Der FCN muss am Freitag beim Zweitliga-Spitzenteam Fortuna Düsseldorf ran
FCN-Trainer Cristian Fiél ist derzeit nicht zu beneiden. Seine Mannschaft zeigte gegen Karlsruhe in Halbzeit eins eine desolate Leistung und befindet sich weiter in Abstiegsgefahr ...
Daniel Löb (dpa)
Der 1. FC Nürnberg steht vor einer kaum zu lösbaren Aufgabe. Am Freitagabend müssen die abstiegsbedrohten Franken bei Fortuna Düsseldorf ran. Was spricht eigentlich noch für den Club?
Update vom 03.05.2024: Fiél-Frust wegen Torflaute - Kampfansage von Fortuna-Coach
Während dem FCN im Saisonendspurt immer mehr die Puste ausgeht, scheint es bei dem heutigen Gegner Fortuna Düsseldorf immer besser zu laufen. Entsprechend selbstbewusst tritt Fortuna-Trainer Daniel Thioune vor den entscheidenden Spielen auf: "Wir wollen aus den restlichen drei Spielen neun Punkte holen", sagte der 49-Jährige am Donnerstag. "Meinem Kader ist alles zuzutrauen."
Im Fernduell mit Thiounes Ex-Club Hamburger SV, der zeitgleich das Stadtderby gegen den Tabellenersten FC St. Pauli spielt, könnte eine Vorentscheidung im Kampf um den Relegationsrang fallen. Vor dem 32. Spieltag liegt der HSV vier Punkte hinter der Fortuna, die wiederum fünf Zähler Rückstand auf Platz zwei hat.
Sollte Düsseldorf gegen Nürnberg gewinnen und der HSV gegen St. Pauli verlieren, wäre St. Pauli aufgestiegen und der Fortuna Platz drei nicht mehr zu nehmen. Für Thioune alles nur Rechenspiele, entscheidend sei die eigene Leistung gegen den FCN. "Auf die Tabelle schaue ich dann erst am Montag", erklärte der Coach gegenüber der dpa.
Thiounes Gegenüber Cristian Fiél wird vermutlich früher einen Blick auf die anderen Ergebnisse und die Tabelle riskieren. Gerade wenn sein FCN erneut verlieren sollte, muss man beim Club im Tabellenkeller auf Schützenhilfe hoffen - auch vom ungeliebten Nachbarn SpVgg Greuther Fürth. Frustrierend ist für den Nürnberger Cheftrainer vor allem der Blick auf die eigene Offensivabteilung - seit 404 Minuten ist der FCN nun torlos. Das letzte eigene Tor erzielte Can Uzun Ende März beim 3:3 gegen Hertha BSC.
Tor-Flaute beim FCN - seit 404 Minuten kein Treffer
Die Torflaute im April "nur auf die Offensivreihe zu schieben, wäre auch nicht gut", erklärte der FCN-Coach aber. "Im letzten Spiel haben wir in der ersten Halbzeit den Ball überhaupt nicht dahin bekommen, wo wir ihn haben wollen" - das liegt dann freilich nicht nur an den Stürmern. Somit ist die Marschroute für Düsseldorf und die letzten zwei Saisonspiele klar: Eine Steigerung in allen Mannschaftsteilen muss her, um ins letzte Drittel zu kommen und wieder torgefährlich(er) zu werden.
Aufpassen muss der FCN mal wieder bei Gelben Karten - gleich vier Stammspielern drohen Sperren: Jannes Horn (neun Gelbe Karten), Can Uzun, Nathaniel Brown und Florian Flick (jeweils vier) wären bei einer Verwarnung in Düsseldorf im letzten Heimspiel gegen den SV Elversberg gesperrt. Der Einsatz von Horn wackelt allerdings noch.
So könnte der 1. FC Nürnberg in Düsseldorf auflaufen
Klaus - Gyamerah, Jeltsch, J. Horn (Marquez), Brown - Flick, Castrop, Uzun - Okunuki, Goller - Schleimer (Andersson)
Update vom 01.05.2024: FCN gegen Fortuna Düsseldorf - Fiél will mit früher Anreise Sinne schärfen
Schwieriges Restprogramm, alarmierende Formkrise - der 1. FC Nürnberg geht taumelnd in den Endspurt der 2. Fußball-Bundesliga. Fortuna Düsseldorf, SV Elversberg und Hamburger SV lauten die verbleibenden Aufgaben, in denen Trainer Cristian Fiél mit seiner Mannschaft nach vier Niederlagen am Stück die Rettung bewerkstelligen muss.
