"Als ich zum ersten Mal mein Elektroauto mit eigenem Solarstrom ,vollgetankt' habe, war das für mich ein erfolgreicher Tag", sagt unser Leser Volker aus dem unterfränkischen Collenberg. Und das Anfang Februar. Denn mit 72 Sonnenstunden im vieljährigen Mittel zählt der Monat zu den ertragsärmsten Zeiträumen im Jahresverlauf, was Sonnenenergie betrifft. Zum Vergleich: Im Juli scheint im Schnitt 211 Stunden die Sonne. Den Strom liefert ihm die Photovoltaikanlage (kurz PV) auf dem Dach seines Hauses, in dem Volker mit seiner Frau und seiner Tochter lebt.

Der inFranken.de-Leser hat sich für Solarenergie vor allem aufgrund der steigenden Strompreise und des Klimaschutzes entschieden. Bis dato hatte er wegen der bürokratischen Hürden gezögert. "Das ist aber alles kein Problem", sagt Volker. Der endgültige Ausschlag für die Kaufentscheidung war der Nullsteuersatz, der sich damals bereits abzeichnete. Auf PV-Anlagen muss seit Anfang 2023 keine Mehrwertsteuer bezahlt werden.

Eckdaten zu Volkers Solaranlage - 23.000 Euro investiert

Die Solaranlage hat Volker im April 2022 bestellt, montiert wurde sie im Dezember durch einen lokalen Installateur, der das Haus schon vorher kannte. Denn das Niedrigenergiehaus aus dem Jahr 2002 verfügt praktischerweise schon über eine Wärmepumpe. Auch diese hat der Fachbetrieb damals installiert. Die PV-Anlage mit 12,75 Kilowattpeak (kWp) hat 17.000 Euro gekostet, die Batterie mit einer Speicherkapazität von 10,2 Kilowattstunden (kWh) schlägt mit 7.000 Euro zu Buche. Knapp 1.000 Euro davon hat der Staat für den Speicher gefördert. Alles zu einem "fairen Preis", wie Volker sagt. Sein Dach hat volle Südausrichtung und eine Neigung von 45 Grad, was nahezu ideale Voraussetzungen für maximalen Solarertrag sind (in unserem erfährst du, wie du deine Solaranlage bestmöglich ausrichtest). Im Januar diesen Jahres ging die PV dann ans Netz, die Produktion konnte starten. Sein Solarteur hat sich um die Anmeldung gekümmert. 

Die Komponenten von Volkers Solaranlage auf einen Blick:
  • Energieertrag pro Jahr: Ca.12.700 Kilowattstunden (bei Südausrichtung)
  • 30 PV-Module: Jinko Solar Tiger N 425 Watt mit einer Peak-Leistung von insgesamt 12,75 kWp
  • Wechselrichter: Fronius Symo Gen24 plus 10 kWh, Fronius Symo 3.0
  • BatteriesystemBYD Speicher HVS 10,2 (ab März)
  • Sonstiges:
    • Fronius Smartmeter
    • Fronius Sym Gen 24 Plus 10 kWh
    • Fronius Wattpilot Wallbox
    • Energiemanagementsystem von Fronius
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Elektroauto mit PV-Strom laden: So geht die Rechnung auf

Zum einen versucht Volker möglichst nachhaltig zu leben und gleichzeitig fit zu bleiben. Er fährt die 30 Kilometer zu seiner Arbeitsstelle ausschließlich mit dem Fahrrad, bei jedem Wetter. Zum anderen macht er sich zukünftig den vergleichsweise günstigen Ökostrom vom eigenen Dach zu Nutze. So hat sich der Unterfranke noch vor der Installation der Solaranlage vorausschauend einen elektrischen Fiat 500 angeschafft. Bevor er auf E-Mobilität umstieg, fuhr Volker einen VW Tiguan - die Spritkosten lagen bei rund 12 Euro pro 100 Kilometer. Den PS-starken SUV hat er inzwischen nicht mehr. 

Die Rechnung geht auf, wie Volker erzählt: "Das Auto verbraucht rund 15 kWh auf 100 Kilometer. Das kostet 5 Euro bei Netzbezug, künftig mit dem eigenen Ökostrom noch weniger." Anfang des Jahres kam ein zweiter Stromer hinzu: Ein Hyundai Ionic. Dieser verbraucht 20 kWh auf 100 Kilometer, was mit 7 Euro übers Netz zu Buche schlägt. Somit steht fest: Die zwei E-Autos sind in der Haltung günstiger als der Verbrenner - selbst bei konservativer Rechnung mit 100 Prozent Netzbezug. Umsonst ist besser - Energiemanagement ist das Stichwort, für Volker ein absolutes Must-Have bei der Anschaffung. Weiter unten im Artikel gehen wir ausführlich darauf ein. Die Elektroautos, die der passionierte Sportler über einen regionalen Händler geleast bzw. gekauft hat, überlässt er seiner Frau und seiner Tochter. Tipp: Der PV-Anbieter zolar berechnet für dich, wie groß deine Solaranlage für ein E-Auto sein sollte - nutze den Online-Konfigurator für eine unverbindliche Anfrage*. 


