hofft natürlich auch Sportvorstand Joti Chatzialexiou. Nicht nur, um auf der Erfolgswelle weiterreiten zu können, sondern auch im Hinblick auf die beim Club anstehende Jahreshauptversammlung am Samstag, also einen Tag nach dem Punktspiel. "Hoffentlich kommen wir mit einem guten Ergebnis von Paderborn zurück, damit wir eine gute Stimmung in der Halle haben werden", sagte der FCN-Boss.

Personell kann Miroslav Klose gegen Paderborn wieder weitestgehend aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Tim Handwerker und Dustin Forkel sind alle an Bord, was es dem Coach wahrscheinlich erneut nicht einfach macht, seinen Kader zu bestimmen. Der formstarke Caspar Jander hatte zuletzt mit den Folgen einer Erkrankung zu kämpfen, kann aber gegen Paderborn spielen. "Ihm geht's gut, er hat die letzten beiden Tage voll mittrainiert", sagte Klose über den 21-Jährigen. "Ich glaube, er kann das Spiel mitmachen. Wie lange werden wir sehen."

Im Vergleich zum 0:0 gegen Kaiserslautern vor der Länderspielpause wird vermutlich Castrop zurück ins Team kommen - der übrigens schon bei zwei Bundesligisten auf dem Zettel stehen soll - und Rafael Lubach auf der Bank Platz nehmen. Weitere größere Wechsel sind aber nicht zu erwarten.

So könnte der FCN beim SC Paderborn auflaufen: 

Reichert - Karafiat, Knoche, Jeltsch - Danilo Soares, Jander, Castrop, Villadsen - Justvan - Tzimas, Emreli

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Vorschaubild: © Daniel Karmann/dpa