37 Punkte könnten zu wenig sein, der Vorsprung auf die Abstiegszone ist auf fünf Zähler geschrumpft. "Wenn man mich fragt: Bin ich mit der aktuellen Situation unfassbar glücklich? Nein", sagte Fiél am Mittwoch zu seiner persönlichen Gemütslage. Der 44-Jährige versucht, mit einer frühen Anreise nach Düsseldorf schon am Mittwoch die Sinne in seiner Mannschaft zusätzlich zu schärfen.
Fiél mochte nicht von "einer drastischen Maßnahme" sprechen. Es gehe einfach darum, den Kader vor dem wichtigen Punktspiel am Freitagabend (18.30 Uhr) bei der Fortuna, die auf Platz drei um den Bundesliga-Aufstieg kämpft, nochmal intensiver zusammenzuhaben. "Das ist ein sehr guter Gegner, der nicht umsonst da steht, wo er steht. Die Düsseldorfer haben Selbstvertrauen. Sie wissen, auf welchem Tabellenplatz sie stehen - und was möglich ist."
Der Club steht auf Platz 13, Tendenz fallend. Die Mannschaft funktioniert nicht mehr, vor allem offensiv herrscht seit vier Partien Torflaute. Nächste Saison könnte es deshalb zum großen Umbruch im Sturm kommen. Das mochte Fiél aber nicht auf die Akteure in der Offensive um Jungstar Can Uzun (18) schieben. "Fußball ist ein Mannschaftssport", sagte er. Den besten Torschützen Uzun (15 Saisontreffer) wechselte Fiél zuletzt beim 0:2 gegen Karlsruhe aus, Youngster-Kollege Nathaniel Brown (20) wiederum wechselte er erst nach 65 Minuten ein.
Motivationsprobleme bei Uzun und Brown?
Hat das Duo, das künftig für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga aufläuft, womöglich Motivationsprobleme? "Dass sie es schleifen lassen, jetzt, wo sie wissen, dass sie woanders hingehen, das Gefühl habe ich nicht", sagte Fiél. Formschwankungen sind aus seiner Sicht eher normal bei jungen Spielern. Auf alle FCN-Profis prassle gerade viel ein, bemerkte Fiél, "auch zu Recht, weil die Ergebnisse nicht so sind, wie wir sie gerne hätten".
Kapitän Enrico Valentini hatte "eine ernsthafte Trainingswoche" angemahnt, Offensivspieler Lukas Schleimer forderte, sich gemeinsam aus der Gefahrenzone "rauszuboxen". Der verletzte Stürmer Daichi Hayashi kann dabei in Düsseldorf nicht helfen. Der Japaner fällt mit Knie-Problemen aus. Zudem "wackelt" Jannes Horn, wie Fiél berichtete. Der Abwehrspieler konnte wegen muskulärer Probleme am Mittwoch ebenfalls nicht trainieren.
Sollte auch Horn passen müssen, stünden Iván Márquez oder Ahmet Gürleyen als Ersatz bereit, wobei Márquez die wahrscheinlichere Variante ist.
Originalmeldung vom 30.04.2024: FCN gegen Fortuna Düsseldorf: Was spricht überhaupt noch für Nürnberg?
Fünf Punkte Vorsprung hat der FCN vor dem 32. Spieltag noch auf den Relegationsplatz. Nach dem 0:1 daheim gegen Karlsruhe stehen nur noch fünf Teams in der Zweitliga-Tabelle hinter dem Club. Zu allem Überfluss muss man jetzt auch noch bei Aufstiegsaspirant Fortuna Düsseldorf antreten. Im Hinspiel musste Club-Keeper Christian Mathenia fünfmal hinter sich greifen und der FCN verlor sang- und klanglos mit 0:5. Sollte es auch bei der Fortuna wieder eine Niederlage geben, wäre es die fünfte in Serie für die Mannen von Cristian Fiél. Und: Trifft man dabei nicht ins gegnerische Tor, wäre der Club sogar seit fünf Spielen torlos.
