Für die SpVgg Greuther Fürth wird es im Derby darauf ankommen, die Ergebniskrise der letzten Spiele abzuschütteln. Den letzten Dreier feierte das Kleeblatt Ende August gegen Regensburg. Bilanz seither: zwei Niederlagen, zwei Unentschieden, 3:6 Tore. In der Tabelle ging es immer weiter runter. Stand man nach dem Sieg über Regensburg noch auf dem Relegationsplatz zum Aufstieg, ist man jetzt nur noch Zehnter. Die aktuelle Form spricht also für den FCN. Auch in Sachen zugelassene Großchancen und Abschlüsse steht das Kleeblatt nicht gut da, konnte aber in Person von Nahuel Noll auf einen starken Rückhalt im Tor bauen. Dem Club könnte auch das hohe Pressing der Fürther zugutekommen, denn das offenbarte zuletzt immer wieder größere Lücken.
FCN-Trainer Klose vor Frankenderby: "Kühler Kopf ist wichtig"
Ein weiteres Thema im Vorfeld des Frankenderbys wird dagegen die Rivalität der beiden Fanlager sein. Die Polizei wertet das fränkische Fußball-Gipfeltreffen als "Hochrisikospiel". inFranken.de hat im Vorfeld des Derbys mit der Polizei gesprochen und erklärt, was das bedeutet.
"Wir sind uns bewusst, was diese Partie unseren Fans und der Region bedeutet, wollen aber einen klaren Kopf bewahren", erklärte FCN-Trainer Klose zu Beginn der Trainingswoche. Und weiter: "Der Fokus liegt auf uns und wie wir das Spiel am Sonntag bestreiten wollen".
Bei der Pressekonferenz am Freitag, 18. Oktober, hat der Club-Coach dann auch auf die konzentrierte Arbeit der Mannschaft hingewiesen und auch erneut auf die Besonderheit der Partie hingewiesen. Klose: "Wir haben uns sehr ordentlich auf das Spiel vorbereitet. Aber Derby ist Derby, da kann alles passieren." Die Stimmung im Umfeld sorgt aber auch dafür, dass der Trainer bei seiner Ansprache ganz genau auf seine Worte achten wird: "Es stehen auf beiden Seiten junge Mannschaften auf dem Platz. Da darf man in der Ansprache nicht überdrehen. Wir vertrauen unseren Jungs und werden das dementsprechend auch übermitteln. Ein kühler Kopf ist wichtig."
FCN: Das Personal für das Derby
Ein Fragezeichen stand zuletzt hinter Finn Jeltsch. Hier konnte Miroslav Klose Entwarnung geben: "Er macht einen guten Eindruck und hat keine Schmerzen mehr. Er steht zur Verfügung." Ein Platz im Kader wird es wohl werden, ob es für die Startelf reichen könnte bleibt offen.
Sehr klar ist die Lage allerdings bei Janni Serra. Zuletzt hatte Klose seinen Stürmer sogar öffentlich stark kritisiert und dabei auch von Fehlern bei seiner Verpflichtung gesprochen. Jetzt erteilt der Coach seinem Angreifer eine verletzungsbedingte Einsatz-Absage: "Schlimmer ist es nicht, aber er hat einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen. Es ist sichtbar eingeblutet. Er fällt leider aus." Ein Bluterguss bremst Serra also aus.
Bis auf Tim Handwerker und Dustin Forkel sind sonst alle Profis einsatzfähig. Wie könnte die Startelf beim FCN aussehen? Eine erneute Änderung der Grundordnung wäre zumindest eine kleine Überraschung. Wie gegen Hannover und Münster wird der Club wohl in einem 3-4-1-2 auflaufen, auch wenn Klose grundsätzlich flexibel bleiben will – auch im System. Für die defensive Stabilität um Abwehr-Boss Robin Knoche verzichtete Klose zuletzt auf echte Flügelstürmer – schwere Zeiten für Florian Pick, Benjamin Goller und Kanji Okunuki. Letzterer schaffte es gegen Münster nicht mal mehr in den Kader - ein Abgang im Winter ist durchaus möglich.
Castrop und Jeltsch zurück in die Startelf?
Kehrt Jeltsch in die Startelf zurück (O-Ton Klose: "nicht unwahrscheinlich"), dürfte der andere Youngster in der Innenverteidigung, Nick Seidel, für ihn Platz machen. Im Mittelfeld kehrt Jens Castrop nach abgesessener Gelbsperre zurück und dürfte Rafael Lubach aus der Startelf verdrängen. Rechts läuft alles auf Oliver Villadsen hinaus, als linker Schienenspieler kommen Danilo Soares oder Berkay Yilmaz in Betracht. Die Tatsache, dass Yilmaz mit dem Nationalteam unterwegs war, könnte erneut für den Routinier Soares sprechen. Die 10 ist von Julian Justvan besetzt. Vorne dürfte erneut das Duo Stefanos Tzimas/Mahir Emreli starten – mit Außenseiterchancen für Lukas Schleimer.
So könnte der FCN im Frankenderby auflaufen:
Reichert - Jeltsch, Knoche, Karafiat - Soares/Yilmaz, Jander, Castrop, Villadsen - Justvan - Tzimas, Emreli
Vorschaubild: © Jan-Philipp Strobel (dpa)