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Photovoltaikanlage: Vorhandene Wärmepumpe kurbelt Eigenverbrauch an

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe (auch Erdwärmepumpe genannt), die bereits im Haus vorhanden war, hat Volker mit der Solaranlage gekoppelt. Mithilfe dieser kann er zusätzlich Energiekosten sparen. Denn sie nutzt die Temperatur des Erdreiches und sorgt so für Wärme in den Räumen und warmes Wasser. Diese Wärmepumpenart gilt als besonders effizient (hier erklären wir die unterschiedlichen Arten und Funktionsweisen; mit Hilfe von heizungsfinder.de kannst du kostenlos Angebote für Wärmepumpen anfragen*). Die Pumpe benötigt allerdings Strom - was aus dem Netz trotz guter Effizienz teuer ist. Mit dem eigenen Solarstrom allerdings spart Volker auch bei der Beheizung seines Hauses. Die Pumpe läuft, wenn die PV-Anlage Strom erzeugt.

So kommt Volker nahezu ohne Zukauf von Netzstrom aus. Das Energiemanagementsystem optimiert den Verbrauch. Für März erwartet er die Lieferung des Batteriespeichers. Dann wird sich der Anteil des grünen Eigenstroms noch einmal erhöhen. Volker rechnet mit einem jährlichen Ertrag von 12.700 kWh im sonnenverwöhnten Mainviereck. Hier liest du nach, welcher Ertrag bei optimaler Ausrichtung in deiner Region möglich ist. PV-Anlage geplant? Finde mit Aroundhome geeignete regionale Fachbetriebe*, die dir bei deinem Projekt unter die Arme greifen. 

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Ziel: Möglichst viel Solarstrom selbst nutzen - für Top-Rendite 

"Eine Solaranlage rechnet sich vor allem, wenn man sie auf einen hohen Eigenverbrauch auslegt", weiß Volker. Ohne E-Autos würde der Haushalt inklusive Wärmepumpe rund 6.000 kWh im Jahr verbrauchen. Die beiden Elektroautos sorgen dafür, dass der Verbrauch des Solarstroms auf ungefähr 10.000 kWh ansteigt. Volkers Ertragsprognose zufolge bleiben demnach noch 2.700 kWh Überschuss, die er gegen Vergütung ins Netz einspeist. Bei Teileinspeisung kommen weniger als zehn Cent pro kWh bei Volker an - ein Grund mehr, den selbst erzeugten Strom bestmöglich zu nutzen. In unserem Ratgeberartikel findest du die EEG-Vergütungssätze nach Anlagengröße auf einen Blick.

Intelligentes Energiemanagement verteilt Überschuss

Der Schlüssel für einen möglichst hohen Eigenverbrauch ist das intelligente Energiemanagement, welches Volker bei seiner PV zugebucht hat. Dieses System sorgt dafür, dass der Strom vom eigenen Dach möglichst effizient genutzt wird. So wird auf der einen Seite der erzeugte Strom und andererseits der Stromverbrauch durch den Smart Meter überwacht. Wenn ein Überschuss vorhanden ist, wird dieser gezielt für E-Auto & Co. genutzt ("PV-Überschussladen"). Ohne Energiemanagement würde der Überschuss in das Netz fließen. Das geschieht nur, wenn der Haushalt versorgt ist.

PV-Überschussladen fürs E-Auto - ohne Netzstrom, sogar im Winter!

Trotz typischer Dunkelflaute im Februar hat Volker die E-Autos an 18 von 28 Tagen mit überschüssigem Strom geladen. Die ersten sonnigen Tage im Jahr hat er gut genutzt und sich so teuren Netzstrom gespart. Mit einem Überschuss von gut 34 kWh lief es am 7. Februar besonders gut, an diesem Tag hat er das E-Auto kostenlos 'vollgetankt'. An fünf weiteren Tagen lag die Überschusseinspeisung bei über 10 kWh. Damit hat sich das System in diesem Wintermonat voll ausgezahlt - gleichzeitig ist der Gegenbeweis erbracht, dass es in den dunklen Monaten ohne Netzstrom gehen kann. Auch der März geht gut los: So hat Volker die Sonnenstunden am 3. März genutzt und beide Elektroautos vollgeladen - an diesem Tag hat er einen Autarkiegrad von 95 Prozent erreicht. 

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Fazit: Auf Qualitätskomponenten achten und möglichst wenig Strom in das Netz einspeisen

Volker rechnet damit, dass sich die Solaranlage dank der beiden Elektroautos nach 10 Jahren amortisiert hat. "Ziel sollte sein, möglichst viele Verbraucher mit dem Solarstrom zu versorgen, damit wenig - am besten gar nichts - ins Netz kommt." Um das zu schaffen ist ein Monitoring wichtig, damit man den Verbrauch und die Aufteilung immer im Auge hat. Das Dach solltest du voll machen, um einen hohen Ertrag zu erzielen. "Die Garage habe ich nicht mit Modulen belegt, weil sie verschattet ist", erklärt der PV-Betreiber.

Volker empfiehlt, sich für Markenkomponenten und extralange Garantien zu entscheiden. Für ganz wichtig hält er: "Wenn man einen regionalen Solarteur auswählt, kann man sich immer mit Fragen an ihn wenden." Tipp aus der Redaktion: Solaranlagen-Portal.com vermittelt den Kontakt zu regional tätigen Fachbetrieben - hier kostenlose Anfrage stellen*. 

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Erfahrungen mit Photovoltaik - hier berichten unsere Leserinnen und Leser: 

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