Es dreht sich also vieles um die Fünf im Vorfeld der Partie am Freitagabend (3. Mai, 18.30 Uhr) in Düsseldorf. Angesichts der Leistungen der letzten Wochen, dürfte man beim Club damit zufrieden sein, wenn man auch nach dem Spieltag noch fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz vorweisen kann. Doch das scheint derzeit alles andere als sicher. Zur sportlichen Talfahrt kommt jetzt auch noch weitere Unruhe auf - Sportvorstand Dieter Hecking soll beim FCN vor der Entlassung stehen.
FCN gegen F95: Die Rollen sind klar verteilt - was spricht für Nürnberg?
Die Rollen im Vorfeld sind also klar verteilt: Nürnberg kommt mit nur einem Punkt aus den letzten sechs Zweitliga-Spielen in recht desolater Form zu einem der formstärksten Teams der Liga. Das 1:1 beim FC Schalke war der erste Punktverlust seit Anfang März (2:2 bei Hannover 96) für die Rheinländer, zuvor gab es ausschließlich Siege. Seit Spieltag 27 liegt die Fortuna auf dem Relegationsplatz zum Aufstieg, kann sich mit vier Punkten Vorsprung vor dem Hamburger SV auch berechtigte Hoffnungen machen, diesen bis zum Schluss verteidigen zu können.
Das Hinspiel Anfang Dezember kann dem FCN nur als Abschreckungsbeispiel dienen, zu überlegen war die Fortuna damals. Alleine Stürmer Vincent Vermeij schenkte Mathenia drei Tore ein. Ao Tanaka und Jona Niemiec hießen die weiteren Torschützen im Max-Morlock-Stadion. Auch aktuell gleicht die Nürnberger Defensive eher einer schlecht organisierten Baustelle als einem Bollwerk, auch im Angriff lassen die Franken zu häufig die nötige Konsequenz vermissen. Top-Torschütze Can Uzun (18) hat den gesamten April 2024 nicht mehr getroffen, wurde zuletzt häufig ausgewechselt, gegen Kiel und Karlsruhe bereits zur Pause.
Was also spricht im Duell am Freitag eigentlich noch für den Club? Antwort: die Statistik. In 59 Pflichtspielen setzte sich der FCN 31-mal durch, die Fortuna "nur" 17-mal (elf Remis). Auch in der reinen Zweitligabilanz hat der Club (noch) die Nase vorn: Neun FCN-Siegen stehen sieben Düsseldorfer Siege gegenüber, dreimal wurden die Punkte geteilt. Das 5:0 im Hinspiel war für die Fortuna tatsächlich das erste gegen den FCN gewonnene Spiel seit März 2021 (3:1 gewann Düsseldorf damals). In den vier Zweitliga-Aufeinandertreffen danach setzte sich immer der Club durch, Düsseldorf gelang dabei nicht mal ein einziger Treffer. Hinzu kam noch ein dramatischer Club-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals im Februar letzten Jahres, als sich die Franken erst im Elfmeterschießen durchsetzen konnten.
Schmerzlich vermisst: Castrop nach Sperre wieder dabei - Rückkehr zum 4-3-3?
Personell wird FCN-Trainer Fiél nach dem fehlgeschlagenen Experiment gegen den KSC - der Club agierte in einem ungewohnten 3-4-2-1 und Fiél tauschte ordentlich durch - mutmaßlich wieder mehr auf seine Stammspieler und das bekannte 4-3-3 zurückgreifen. Der gegen Karlsruhe gelb-gesperrte Jens Castrop kehrt ins Team zurück und gibt der Mannschaft (hoffentlich) mehr defensive Stabilität. In der Abwehr haben sich Valentini und Márquez mit ihren Leistungen nicht gerade für einen erneuten Startelfeinsatz empfohlen. Auch Hungbo und Hayashi konnten keine Eigenwerbung betreiben.
Bei einer Rückkehr zur Viererkette könnte Horn wieder nach innen rücken und Brown zurück auf die linke Verteidigerseite wechseln. Gyamerah übernimmt für Valentini den Platz rechts. Im Mittelfeld dürfte nicht viel gewechselt werden, eventuell würde Uzun eine schöpferische Pause mal ganz guttun - Schleimer könnte hier seinen Part übernehmen und dann Andersson ganz vorne auflaufen. Bleibt Uzun drin, kann sich Fiél im Sturm zwischen Andersson und Schleimer entscheiden, wobei letzterer natürlich auch auf dem Flügel eine Alternative zu Okunuki wäre.
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