Der 1. FC Nürnberg steht nach durchwachsenen Ergebnissen vor einer möglichen Krise. Club-Boss Chatzialexiou analysiert Kadersituation und Perspektiven.
Am Samstag, 14. September, geht es für den 1. FC Nürnberg gegen den SSV Ulm in der 2. Liga weiter (das Spiel live im TV und Stream). Nach zwei Niederlagen, einem Unentschieden und nur einem Sieg könnte sich eine frühe Klose-Krise beim FCN ankündigen. Doch warum? Wie gut ist denn jetzt eigentlich der Kader mit dem Trainer Miroslav Klose arbeitet?
Club-Boss Joti Chatzialexiou hat am vergangenen Sonntag in einem Interview auf der Vereinsseite versucht, die Situation einzuordnen. Wie sind die Erwartungen an die Mannschaft und den Trainer und wie fällt sein Qualitätsurteil aus?
FCN-Boss spricht über Kader-Qualität
Die Kritik vom Coach nach der 0:4-Ohrfeige gegen den FC Magdeburg fiel dramatisch aus. Klose war bedient: "Das hat mit Profifußball nichts zu tun." Inzwischen hat man die Fehler aufgearbeitet und blickt nach vorne. Für Chatzialexiou der einzig richtige Schritt.
Nach einem Mega-Umbruch ist der Verein und speziell die Mannschaft weiter tief in einer Findungsphase: "Für meinen ersten Sommer war das schon herausfordernd. Das ist mit Sicherheit auch kein normales Transferfenster. Für uns ist es nun in dieser Saison wichtig, dass wir uns den jetzigen Kader genau anschauen, um ihn dann in den darauffolgenden Transferperioden punktuell weiter zu verstärken." Fehlt es den Franken also an Qualität?
Für den Club-Boss ist es aktuell eher eine Frage der Erfahrung: "Ich bin davon überzeugt, dass dieser Kader das Potenzial hat, jedes Team in dieser Liga zu ärgern. Am Ende ist es aber entscheidend, mit welcher Einstellung und Intensität wir in die Partie gehen. Denn qualitativ sind wir gut aufgestellt."
Club baut ein Gerüst auf und spielt auf Zeit
Es bleibt viel Arbeit für die Verantwortlichen in Nürnberg. Sie sprechen von einem "Grundgerüst", es ist ein erster Schritt für eine neue Club-Zukunft. Chatzialexiou: "Wir sind noch am Anfang der Entwicklung. Das ist für mich die Überschrift. Wir möchten jetzt mit der Mannschaft, die wir haben, die nächsten Schritte gehen und diese Jahr für Jahr so ausbauen, dass wir irgendwann auch den erfolgreichen Fußball spielen können, den sich die Leute hier vorstellen und wünschen."
Jugend forscht beim FCN. Für die 2. Fußball-Bundesliga ein sicher nicht ganz risikofreier Weg, darüber ist sich auch der 48-Jährige im Klaren: "Wir haben die zweitjüngste Mannschaft der Liga. Das ist unser Weg, den wir ganz bewusst gehen. Wir werden das eine oder andere Mal Lehrgeld bezahlen, das wissen wir."